Wer jetzt auf eine modische 60er-Jahre-Einschienenbahn hofft wird leider enttäuscht. Es geht mal wieder um eine Adaptierung des berühmten und erfolgreichen "Karlsruher Modells" auf Düsseldorfer Verhältnisse:
Auf der Ratinger Weststrecke sollen auch Personenzüge fahren. Das jedoch ist wegen des dafür nötigen Umbaus des Tunnels Staufenplatz viel zu teuer. Nun sollen Vario-Züge helfen, die vor der Röhre ins Rheinbahnnetz wechseln.
Die Ratinger Weststrecke zwischen Duisburg und Düsseldorf (und teilweise über Ratinger Gebiet, daher der Name) sollte in den Plänen der Verkehrsplaner Entlastung bringen für die überlasteten Straßen Düsseldorfs. Der Plan: Auf der vorhandenen Trasse, auf der heute fast ausschließlich Güterzüge verkehren, könnten doch aus S-Bahnen fahren.
Aber das funktioniert nicht: Hohe Sicherheitsauflagen vor allem im Tunnel Staufenplatz (Grafenberg) würden einen Umbau der Strecke erfordern, der rund 140 Millionen Euro kostet. Allein der Neubau einer zusätzlichen Tunnel-Röhre wird von den Experten auf 40 Millionen Euro kalkuliert. Sowohl Gutachter der Deutschen Bahn wie auch des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) kamen daher zu dem Ergebnis: Das Projekt ist nicht zu realisieren, also wird es beerdigt.
Das jedoch wollen Verkehrsplaner der Landeshauptstadt nicht akzeptieren. Und sie können es auch nicht hinnehmen, denn die Zahl der Pendler wird steigen, und die Zahl der Bewohner auch. Weil man aber mit dem enormen Zuzug – teilweise ist von zusätzlich 40 000 Menschen in 20 Jahren die Rede – nicht fertig wird, hofft man darauf, manchem Zureise-Willigen das Wohnen im Umland schmackhaft machen zu können. Und dazu gehört eine gute und schnelle Verkehrsanbindung mit der Bahn. Die Weststrecke sollte dazu ihren Teil beitragen.
Kann sie immer noch, sagt beispielsweise FDP-Verkehrsfachmann Manfred Neuenhaus. Mit seinen Kollegen von der CDU weiß er sich einig, neue so genannte Zwei-System-Züge zu prüfen. Die Fahrzeuge sind so ausgerüstet, dass sie sowohl mit der Stromstärke der Bahn wie auch der Rheinbahn fahren können.
Diese neuen Super-Bahnen würden dann auf der Bahn-Strecke zwischen Duisburg und Düsseldorf eingesetzt, verlassen aber vor dem schwierigen Staufenplatz-Tunnel das Deutschen-Bahn-Gleis und rollen ins Netz der Rheinbahn. Sie können das, auch weil die Spurbreite von Zügen und Straßenbahnen gleich ist. Offen ist bisher nur, wo diese Querverbindung sein sollte. Das wird in den nächsten Wochen noch geprüft, hieß es. Man brauche sechs bis acht dieser neuen Fahrzeuge, ihr Preis ist etwa der von normalen Straßenbahnen – bis 1,5 Millionen Euro pro Stück.
Problematisch ist allerdings, den Takt der Güterzüge und der Personenzüge aufeinander einzustellen, denn die Güterzüge haben auf den Deutsche-Bahn-Strecken immer Vorrang. Zudem wird der Güterverkehr auf diesen Strecken in den nächsten Jahren deutlich ansteigen. Gelänge die Kombination mit den Zwei-System-Wagen, könnten etwa 16 000 Auto-Pendler in die Bahn gelockt werden, schätzt man.
Da man es bisher noch nicht einmal geschafft hat, den ISS-Dome mit einer Strassenbahn anzubinden, gehe ich von einer "Planungszeit für Trassen der Zwei-System-Züge" so im Zeitrahmen von 50 bis 60 Jahren aus.
Interessanter Artikel, nur langsam wirds echt kindisch. Politisch gesehen versucht Schwarz-Gelb überall noch Punkte zu holen. Wenn ich mir allerdings die aktuellen Sonntagsfragen anschaue, rückt dies in weite Ferne. So kann man mich nicht aus der Reserve locken, davon abgesehen, dass die Grünen auch umweltpolitisch handeln und die Leute von den Straßen in die Bahnen setzen/holen wollen.. Armes Deutschland. Cable Cars in MG, City Bahn Düsseldorf, wo führt dit noch hin? ^^
Grundsätzlich ist das sicher keine schlechte Idee, doch zweifle ich einserseits daran, ob man das den Herren so einfach abkaufen kann, und andererseits sollte Schwarz-Gelb in Düsseldorf erst einmal im innerstädtischen ÖPNV aufräumen, vor allem bei den fehlenden Vorrangschaltungen und überfüllten Kursen zur HVZ, aber auch den vielen Kursausfällen...
