MöBahn.de - Das etwas andere Forum für den ÖPNV » ÖPNV in Deutschland, Europa und der Welt » Tram, Bus und Co. » Münsterland » Erfolgsgeschichte Stadtbus Bocholt: Feldmark ist der Schwerpunkt des Busverkehrs

Wenn das Wetter so schön ist wie gestern, kann Stadtbusmanager Guido Stilling sich nicht so richtig freuen. "Wir sitzen dann im Stadtbus-Büro und weinen", sagte er am Abend im Ausschuss für Verkehrs- und Wirtschaftsförderung. Auch wenn das nicht so ganz ernst gemeint war - fest steht: Wenn die Sonne scheint, fahren die Leute weniger Bus. "Das Fahrrad ist dann unser schärfster Konkurrent", sagte Stilling.
Viel Grund sich zu grämen hatte Stilling aber dennoch nicht, als er den Politikern einen Bericht über die Entwicklung der Stadtbus-Gesellschaft in den ersten neun Monaten ihres Bestehens gab. "Sehr schöne Zahlen" könne er präsentieren, sagte er gleich zu Beginn. Die Fahrgastzahlen hätten sich "auf hohem Niveau" eingependelt. Statt 28700 wie durchschnittlich vor Einführung des Stadtbusses, nutzten jetzt jeden Monat um die 50000 Leute den Bus - im Winter mehr, im Sommer weniger. Aufs ganze erste Jahr gerechnet, geht Stilling von einer Steigerung der Fahrgastzahlen um 60 Prozent aus. Die Zahl der Abonnenten gar hat sich versiebenfacht. Statt vorher 52 haben sich jetzt gut 300 fest an den Stadtbus gebunden. "Im Winter werden wir die 400er Marke erreichen und fürs nächste Jahr peilen wir 500 Abos an", so Stilling.
Schwerpunkt des Stadtbus-Verkehrs ist übrigens der neue Stadtteil Feldmark. Das liege vor allem daran, dass dort viele junge Familien mit Kindern lebten. "Die sind am ehesten bereit, neue Dinge zu tun", glaubt der Stadtbus-Manager, weshalb er gerade die Eltern von Neugeborenen gezielt anschreibt. Im Niederflurbus komme man doch mit Kinderwagen viel leichter in die Stadt als im Auto, ist seine Argumentation. Und die scheint anzukommen: "Der Rekord waren acht Kinderwagen gleichzeitig in einem Bus in der Feldmark."
Die Konsequenz: "Auf Dauer müssen wir uns für Biemenhorst was überlegen", so Stilling. Denn dort würden riesige Flächen neu bebaut und der Stadtbus komme kaum hin.
Eins konnte Stilling den Ausschussmitgliedern, die anschließend keine Fragen mehr hatten, am Ende noch versprechen: Ab Juli/August wird es auch auf den "Holland-Linien" nach Suderwick und Barlo Niederflurbusse geben. Das habe der niederländische Betreiber "Syntus" zugesagt.
Quelle: Bocholt-Borkener-Volksblatt