Der Bahn droht der Verlust eines Milliarden-Geschäfts im Nahverkehr. Doch zum Glück hat der Staatskonzern Politiker, die ihm zur Hilfe eilen - notfalls auch mit rüden Methoden. Ein Lehrstück aus Nordrhein-Westfalen.
Dreister ging es nicht. "Im Wege der Dringlichkeit weisen wir Sie wie folgt an", stand in einem Schreiben an Martin Husmann, den Chef des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR).
Absender des Schreibens war der Neusser Bürgermeister Napp, im Nebenjob Verwaltungsratschef des VRR. In knappen Worten verfügte er, der langjährigen Anwältin des Verkehrsverbundes das Mandat zu entziehen und dafür "Herrn Rechtsanwalt Dr. Otting" zu beauftragen. "Angesichts der Vorgänge der letzten Tage" sei man nun gezwungen, "Schaden vom VRR abzuwenden". Außerdem solle Husmann lieber in Deckung gehen: "Öffentlichkeitsarbeit ist nur über Herrn Napp durchzuführen."
Die Anweisung war unmissverständlich - trotzdem schien Absender Napp verwirrt zu sein. Nicht einmal seinen eigenen Vornamen schien der Bürgermeister zu kennen: Im Briefkopf und in der Namenszeile unter der Unterschrift steht "Werner Napp". Nachträglich ist der Vorname Werner per Hand gestrichen und durch den richtigen Vornamen, Herbert, ersetzt - ein verräterischer Fehler.
Hatte Napp den Brief gar nicht selbst formuliert? Und wenn ja: Was - und wer - steckte hinter der hektisch verfassten "Dringlichkeitsentscheidung"? Husmann weigerte sich auf jeden Fall, ihr zu folgen. Vier Stunden später hatte er im VRR Hausverbot und wurde von seinen Aufgaben entbunden. Das war am Montag vergangener Woche.
Europas größtes Nahverkehrsnetz
Das rüde Vorgehen war der großen Eile geschuldet, denn keine 24 Stunden später sollte der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe über Nahverkehrsaufträge des VRR an die Deutsche Bahn (DB) befinden.
Es ging um eine Entscheidung mit weitreichenden Folgen. Die Bahn möchte unbedingt sicherstellen, dass lukrative Nahverkehrsaufträge weiterhin direkt an sie erteilt werden können - ohne Ausschreibung und lästige Konkurrenz durch andere Verkehrsunternehmen. Husmann und Kollegen in anderen Verbünden dagegen sähen gern mehr Wettbewerb auf der Schiene. Sie hoffen auf eine entsprechende Grundsatzentscheidung in Karlsruhe.
Für die Bahn steht viel auf dem Spiel. Allein bis 2012 wollen die Bundesländer 22 Nahverkehrsverträge ohne Ausschreibung vergeben mit einem Volumen von 10,2 Milliarden Euro - die meisten, so steht zu erwarten, an die Deutsche Bahn.
Um dieses Geschäft zu sichern, bastelt die DB seit Wochen an einer Art Kartell mit den Niederländischen Staatsbahnen und deren Deutschland-Tochter Abellio, die in Nordrhein-Westfalen ursprünglich als Wettbewerber der DB angetreten war und gegen ihre Benachteiligung geklagt hatte.
Im Zentrum des Konflikts steht der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, Europas größtes Nahverkehrsnetz mit täglich drei Millionen Fahrgästen zwischen Düsseldorf und Dortmund. Das von Städten und Kreisen getragene und entsprechend politisch beeinflusste Unternehmen hatte seine Strecken vor sechs Jahren ohne Ausschreibung bis 2018 an die DB gegeben.
Verlängerung des Auftrags
Doch schon bald war es mit seiner Entscheidung nicht mehr glücklich. Die Beschwerden von Fahrgästen häuften sich, die Züge waren unpünktlich und schlecht gewartet. Es kam zum Streit. Der VRR hielt Zahlungen an die Bahn in Millionenhöhe zurück, die antwortete mit einen Klage und gewann im Dezember 2008 vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen. Der VRR legte Berufung ein.
Die Landesregierung in Düsseldorf drängte nun den Verkehrsverbund zu Verhandlungen mit der Bahn, um den Streit außergerichtlich beizulegen. Das Ergebnis der Gespräche war für die Bahn sehr vorteilhaft. Ihr milliardenschwerer Nahverkehrsvertrag wurde bis 2023 verlängert.