Mal abgesehen von Sinn und Unsinn. Ein Einscheren der "Super-Bahn" auf die 701 in Rath (oder ggf. am Staufenplatz auf 703/709) dürfte die Fahrzeiten aus Ratingen gen Düsseldorf kaum attraktiver werden lassen als die der 712 oder S6...
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
Nur blöd, dass weder die 712 noch die S6 den Ratinger Westen sowie den Norden (Lintorf, Tiefenbroich) anbinden. Nicht umsonst verkehren die Buslinien in dieser Richtung von Düsseldorf Hbf aus im Berufsverkehr in dichtem Takt (SB55 alle 20 Minuten via Autobahn, 754 alle 20 Minuten via Ratingen West).
Ratingen kann sich mit 91.000 Einwohnern sogar fast Großstadt schimpfen. Naja, vom Busangebot - vor allem Sonntags und im Spätverkehr - ist Ratingen mehr Stadt als Mönchengladbach... ;-)
Warum muss man eigentlich weiter Richtung Staufenplatz fahren und geht nicht in D-Rath auf die S6 Richtung Derendorf? Da gibts dann ja noch die Möglichkeiten in der S-Bahn zu bleiben oder ins Ortsgleis in Derendorf zu wechseln... Dann braucht man keine besonderen Fahrzeuge sondern kann irgendwas von denen nehmen, die alle nicht zugelassen werden :-D
Die S-Bahn-Strecke sollte das zumindest verkraften können - denn 12 Züge pro Stunde zwischen Derendorf und dem Hauptbahnhof auf der S-Bahn gab es bis zur Einstellung der Mini-Bahn im nördlichen Ast doch auch. Dann kannste auch wieder wunderbar sinnvoll die S-Bahn-Wendeanlage am Hauptbahnhof nutzen.
Ins Ortsgleis kommt man aus der Richtung bislang nicht. Höchstens über den Abzweig Rethel und die Fernbahngleise zum HBF. Aber alle 5 Min. auf der Stammstrecke hätte auch was...
Ich würd ja das S-Bahngleis bevorzugen, weils sich im Ortsgleis eh öfters schon knubbelt. Wäre dann ja auch die Frage, wie die Taktung aussehen soll. Man muss ja auch nicht an alle S-Bahnstationen anhalten. Es sei denn, man macht das ganze als Verlängerung der S2 dann. Aber selbst das wäre nur stündlich. Und morgens bekommt man ja auch noch die HVZ-Züge von Ratingen Ost dazwischen...
Die zusätzlichen Züge fahren um 07:21, 07:41 und 8:01 ab Ratingen Ost in Richtung Düsseldorf. Umd auf dieser Strecke kann ich mir eine mangelnde Nachfrage, insbesondere vor dem Hintergrund der gestiegenen Fahrgastzahlen über die letzten Jahre, auch nicht so wirklich vorstellen...
Kann auch nur sagen, dass die Züge um die Zeit alle aus allen Nähten Platzen... Nachmittags hingegen, wo sich der Berufsverkehr über eine längere Zeit hin zieht, ist die Gesamtsituation da schon etwas entspannter. Aber geht ja auch nicht um die S6er sondern nur um die Möglichkeit, auf der Stammstrecke der S-Bahn noch einzelne Züge unterbringen zu können, wenn man denn wollen würde...
Wobei man da ja zumindest einschränken muss, dass sich die Taktlage geändert hat und jetzt ein 6/6/8-Takt ganztags herrscht anstelle des vorherigen 5/5/10 bzw in der HVZ 5-Minuten-Takts, würde also durch zusätzliche Züge die Lücke zwischen den Takten auf unter 5 schrumpfen...
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Ratinger Weststrecke: Düsseldorfer CDU- und FDP-Fraktionen prüfen "Super-Bahn"
13.10.2011 13:22
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aus.
Interessanter Artikel, nur langsam wirds echt kindisch. Politisch gesehen versucht Schwarz-Gelb überall noch Punkte zu holen. Wenn ich mir allerdings die aktuellen Sonntagsfragen anschaue, rückt dies in weite Ferne. So kann man mich nicht aus der Reserve locken, davon abgesehen, dass die Grünen auch umweltpolitisch handeln und die Leute von den Straßen in die Bahnen setzen/holen wollen.. Armes Deutschland. Cable Cars in MG, City Bahn Düsseldorf, wo führt dit noch hin? ^^
