Natürlich nicht die komplette NBS...aber einige Blöcke waren's schon.
Schon mal daran gedacht, dass die Branche in der wir arbeiten der Schienenverkehr ist? Wir werden nach ein und dem selben Tarifvertrag bezahlt. Der BTV wird also auch uns und die Fahrdienstleiter betreffen...

Da habe ich aber definitiv andere Infos vorliegen. Warum wurden dann z.B. wir (=KSZ) nicht zum Streik aufgerufen?!?

Nein, weil derzeit für den Güterverkehr nicht verhandelt wird, es geht rein um einen Branchentarifvertrag im Nahverkehr...

"Der Warnstreik ist ein Unterfall der üblichen Arbeitsniederlegung von Arbeitnehmern in Form eines kurzen Streiks in einem Betrieb in sachlichem und zeitlichem Zusammenhang mit laufenden Tarifverhandlungen."
Da die Tarifverhandlungen aktuell vorrangig das Fahr- und Begleitpersonal betrifft und relativ wenig Lokführer der Transnet angehören, setzt man taktisch ganz einfach auf die Fahrdienstleiter und Werkstätten bzw. Bereitstellungen. Wenn man im KSZ zu Streiks aufruft, ist der wirtschaftliche Schaden vielleicht größer...aber den normalen Leuten sind stehende Güterzüge sogar lieber...^^

Du sagst es; es sind zu wenig Tfs in der Transnet, um was Vorzeigbares per Streik erreichen zu können. Also hat man Unbeteiligte was den zu verhandelnden vertrag angeht, als Mittel zum Zweck benutzt...
Und: stehende Güterzüge sind in der derzeit hart umkämpften Marktsituation ein Greuel, hoffentlich behalten die Gewerkschaften da wenigstens die Realität im Blick...

Joa...und das Schlimme ist (um dein Weltbild vollends zu erschüttern ), dass das Ganze legitim ist.

Andererseits sähe es bei einem wiederholten Streik der GDL nicht viel anders aus. Es sind zwar Lokführer da, aber die Transnet-Angehörigen und die verbeamteten Lokführer reichen immer noch für einen funktionierenden Notfahrplan.

Öhm, das kommt auf die Region an; hier in NRW haben alle Notfahrpläne zu Streikzeiten der GDL tadellos funktioniert. Und im Notfahrplan war ja so Einiges enthalten. Anders sah es natürlich im Osten aus, wo es kaum Beamte bei der Bahn gibt...

Ich weiß selber, dass der Streik legitim ist, aber moralisch in der gewählten Form nicht so ganz einwandfrei...

Das ist ja das Schlimme: kaum jemanden...

Ja...weil die Rheinbahner alle in einer Gewerkschaft stecken...^^

Zitat von Ralf S.

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Wen interessiert heute noch Moral?

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Da die Vorstände der Betriebe keine wirkliche Moral mehr haben, muss man halt auch als Gewerkschaft keine mehr zeigen. Wenn ich so mit meinen Mitarbeitern umgehe, wie es die DB in den letzten Jahren praktiziert hat (und damit meine ich nicht uns Azubis, da muss ich die DB wiederum loben), darf man sich über solche zielgenauen Streikaktionen mit entsprechenden Auswirkungen nicht wundern. Egal, ob "DB Heidekrautbahn" mit dem von den Gewerkschaften unterbundenen Dumpinglöhnen oder die überaus schwachsinnige Aufteilung der Tfs in verschiedene Gruppen, wodurch in den einzelnen Dispos weniger Reserven zur Verfügung stehen und die anderen Tfs dafür mehr ackern dürfen...
Andererseits muss man den Wettbewerb in der Form stabilisieren, dass man die Kämpfe um Ausschreibungen nicht mehr auf den Rücken der Mitarbeiter austragen darf. Das reduzieren der Löhne darf in der bisher vollzogenen Form nicht mehr stattfinden.

Zitat von Ralf S.

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Würde es nur eine Gewerkschaft für die Bahnen in Deutschland geben, für alle Beschäftigte in allen Bereichen, wäre vieles einfacher.

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Deswegen gehen Transnet und GDBA Anfang Dezember schon in die richtige Richtung und vereinen sich zu einer Gewerkschaft. Einzig die GDL wird dann noch solo bleiben. Weiterhin gibt es da noch die Verdi, wobei dort eher weniger Personal von der "großen" Bahn zu finden ist.
Eine Gewerkschaft für die ganze Branche würde auf jeden Fall die Verhandlungen beschleunigen...wenn man dann mit einem Streik drohen würde, wäre den Verantwortlichen denke ich mal klar, dass man wirklich ganz Deutschland lahmlegen kann...