Die neuerliche Direktvergabe rief Abellio auf den Plan. Das Unternehmen klagte auf ein Vergabe-Nachprüfungsverfahren. Am 21. Juli diesen Jahres gab ihm das Oberlandesgericht Düsseldorf recht. Weil ein ähnliches Verfahren in Brandenburg zugunsten der DB ausgegangen war, landete der Streit vor dem BGH.
Doch kaum hatten die Düsseldorfer Richter ihre Entscheidung verkündet, begann die Deutsche Bahn diskrete Verhandlungen mit Abellio und ihrem Eigentümer, den niederländischen Staatsbahnen. Vor wenigen Wochen kamen sich dann beide Staatskonzerne recht nahe und verhandelten eine Marktaufteilung - tatkräftig unterstützt von Oliver Wolff, Abteilungsleiter Verkehr des Düsseldorfer Wirtschaftsministeriums. Noch am vorvergangenen Freitag redete DB-Vorstand Ulrich Homburg, vom SPIEGEL mit dem Fall konfrontiert, die Sache klein. Es sei nur um "Szenarien" gegangen. Die Gespräche seien"ergebnislos abgebrochen" worden.
Den Verkehrsverbund auf Linie bringen
In Wahrheit hatten Abellio und die Deutsche Bahn noch am Tag zuvor, dem 2. Dezember, dem NRW-Wirtschaftsministerium ihr Ergebnis präsentiert: Die Bahn sollte demnach das S-Bahnnetz im Land behalten, aber "zum internationalen Fahrplanwechsel 2012/2013" die S-Bahn-Linien S 5 und S 8 an Abellio "als Subunternehmerin" vergeben. Die Runde war sich einig, genau so zu verfahren. Das bestätigen mehrere Teilnehmer.
Und hätte das Bundeskartellamt nicht Wind von den Verhandlungen bekommen und wenige Stunden später interveniert, wäre es wohl so geschehen. Doch mit den Mahnschreiben der Behörde war der Weg zur deutsch-niederländischen Arbeitsteilung verbaut. Zumindest vorerst. Denn die Deutsche Bahn und Abellio waren sich schnell einig, wie sie das drohende Grundsatzurteil des BGH doch noch verhindern könnten: Wegen noch "laufender Verhandlungen" um einen außergerichtlichen Vergleich sollte der Prozesstermin abgesagt werden.
Doch dieser geschmeidigen Lösung stand VRR-Geschäftsführer Husmann im Wege, er wollte den Gerichtstermin ebenso wenig kippen wie die langjährige Juristin des Verkehrsverbunds.
In letzter Minute kam es deshalb zur Anweisung, einen anderen Anwalt zu engagieren: Auserwählt wurde Olaf Otting, der mit der Wirtschaftskanzlei Gleiss Lutz öfters schon die Deutsche Bahn vertreten hat. Und pikanterweise auch schon ein Gutachten im Auftrag der Deutschen Bahn verfasst hat, das der Konzern in dem Rechtsstreit aus dem Jahre 2008 gegen den VRR verwendet hat.
Der DB-Jurist, der sich zu dem Vorgang nicht äußern will, sollte den aufmüpfigen VRR offenbar auf Linie bringen und vor dem BGH Zeit für weitere interne Verhandlungen gewinnen. Das gelang. Weil Otting vor Gericht geltend machte, er müsse sich erstmal in das Verfahren einarbeiten, hat der BGH seine Entscheidung verschoben.
Eklat für alle ein Erfolg
Nun haben die deutschen und niederländischen Staatsbahner bis Ende Januar genügend Zeit, einen Interessenausgleich zu finden und so das Grundsatzurteil aus Karlsruhe abzuwenden. Allerdings beteuern sowohl Bahn als auch Abellio, es sei "selbstverständlich, dass dabei alle kartellrechtlichen Anforderungen eingehalten werden".
Fragt sich bloß, wer die alles auslösende "Dringlichkeitsentscheidung" des Neusser Bürgermeisters Napp veranlasst und geschrieben hat? Agierte die Bahn im Hintergrund? Führte Abteilungsleiter Wolff aus dem Wirtschaftsministerium die Feder? Die Bahn sei sowohl "über die entsprechende Dringlichkeitsentscheidung" als auch über die Mandatierung von Rechtsanwalt Otting "informiert worden", sagt eine DB-Sprecherin. Wolf will sich nicht äußern. Sein Dienstherr, das Düsseldorfer Ministerium lässt seinen Sprecher erklären, es handele sich "um interne Vorgänge beim VRR, dazu könnten nur die zuständigen Gremien Stellung nehmen".
