Selten sind sich alle so einig. Planer, Verwaltung, Politiker - alle befürworten die Verlegung des Rheindahlener Bahnhofs. Dementsprechend sprach sich die Bezirksvertretung West einstimmig für den Vorschlag aus, den Bahnhof in das Zentrum Rheindahlens westlich der Gladbacher Straße zu verlagern. Das werde sich nicht nur positiv auf den Stadtteil auswirken, sondern auch auf die Stadtfinanzen, denn diese Variante wird stark gefördert und vermutlich günstiger sein als ein Umbau des derzeitigen Haltepunkts. Das jetzige Bahnhofs- gelände befindet sich außerhalb der geografischen Mitte des Stadtteils. Der Bahnhof ist nicht barrierefrei, eine direkte Anbindung an den Busverkehr ist nicht möglich, denn sowohl die Straße An der Bahn als auch das Bahnhofsgebäude und die umliegenden Grundstücke befinden sich in Privatbesitz. Weder ist die Einrichtung eines Park-and-Ride-Parkplatzes noch das Aufstellen von Fahrradboxen möglich. Fazit der Verwaltung: Der aktuelle Standort bietet kaum Gestaltungsmöglichkeiten für eine Attraktivitäts- steigerung. Für eine barrierefreie Nutzung wäre zudem der Bau eines neuen Bahnsteigs unumgänglich. Umso besser, dass es eine Alternative gibt: besagte Verlagerung des Bahnsteigs auf das Gelände westlich der Gladbacher Straße nämlich. Die relevanten Flächen befinden sich in städtischem Besitz. Ein Park-and-Ride-Parkplatz existiert bereits. Außerdem ist die Anbindung an den Busverkehr problemlos möglich. Es können Fahrradboxen, für die augenblicklich reichlich Fördermittel zur Verfügung stehen, auf- gestellt werden. Der Bahnhof Rheindahlen kann so zu dem werden, was man heute Mobilstation nennt - ein Punkt, an dem verschiedene Fortbewegungsmittel verknüpft werden. Außerdem ist das Zentrum Rheindahlens vom neuen Standort aus deutlich besser zu erreichen.
Zudem gibt es voraussichtlich Fördermittel aus dem Topf für Regionalisierung. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,157 Millionen Euro. Davon muss die Stadt höchstens 300.000 Euro übernehmen. Da bereits für 2019 und 2020 jeweils eine halbe Million Euro in den städtischen Haushalt eingestellt wurden, steht der Realisierung nichts im Wege. Das fanden auch die Bezirksvertreter und stimmten einstimmig zu. Jetzt muss sich noch der Bau- und Planungsausschuss mit dem Thema beschäftigen. 2020 sollten die Rheindahlener einen neuen barrierefreien Bahnhof haben.
Hmm, ich bin kein großer Kenner von Rheindahlen und Umland, aber macht der ganze Aufwand überhaupt Sinn?
Ich meine, bahntechnisch ist Rheindahlen doch eh tot. Da zuckelt einmal in der Stunde das Aquarium vorbei nach Dalheim und zum MG Hbf. Nun frage ich mich, wer nutzt die Bahn? Nach MG und Co. gelangt man von Rheindahlen auch mit dem Bus. Und wer möchte bitte freiwillig nach Wegberg, Arsbeck oder Dalheim?
Meines Erachtens wäre das Geld woanders sinnvoller angelegt.
Zu Stoßzeiten sind es nicht so wenige! Und wenn dann die Lint41 kommen, dann werden nochmehr mit fahren, weil er schneller ist, als der Bus. Aber nur die Pendtler. Die meisten Familien, Senioren und andere fahren mit Bus, aber nicht die Pendtler
Schön, dass man doch versucht die Attraktivität der RB34 zu steigern. Jedoch sollte man da auch mal diesen elenden Tarifwahnsinn in dieser Ecke beseitigen. Warum darf man mit VRR-Tickets nur diese zuckelige 017 - dessen Fahrzeit eher einer halben Ewigkeit entspricht - benutzen und mit der recht schnellen RB-Verbindung nur diesen komischen Übergangstarif benutzen? Warum darf man mit normalen AVV-Tickets nicht den "Umweg" über Rheydt in Kauf nehmen (ist oft die einzige vernünftige Möglichkeit) um gescheit nach Aachen, Herzogenrath oder sonstwas zu kommen? Ich bin überzeugt, dass die unübersichtlichen Tarife für eine erhebliche Steigerung der Fahrgastzahlen sehr hindernd wirken.
