Der RRX ist Geschichte. Niemand glaubt mehr dran.

Der VRR ist durch seine misslungene Politik so unterfinanziert, dass er nicht nur durch die anderen Aufgabenträger in NRW unterstützt werden muss, sondern auch immer mehr Leistungen abbestellen muss. Dies ist eine Folge aus der Überkompensation und den mangelhaften Malus-Regelungen (Decklung) im DB Großvertrag.

Ja, die Emschertalbahn. Die Direktverbindung von Dortmund ins Movie World. Sven und ich haben die Tage drüber Witze gemacht, wir hängen nen Schild an den letzten Zug "Wir trauern um die Emschertalbahn, die Opfer des himmelschreienden Mißmanagements im VRR wurde". Denn eins steht völlig außer Frage, es ist sachlich nicht begründbar, diese Linie wegen mangelnder Nachfrage oder ähnlichem stillzulegen. Es ist einzig und allein selbstverschuldete wirtschaftliche Not des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr AöR, die die Existenz dieser Linie bedroht.

Und dabei gab es doch mal so große Pläne dafür: Die S4 sollte über eine kurze Neubaustrecke bis Dortmund-Bövinghausen verlängert werden. Von dort an sollte sie die Strecke der heutigen RB43 übernehmen bis Wanne-Eickel. Die U49 hätte über die Gleise der bisherigen Emschertalbahn bis Dortmund-Bövinghausen fahren sollen (im Moment endet sie am Hafen), so daß in Bövinghausen ein moderner Umsteigepunkt entstanden wäre. Hier hätten U- und S-Bahn einen Verkehrsknoten gemeinsam mit Dortmunder Buslinien ergeben. In diesen Planungen wäre die Emschertalbahn nur noch zwischen Wanne-Eickel und Dorsten gefahren, aber das wäre ja nicht weiter schlimm, die übrigen Streckenabschnitte hätten enge Taktfolgen gehabt und den ÖPNV im Dortmunder Nordwesten attraktiver gemacht. Einmal mehr wird das Potential des ÖPNV verschwendet und nicht genutzt.

Das war mir klar, dass das Projekt nicht zustande kommt

Als das 1999er Zielnetz 2015 erschienen ist, war das Projekt ja schon was älter. Das Problem ist, daß die Regionalisierungsgelder immer nur auf auf den damaligen mangelhaften Status Quo berechnet waren. Man bräuchte im Grunde allein für den VRR die doppelt- bis dreifache Summe.

Wobei das natürlich nur sinnvoll wäre, wenn es endlich eine unabhängige Infrastruktur gäbe, es hat ja kein Zweck, 10 Euro mehr zu investieren, wovon dann 8 Euro bis 9,80 Euro direkt in den Kassen der DB Netz landen würden.

Das jetztige ÖPNV-Angebot stellt auch keine Alternative dar. Mit Bus und Straßenbahn fährt man von Dorsten nach Wanne-Eickel 1:17 mit 2 Umstiegen. Das die Kommunen einen Schnellbus in ihrer finanziellen Lage bestellen glaub ich nicht.

Die kreisfreie Stadt Herne und der Kreis Recklinghausen sind sicher nicht in der Lage, einen Schnellbus als Ersatz von Wanne-Eickel nach Dorsten zu bezahlen, unabhängig davon daß ein Schnellbus per se eine schlechtere Annahme hat als ein Zug.

1:17 mit zweimal Umsteigen für eine Strecke, die man im Auto in rund zwanzig Minuten schafft ist natürlich gar keine Alternative. Sieht man von der Emschertalbahn ab, machen die öffentlichen Verkehrsmittel den Leuten zwischen Wanne-Eickel und Dorsten im Moment faktisch keinerlei Angebote.

Zitat

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Das Problem ist, daß die Regionalisierungsgelder immer nur auf auf den damaligen mangelhaften Status Quo berechnet waren. Man bräuchte im Grunde allein für den VRR die doppelt- bis dreifache Summe.

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Man könnte schon viel erreichen, wenn man die zur Verfügung stehenden Mittel effektiver einsetzen und für eine bessere Qualität sorgen würde.

Ja klar. Wir brauchen einerseits eine Pflicht zur Ausschreibung, es kann nicht sein daß hier in irgendwelchen verrauchten Hinterzimmern Preise ausgehandelt werden und wir brauchen andererseits eine Trennung von Netz und Betrieb, es kann nicht sein, daß ein immer größerer Teil der Regionalisierungsgelder im Netz verheizt werden und die DBAG offen darüber spricht, zukünftig verstärkt Monopolgewinne abzuschöpfen.