VRR-Verwaltungsratschef Napp erklärt, die Entscheidung mit dem Düsseldorfer Wirtschaftsministerium abgesprochen zu haben. "In der Angelegenheit bin ich in ständigen Kontakt mit Herrn Wolff gewesen ", sagt Napp. Dass auf dem Schreiben Napps Vorname falsch war, hätte an der Hektik gelegen, in dem das Schreiben verfasst wurde. Nicht er selbst hätte es geschrieben, sondern ein Verwaltungsratskollege, der habe den Vornamen verwechselt.
Am Ende war der Eklat vor dem Termin in Karlsruhe für fast alle ein Erfolg. Die Bahn erreichte den erwünschten Zeitaufschub vor dem BGH. Nordrhein-Westfalen riskiert keinen Streit mit dem größten Verkehrsanbieter im Land. Und sogar Quertreiber Husmann kann sich zu den Gewinnern zählen. Seit Montag sitzt er wieder auf seinem alten Posten in Gelsenkirchen. Am vergangenen Freitag setzte ihn der Verwaltungsrat wieder als Geschäftsführer ein. Napps Anweisung an ihn sei "unbeachtlich, da rechtswidrig" gewesen. Das hätten, so hieß es auf der Sitzung des Verwaltungsrats, zwei Rechtsgutachten eindeutig ergeben.
Quelle: Spiegel
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Zitat von Sven SteinkeSo welcher Depp hier, hat nochmal behauptet, dass es Quatsch ist Abellio als Subunternehmer für DB Regio NRW einzusetzen? Und wer hat im weiteren Gerüchte über getürkte Ausschreibungen der Linie RB 47 und RB 38 (welche sich noch länger hinzieht) in die Welt gesetzt?
Wenn du richtig lesen könntest, habe ich lediglich eine Vermutung in diese Richtung geäußert.
Zitat von mir selbstDas Ganze wäre ein "Was-wäre-wenn-Szenario", wobei die RB47 jetzt natürlich auch rechtmäßig an Abellio gegangen sein könnte. Vielleicht hätte man die RB48 noch als Bonus oben drauf gelegt...^^
Desweiteren muss ich mich hier nicht als "Depp" bezeichnen lassen, wenn ein Mitarbeiter eines selbsternannten "Eisenbahnjournals", der ohne jede Quellenangabe (in Kreisen der Presse ein Unding!) arbeitet, nicht richtig lesen kann...
Zu der ganzen Sache kann ich - auch wenn mein Arbeitgeber direkt betroffen ist - nur den Kopf schütteln...
Zitat von Sven SteinkeSo welcher Depp hier, hat nochmal behauptet, dass es Quatsch ist Abellio als Subunternehmer für DB Regio NRW einzusetzen? Und wer hat im weiteren Gerüchte über getürkte Ausschreibungen der Linie RB 47 und RB 38 (welche sich noch länger hinzieht) in die Welt gesetzt?
Achte doch mal auf deiner Wortwahl ;).
Manche Gerüchte stellen sich als eine Ente da, das müsstest du doch wissen.
DÜSSELDORF Kunden der S-Bahn-Linien 5 und 8 müssen sich möglicherweise in den nächsten Monaten auf neue Züge einstellen. Die tragen dann die Aufschrift „Abellio“.
Die Deutsche Bahn hat gestern zugegeben, was am ersten Dezember-Wochenende durchgesickert war: Man stand in Verhandlungen mit dem privaten Anbieter, um ihn doch noch zu veranlassen, eine Klage gegen den aktuellen, 2009 geschlossenen Verkehrsvertrag zwischen der Bahn und dem Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) zurückzunehmen. Der sieht vor, dass die Bahn zwar hunderte Millionen in neue Fahrzeuge und Streckenführungen investiert, dafür aber den lukrativen S-Bahn-Verkehr bis 2023 fortführen kann – statt bis 2018, wie ursprünglich vorgesehen. Das war Abellio ein Dorn im Auge. Man klagte, das Verfahren landete schließlich in der vergangenen Woche vor dem Bundesgerichtshof (BGH). Um genau das zu verhindern, hatte die Bahn versucht, Abellio als Subunternehmen zu gewinnen und – als ersten Privatanbieter – zwei S-Bahn-Linien fahren zu lassen. Das aber untersagte das Bundeskartellamt. So kam es doch noch zum Prozess vor dem BGH.
