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Aschewolke legt Flugverkehr lahm

Der heftige Ausbruch des Gletscher-Vulkans Eyjafjalla auf Island hat für Flugverbote in weiten Teilen Nordeuropas gesorgt. Der Luftraum über der Nordsee werde gesperrt, sagte eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung. Sie gehe davon aus, dass die Wolke weiter nach Hamburg und Bremen zieht, so dass ab 15.00 Uhr bis 16.00 Uhr auch dort der Luftraum gesperrt werden könnte. Von der Sperrung sei auch der Luftraum über den Niederlanden und Belgien betroffen.

Am Abend soll der dänische Luftraum dicht gemacht werden, der Flugverkehr über Großbritannien und Norwegen wurde bereits komplett gestoppt. Auf der Langstrecke nach Nordamerika müssten die Rauchwolken des Vulkans südlich umflogen werden, hieß es von der Lufthansa.


Aschewolke soll gegen 16 Uhr Belgien erreichen

Zuvor wurden bereits alle Londoner Flughäfen geschlossen, darunter Heathrow, einer der wichtigsten Flughäfen der Welt und ein internationales Drehkreuz. Schon am Morgen hatten alle Flughäfen in Schottland dicht gemacht, zahlreiche Flüge an anderen Airports fielen aus. In Schweden, Norwegen und Island verhängten die Behörden Flugverbote.

Die Asche sei ein "erhebliches Sicherheitsrisiko" für die Düsentriebwerke der Maschinen, teilte die britische Flugüberwachung NATS mit. Bereits der erste Tag des Ausbruchs auf der Atlantikinsel hatte gestern zu massiven Behinderungen des Flugverkehrs in Nordeuropa und Großbritannien geführt.

Meteorologen glauben, dass sich die Asche erst in ein paar Tagen auflösen könnte. Die Sprecherin der isländischen Luftfahrtbehörde ISAVIA, Hjördis Gudmundsdóttir, sagte über die mögliche Dauer der Aschewolke: "Das wissen nur die Wettergötter. Es kann ein paar Tage dauern, aber auch ein paar Jahre." Sie erklärte weiter, dass der Wind genau wie am Mittwoch die Lavaasche in östlicher Richtung auf den europäischen Kontinent zutreibt.
Zweiter Ausbruch innerhalb von vier Wochen

Der Vulkan brach am Mittwoch bereits zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen aus. Die glühendheiße Lava brachte das Eis des gleichnamigen Gletschers zum Schmelzen, der über dem Vulkan liegt. Dampf und Rauch stiegen kilometerweit in die Höhe.

Etwa 800 Menschen waren vorab aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen, nachdem es Berichte über eine erhöhte seismische Aktivität gab, wie der isländische Katastrophenschutz mitteilte. Die Anwohner wurden in ein Rotkreuz-Zentrum in der nahe gelegenen Ortschaft Hvolsvollur gebracht.

Erst am 20. März war der 120 Kilometer östlich von Reykjavik gelegene Vulkan erstmals wieder seit fast 200 Jahren ausgebrochen. Doch der erneute Ausbruch war nach Angaben von Wissenschaftlern zehn bis 20 Mal so stark. Er erfolgte den Angaben zufolge mehrere Kilometer vom vorigen Eruptionsort entfernt. Der Geophysiker Pall Einarsson von der Universität von Island erklärte, der entstehende Rauch sei ein Hinweis darauf, dass sich heißes Magma durch das 200 Meter dicke Eis über dem Krater des Vulkans fresse. Das Schmelzwasser fließe in Sturzbächen in tiefer liegende Gebiete.

Die Wassermassen überfluteten Teile einer Küstenstraße. Um die Fluten abzuleiten und Druck abzubauen, seien an mehreren Stellen Durchbrüche durch den Straßendamm gegraben worden. Ein Sprecher des Katastrophenschutzes, Vidir Reynisson, sagte, der Höhepunkt der Flutwelle sei möglicherweise bereits erreicht worden. Aber es werde noch Stunden dauern, bis man einen besseren Überblick über die Art der Schäden habe, sagte er.
Von 140 Vulkanen noch 30 aktiv

Der letzte große Ausbruch des Gletschers Eyjafjalla fand 1821 statt. Vulkanische Aktivitäten führten auch zur erdgeschichtlichen Entstehung der Atlantik-Insel Island. In ihrem Untergrund sind bis heute zahlreiche aktive Vulkansysteme verborgen.

Von insgesamt 140 Vulkanen sind 30 noch aktiv. Der bekannteste ist Hekla. Er war zuletzt vor zehn Jahren ausgebrochen. 1996 sorgte der Ausbruch des Vulkans Bardabungu unter dem Vatnajökull, dem größten Gletscher Europas, für eine gigantische Überschwemmung durch Schmelzwasser. Tote gab es zuletzt 1783, als beim einzigen Ausbruch des Laki 9000 Menschen ums Leben kamen.

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Quelle mit Video: http://www.tagesschau.de/ausland/islandvulkan108.html

Die niederländische Königsfamilie muss schon auf die Bahn umsteigen... http://www.at5.nl/artikelen/39011/koning...ein-door-aswolk

Ich glaube, dass der Bahnverkehr in den nächsten Stunden insbesondere zwischen Großbritannien und Frankreich sehr voll wird...

Mittlerweile starten bzw. landen an folgenden Flughäfen keine Flieger mehr:
Berlin
Bremen
Dresden
Düsseldorf
Erfurt
Frankfurt
Hamburg
Hannover
Köln/Bonn
Leipzig/Halle
Münster/Osnabrück
Nürnberg

Weiterhin ist in folgenden Ländern der komplette Flugbetrieb eingestellt worden:
Niederlande
Belgien
Norwegen
Irland
Schweden
Finnland
Großbritannien
Frankreich

Im Laufe des Abends folgen noch Sperrungen in:
Saarbrücken (~18 Uhr)
Stuttgart (~18 Uhr)
München (unbestimmt)

Die Störungen werden vorraussichtlich bis in den Samstag andauern. Als Ersatz werden die Fernnzüge der Länder genutzt, insbesondere auf den Achsen Berlin <-> Ruhrgebiet, Hamburg <-> Ruhrgebiet und Ruhrgebiet <-> Paris <-> London sind die Züge überfüllt. Laut der Bahn rollt momentan alles, was Räder hat. Eben wurde im Kölner Bbf ein Verstärker-IC zusammengestellt...weiterhin wurden 110er mit ICs gesichtet (was ja an sich keine Neuigkeit ist, aber in der Häufigkeit wie im Moment dann doch...)...