@Michael: Wer fährt denn schon freiwillig mit so einem Bus, der im Vergleich zur Bahn eine halbe Ewigkeit braucht. Mal davon abgesehen, dass diese Linie schon mehrfach auf der Stilllegungsliste stand..
Fast jeder Bus ist besser als ein Solaris, VDL oder ein MPT E6 LE ...
Zitat von Dennis Rusicke im Beitrag #3Und wenn dann die Lint41 kommen, dann werden nochmehr mit fahren, weil er schneller ist, als der Bus.
Die Logik kann ich jetzt gar nicht nachvollziehen. Der RVT ist nicht so klein, dass er als Fahrgastschreck gelten dürfte. Wenn dann hätten wir Probleme mit der Barrierefreiheit, die hat man aber selbst mit dem RVT zur Zeit (und der ist ja schon so tief wie kaum was anderes). Da ändert auch ein LINT nix.
Reden wir hier tatsächlich nur um eine Verlagerung um die paar Meter zwischen die beiden Bahnübergänge, die hier als vollkommende Innovation verkauft wird? Schaue ich mir den Stadtplan an bleibt ja kein anderer Standort, wenn es "westlich der Gladbacher Straße" heißt.
Der Bahnhof ist nicht barrierefrei? Der hat doch nur einen Hausbahnsteig mit ebenerdigen Zugang?!?
Man muss sich nicht wundern, wenn ein Bahnhof unattraktiv wird, wenn man das Gelände direkt am Bahnhof verkauft und aus dem Zug direkt in einen "Dursty" Getränkemarkt oder eine Filiale von Netto aussteigt...
Zitat von Marcel Hilgers im Beitrag #6Der Bahnhof ist nicht barrierefrei? Der hat doch nur einen Hausbahnsteig mit ebenerdigen Zugang?!?
Der Bahnhof an sich ist barrierefrei. Bringt aber nix wenn man beschissen in den Zug kommt. Das ließe sich ändern.
http://www.gessen.de/fotos/rtb60091rheindahlen2501096.jpg Bahnsteigkante geneigt, Abstand zum Zug recht groß... also attraktiv, sieht man sich andere kleinere Bahnhöfe an, ist das nicht. Und die Lage würde ich gar nicht mal als verkehrt ansehen. Ob die Verlegung von den paar Metern was bringt würde ich mal bezweifeln.
Da geht es doch sicherlich um die Höhe der Bahnsteigkante für den barrierefreien Ein- und Ausstieg. Nicht um den Bahnhof bzw. Zugang zum Bahnsteig. Ein Fan der Verlegung bin ich nicht gerade. Der neue Standort ist doch nicht wirklich näher am Ortskern, wie es im Artikel behauptet wird.
@ Michael Kl.: Keine Ahnung von den Gegebenheiten vor Ort, aber Hauptsache zur Karnevalszeit mal einen altklugen Büttenspruch rausgehauen, oder wie?
Der Bau des Getränkemarktes in den 1990er Jahren war sicherlich das kleinere Übel, die wirklich abseitige Lage zum Ortskern hin zur Gladbacherstrße ist das wirkliche Problem. Eine Verschiebung der Bahnsteige in Richtung Osten zum Bereich Hardter Straße bzw. Gladbacher Straße mit fußläufiger Verknüpfung zum Bus-ÖPNV wäre eine wirkliche Verbesserung für die Fahrgäste. Auch der Ortskern von Rheindahlen wäre schneller erreichbar. Natürlich wäre der neue "Bf" Rheindahlen dann vmtl. nur noch ein Haltepunkt und der jetzige Bf. nur noch für den Güterverkehr zuständig, also Gz nach Wildenrath und mögliche Gz zum Nato-Agl. Holt II südlich der Aachener Straße (derzeit tot).