Schreckensszenario
„Die Richter in Karlsruhe haben die Entscheidung bis Februar vertagt um uns Gelegenheit zu geben, eine außergerichtliche Lösung herbeizuführen“, so Heinrich Brüggemann, Geschäftsführer von DB Regio. Und genau deshalb war Brüggemann gestern in Bonn. Um mit Vertretern des Bundeskartellamts darüber zu sprechen, „wie ein Lösung im Sinne des Kartellrechts aussehen könnte.“
Ist die gefunden, gibt es auch wieder Verhandlungen mit Abellio. Findet man sie nicht, malt Brüggemann für die Pendler im Land ein Schreckensszenario an die Wand: „Wird der Vertrag von 2009 für ungültig erklärt, tritt der von 2004 wieder in Kraft.“ Und damit sähe die Bahn sich nicht mehr veranlasst, ihre Planungen für Dutzende neue Regionalexpress- und S-Bahn-Wagen im Jahre 2011 und neue, kundenfreundlichere Linienführungen in die Tat umzusetzen.
Drohungen in Richtung VRR
Und: „Auf den VRR würden nicht gedeckte Zahlungen von rund 30 Millionen Euro im Jahr zukommen“, sagt Brüggemann. Ein Betrag, der nur dadurch zu stemmen wäre, dass Strecken gekürzt werden. Bislang hatte sich Verbund-Chef Martin Husmann dagegen gewehrt, eine außergerichtliche Lösung zu finden. Er setzte offenbar auf das Urteil des BGH und wurde zwischenzeitlich sogar freigestellt. Brüggemann geht davon aus, dass sich Husmanns Haltung inzwischen geändert hat.
Zu dem schwarz markierten Teil: Werden dann alle Änderungen rückgängig gemacht? Gerne...stellt die 422 am besten alle irgendwo in ne Ecke...
Zitat von Marcel HilgersFindet man sie nicht, malt Brüggemann für die Pendler im Land ein Schreckensszenario an die Wand: „Wird der Vertrag von 2009 für ungültig erklärt, tritt der von 2004 wieder in Kraft.“ Und damit sähe die Bahn sich nicht mehr veranlasst, ihre Planungen für Dutzende neue Regionalexpress- und S-Bahn-Wagen im Jahre 2011 und neue, kundenfreundlichere Linienführungen in die Tat umzusetzen.
Komisch..wusste gar nicht dass der S-Bahn-Vertrag auch die RE-Veränderungen beinhaltet. Volliges geschwafel von jemandem der nur drohen will, damit das Geschäft nicht platzt. Das Schreckensszenario ist schon längst da und nennt sich Deutsche Bahn. Ich halte den ganzen Rechtsstreit sowieso für einen großen Fehler von Gerichten. Die DB hat damals nur unzureichend die Leistungen erbracht, daher gibts auch nicht das volle Geld. Zack, aus, fertig. Wenn die DB damit nicht leben kann, soll sie sich nen anderen Verkehrsbund suchen der solche Dinge mit sich machen lässt.
Zitat von Marcel HilgersZu dem schwarz markierten Teil: Werden dann alle Änderungen rückgängig gemacht? Gerne...stellt die 422 am besten alle irgendwo in ne Ecke...
Da die Fahrzeuge eine Förderung geniessen dürfte das bestimmt nicht so einfach sein. Denn dann müsste die DB ja das Geld an den VRR zurück zahlen, welches zuvor vom VRR für die Fahrzeuge gegeben worden ist. Selbst wenn der Vertrag wieder in Kraft treten würde bliebe der DB gar nichts andere übrig als ET422 einzusetzen. Einige X-Wagen sind verschrottet, andere turnen in Nürnberg rum. Für das ganze Netz wird es nicht mehr reichen.
