MöBahn.de - Das etwas andere Forum für den ÖPNV » ÖPNV in Deutschland, Europa und der Welt » Informationen rund um den ÖPNV » Vorstellungen » Geschichte: Die Rheinbahn baute Oberkassel

Privat-Unternehmer gründeten 1896 die Aktiengesellschaft, um den Bau einer Bahnlinie ins Linksrheinische bis nach Krefeld zu finanzieren. Dafür wurden auch linksrheinische Wohnviertel vermarktet. Das Verkehrsunternehmen gilt als ein Motor der Stadtentwicklung.
Die Mutter des repräsentativen Wohnviertels Oberkassel ist die Rheinbahn. Der linksrheinische Stadtteil hätte sich nie zu seiner heutigen Form entwickelt, wenn nicht Düsseldorfer Unternehmer eine feste Brücke über den Rhein und eine Bahnlinie in das Linksrheinische bis nach Krefeld gebaut hätten. Für das Projekt gründeten sie vor genau 115 Jahren die Rheinische Bahngesellschaft AG.
Neben dem Bahnbetrieb gehörte es zu den Aufgaben der Aktiengesellschaft, an der private Investoren und die Stadt Düsseldorf beteiligt waren, Oberkassel zu einem Wohnviertel zu entwickeln. Zu diesem Zweck hatte die Rheinbahn Grundstücke aufgekauft, die dann für neue Wohnhäuser vermarktet und mit Straßen erschlossen wurden. Die Hauptachse ist die repräsentative Luegallee. Mit dem Gewinn wurde der Bau der Bahn und der Brücke mitfinanziert.
Erste Straßenbrücke
Die Entstehungsgeschichte der Rheinbahn zeigt, dass der Ausbau des Straßenbahnnetzes und die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt eng miteinander verbunden sind. Die Oberkasseler Brücke, die 1898 eröffnet wurde, war die erste feste Straßenbrücke am Niederrhein und schloss eine Verbindungslücke. Denn zuvor war Düsseldorf nur durch eine Schiffbrücke, bei für vorbeifahrende Schiffe geöffnet werden musste, mit dem Linksrheinischen verbunden. Für den Wirtschaftsstandort war eine schnelle Bahnverbindung wichtig, deshalb hatten bedeutende Unternehmer wie Heinrich Lueg, Franz Haniel, Friedrich Vohwinkel und August Bagel den Plan des Brückenbaus ausgearbeitet. Sie überzeugten die Landesbehörden und die Stadt von den Vorteilen. Da es keine öffentlichen Zuschüsse gab, musste das Vorhaben privat finanziert werden. Das war die Geburtsstunde der Rheinbahn.
Nach der Eröffnung der Oberkasseler Brücke sorgte sie für einen weiteren Entwicklungsschub. Ab 1900 wurde das Streckennetz der bisherigen Pferdebahnen auf Stadtgebiet elektrifiziert. Dagegen hatte sich die Stadtverwaltung lange gewehrt – auch aus optischen Gründen. Die Oberleitungen würden das Stadtbild verschandeln, hieß es. Weil die Stadt wuchs, wurden neue Strecken gebaut. Damit die Fahrgäste sich orientieren konnten, wurden die Linien nummeriert.
Die Vermischung von Bahn- und Grundstücksgeschäften endete 1936, als die Stadtverwaltung alle Aktien übernahm. Grundstücke, Hausbesitz und andere bahnfremde Bereiche wurden ausgegliedert.
Wichtige Entwicklungsetappen der Rheinbahn prägten die Stadt. Der Fernbahnhof für die Linie K nach Krefeld und D nach Duisburg lag ab 1926 auf dem Graf-Adolf-Platz, nach dem Bau der Berliner Allee entstand 1962 der Jan-Wellem Platz als Knotenpunkt für Straßenbahnen, mit dem die Königsallee und Straßen der Carlstadt entlastet wurden. Der ist inzwischen überflüssig durch die U-Bahn, deren erstes Teilstück 1973 in Angriff genommen wurde.
Quelle: Rheinische Post

Durchaus Interessant ...

So kann man sich auch Fahrgäste schaffen; einfach selber ansiedeln... :-D