Ein wirlkkliches Problem stellen allerdings die eingesetzten Fahrzeuge dar: 1994 für eine Nutzungsdauer von 15 Einsatzjahren konzipiert, sind diese mittlerweile unzeitgemäßen Fahrzeuge bald mit der doppelten Nutzungszeit unterwegs. Mangelnder Fahrkomfort - bedingt durch das Fahrwerk, und ein ungenügendes Sitzplatzangebot in Stoßzeiten sind noch die kleineren Übel - ewig von sitzenden Reisenden blockierte Fahrradabstellplätzende und ganz besondes eine fehlende Klimaanlage sind die Hauptargumente, als Reisender dieser Strecke fernzubleiben und aufs Auto umzusteigen.
Auch die Tatsache, dass Wegberg als einzig größerer Ort an der Strecke direkt hinter der VRR/AVV-Grenze liegt und nicht in das VRR-Tarifgebiet eingegliedert ist, läßt Fahrgäste fernbleiben.
Hier zeigt sich wieder einmal der Schwachsinn, das Tarifgebiete sich vermeintlich stur an Kommunalgrenzen orientieren "müssen".
Gefährlich wird es, wenn die Dummen fleissig werden!
Zitat von Martin Sch. im Beitrag #9Ein wirlkkliches Problem stellen allerdings die eingesetzten Fahrzeuge dar: 1994 für eine Nutzungsdauer von 15 Einsatzjahren konzipiert, sind diese mittlerweile unzeitgemäßen Fahrzeuge bald mit der doppelten Nutzungszeit unterwegs. Mangelnder Fahrkomfort - bedingt durch das Fahrwerk, und ein ungenügendes Sitzplatzangebot in Stoßzeiten sind noch die kleineren Übel - ewig von sitzenden Reisenden blockierte Fahrradabstellplätzende und ganz besondes eine fehlende Klimaanlage sind die Hauptargumente, als Reisender dieser Strecke fernzubleiben und aufs Auto umzusteigen.
Auch die Tatsache, dass Wegberg als einzig größerer Ort an der Strecke direkt hinter der VRR/AVV-Grenze liegt und nicht in das VRR-Tarifgebiet eingegliedert ist, läßt Fahrgäste fernbleiben.
Hier zeigt sich wieder einmal der Schwachsinn, das Tarifgebiete sich vermeintlich stur an Kommunalgrenzen orientieren "müssen".
Die Fahrzeuge lassen sich grundsätzlich mit (wirksamen!) Klimaanlagen nachrüsten. Das müsste aber jemand bezahlen, und da die Rurtalbahn hier nur als Subunternehmer fährt, müsste die DB oder AVV/VRR hier entsprechende Forderungen stellen. Aber das macht ja niemand. Vor allem nicht vor dem Hintergrund, dass die Rurtalbahn ab Dezember dort in Eigenregie mit Neufahrzeugen fahren wird.
Und dass Wegberg mit der 017 zum VRR-Tarif erreichbar ist, mit der RB aber nicht, ist nur ein sonderbarer Punkt. Selbst wenn ich wollte, bekomme ich doch nirgendwo Fahrausweise außer in Mönchengladbach. Ich wüsste nicht dass man dort mittlerweile Fahrkartenautomaten aufgestellt hat, auch ein Verkauf im Zug ist nicht vorgesehen. Die RB34 als ganzes Glied im SPNV betrachtet ist und bleibt eine Rotzlinie: Die DB will es nicht selbst fahren, der Besteller scheint sich auch nur unzureichend dafür zu interessieren was dort Sache ist und der Fahrgast darf sich mit den Zuständen zufrieden geben.
MöBahn.de - Das etwas andere Forum für den ÖPNV
»
ÖPNV in Deutschland, Europa und der Welt
»
Eisenbahn
»
Regionalverkehr
»
Bahnhofsverlegung in MG-Rheindalen rückt näher
23.02.2017 11:51 (zuletzt bearbeitet: 23.02.2017 11:52)
Foren-Chat
0
Thema drucken
Antworten