Und die Abellio sollte sich nicht davon abbringen lassen, egal welche und wie viele Linien es werden, sich regelrecht "bestechen" zu lassen. Und da die DB lieber in Projekte wie Stuttgart21, ICE nach London und vergleichbarem investiert, statt in NRW einmal den "Powerknopf" zu drücken, würde ich der DB gar nichts mehr geben, nicht mal sowas wie RB37. Die DEUTSCHE Bahn gehört endlich in die Schranken gewiesen, vor allem was Dinge angeht, die vorrangig im Ausland stattfinden. Warum mischt sich die DB in den Frankreich - England-Verkehr ein, aber schafft es nicht im eigenem Land das Material ans rollen zu bringen? Hinterher sieht es so aus, dass man in 5 (oder wie viel wares es?) Stunden von Frankfurt mit dem ICE nach London kann, man die gleiche Zeit aber von Frankfurt nach Xy braucht, weil man nichts hinbekommt!
Zitat von Marcel HilgersFindet man sie nicht, malt Brüggemann für die Pendler im Land ein Schreckensszenario an die Wand: „Wird der Vertrag von 2009 für ungültig erklärt, tritt der von 2004 wieder in Kraft.“ Und damit sähe die Bahn sich nicht mehr veranlasst, ihre Planungen für Dutzende neue Regionalexpress- und S-Bahn-Wagen im Jahre 2011 und neue, kundenfreundlichere Linienführungen in die Tat umzusetzen.
Komisch..wusste gar nicht dass der S-Bahn-Vertrag auch die RE-Veränderungen beinhaltet. Volliges geschwafel von jemandem der nur drohen will, damit das Geschäft nicht platzt. Das Schreckensszenario ist schon längst da und nennt sich Deutsche Bahn. Ich halte den ganzen Rechtsstreit sowieso für einen großen Fehler von Gerichten. Die DB hat damals nur unzureichend die Leistungen erbracht, daher gibts auch nicht das volle Geld. Zack, aus, fertig. Wenn die DB damit nicht leben kann, soll sie sich nen anderen Verkehrsbund suchen der solche Dinge mit sich machen lässt. !
Aber der S-Bahn Vertrag hat was mit den Veränderungen der RE Linien zu tun...
Das Ganze ist ja (für den VRR) dummerweise ein großer Verkehrsvertrag, wo die S-Bahn-Linien zusammen mit den Änderungen des RE-Netzes verankert sind. Die DB hat momentan wirklich Angst, den Anschluss am NRW-Nahverkehr zu verpassen was Ausschreibungen angeht und greift meines Erachtens deshalb zu solchen drastischen Mitteln. Damit zeigt uns die DB selber, wie schlimm es um die Anteile im NRW-Verkehr wirklich steht. Sollte es keine Einigung geben und die Direktvergaben vom BGH verboten werden, dürfte die DB ein richtiges Problem bekommen...
Zitat von Sven Steinke1
Dein Verhalten (also das Editieren des Beitrags) zeugt nicht gerade von geistiger Reife. Wenn man diese hätte, könnte man sich wenigstens entschuldigen.
Bin ich hier bei DSO oder was soll das ganze Bahn-Bashing? Ich finde, dass sich die DB Regio deutlich gebessert hat. Und ganz ehrlich bin ich auch froh, dass hier noch so viel rot im Nahverkehr rollt. Die zustände seinerzeit, als der VRR auch Gelder einbehalten hat, waren sicherlich nicht gerade toll, somit finde ich auch, dass die Gelder seinerzeit zurecht einbehalten worden sind. Und jetzt gibts nen neuen Vertrag, der für den Fahrgast spürbare Verbesserungen mit sich bringt. Dass da nicht jeder Mitbewerber erheitert ist, ist klar, aber so ist es jetzt halt. Dass die DB bei der derzeitigen Lage versucht, außergerichtliche Einigungen zu erzielen, ist doch normal, wer würde das nicht versuchen? Der einzige, der hier "gebasht" gehört ist meiner Meinung nach der VRR, der immer mehr zu nem Kasperletheater mit überhöhtem Eintritt verkommt...
Zitat von Christian KapteinaIch finde, dass sich die DB Regio deutlich gebessert hat. Und ganz ehrlich bin ich auch froh, dass hier noch so viel rot im Nahverkehr rollt. Die zustände seinerzeit, als der VRR auch Gelder einbehalten hat, waren sicherlich nicht gerade toll, somit finde ich auch, dass die Gelder seinerzeit zurecht einbehalten worden sind.
Ich denke auch das sich insgesamt eine positive Entwicklung insgesamt gezeigt hat. Ich kann mich ja noch an Zeiten erinnern, da war die S6 bei mir standartmäßig 10 Minuten zu spät, danach Ausfall und selten kam sie mal bis auf 5 Minuten "pünktlich". Das haben die Lehrer natürlich nicht lange mitgemacht. Problem ist dass die DB es mit allen Mitteln versucht hier am Zug zu bleiben, und Mitbewerber einfach zu bestechen. Es geht meiner Meinung weniger um die jetzige Leistung, sondern um die Methoden die man derzeit anwendet um weiterhin den langen Arm zu haben. Diese Einigung, Linien als Sublinien abzugeben, hätte man im Vorfeld auch treffen können. Aber Abellio bestechen zu wollen ala "2 Linien dafür keine Klage" ist unter aller Sau.
Wie du aber auch sagst, die damaligen Leistungen waren wirklich schlecht. Daher, finde ich auch, dass das Geld zurecht gekürzt worden ist. Warum es also zu dieser Situation letztendlich gekommen ist, von wegen "Geld ist zu unrecht einbehalten worden", ist für mich immer noch unbegreiflich.
Nunja, kann man sehen, wie man will. Dass die DB nicht einfach was hergeben möchte, kann man ja nachvollziehen. Und was je nach BGH-Urteil am Ende passiert, ist wohl wirklich alles nur Spekulation, allein aus diesem Grunde wäre eine solche außergerichtliche "Einigung" wohl für alle Beteiligten wünschenswert, weil zumindest gewisse (Planungs-)sicherheiten bestehen würden...
Also ich sehe hier kein DB-Bashing sondern viel mehr die Diskussion über Straftaten, konkret illegale Wettbewerbsabsprachen und damit Verstöße gegen geltendes EU-Recht bzw. auch deutsches Recht. Und wer sowas macht, muss auch damit rechnen, dabei schlecht weg zu kommen...
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
Zitat von Christian KapteinaBin ich hier bei DSO oder was soll das ganze Bahn-Bashing?
Nein, bist du nicht...
Zitat von Christian KapteinaIch finde, dass sich die DB Regio deutlich gebessert hat. Und ganz ehrlich bin ich auch froh, dass hier noch so viel rot im Nahverkehr rollt. Die zustände seinerzeit, als der VRR auch Gelder einbehalten hat, waren sicherlich nicht gerade toll, somit finde ich auch, dass die Gelder seinerzeit zurecht einbehalten worden sind.
Sicher, eine Verbesserung gab es ganz klar. Das kann man schon alleine am Zustand der Fahrzeuge der S-Bahn sehen (wenn man mal die Salzrückstände in der Winterzeit übersieht).
Zitat von Christian KapteinaUnd jetzt gibts nen neuen Vertrag, der für den Fahrgast spürbare Verbesserungen mit sich bringt. Dass da nicht jeder Mitbewerber erheitert ist, ist klar, aber so ist es jetzt halt.
Dass dieser neue Vertrag gegen geltendes EU-Recht verstößt, übersiehst du gerade. Er behindert definitiv den offenen Wettbewerb.
Zitat von Christian KapteinaDass die DB bei der derzeitigen Lage versucht, außergerichtliche Einigungen zu erzielen, ist doch normal, wer würde das nicht versuchen? Der einzige, der hier "gebasht" gehört ist meiner Meinung nach der VRR, der immer mehr zu nem Kasperletheater mit überhöhtem Eintritt verkommt...
Die versucht es, stößt bei Abellio aber anscheinend auf wenig Unterstützung...woran das nur liegen könnte? Der VRR kann für das "Kasperletheater" nur bedingt etwas. Er musste die Leistungen erstmal als Direktvergabe an die DB geben, weil das Geld sonst vorne und hinten nicht gereicht hätte. Und es ist ja nicht so, als wenn das von der DB nicht gewollt gewesen wäre...
Ich sehe auch keinen Bahn-Bashing..... es sind ja Fakten ;). Aber wissen wir eig. was Abellio zu den ganzen zu sagen hat? Sie haben ja nicht gesagt: "Die DB besticht uns"... das ist so die einzige offene Frage ;). Und die Frage ist doch, was passiert wenn der Vertrag wirklich nichtig wird?... Dann kann es unter Umständen nicht nur eng für die DB werden sondern auch für die ganzen EVU´s die im VRR fahren... denn der VRR ist dann mächtig in den Schulden!...
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13.12.2010 18:37
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