#1 Borken: Bürgerbus-Projekt kommt ins Rolle von Alexander Schmitz 15.10.2011 13:28

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Borken soll einen Bürgerbus bekommen. Als Ergänzung zum „normalen“ Busverkehr könnten dann Fahrgäste insbesondere aus dem Außenbereich öffentliche Einrichtungen wie Krankenhaus und Aquarius erreichen. Das Besondere: Der Bürgerbus ist nicht nur für Bürger gedacht, sondern auch von Bürgern organisiert. Dies geschieht unter dem Dach eines noch zu gründenden Vereins (die BZ berichtete).

Dazu will die Stadtverwaltung in der kommenden Woche den Anstoß geben. Am Donnerstag, 20. Oktober, sind Interessierte zu einem Informationsabend eingeladen. Beginn: 19.30 Uhr im großen Sitzungssaal des Rathauses. Die Veranstaltung richtet sich an Bürger, die Interesse haben, als ehrenamtlicher Fahrer tätig zu werden.

Das ist geplant: Montags bis freitags soll der Kleinbus, ein Acht-Sitzer, acht Mal täglich nach einem festen Fahrplan auf einer nördlichen und einer südlichen Route im Stadtgebiet unterwegs sein. Ziel ist, alle Bauerschaften zu berücksichtigen. Ob auch am Wochenende gefahren wird, muss noch geklärt werden.

Der Verein organisiert den Linienbetrieb, übernimmt Fahrzeugpflege und Fahrkartenabrechnung und wirbt neue Fahrer.

Die Stadt kümmert sich um die Zuschüsse vom Land. Das gibt einen Festbetrag zur Anschaffung eines Fahrzeugs sowie eine „zweckgebundene Organisationspauschale“ unter anderem für Schulungen, nicht aber zur Deckung der Betriebskosten. Sollte in der Jahresrechnung ein Minus stehen, könnte die Stadt mit einem Verlustausgleich einspringen.

Dritter im Bunde ist die Verkehrsgesellschaft (möglicherweise Westfalenbus). Sie ist offiziell Eigentümerin des Fahrzeugs, schließt Versicherungen ab, wartet den Bus, unterstützt den Verein bei seinen Verwaltungsaufgaben und erstellt die Betriebskostenrechnung.

Bürgerbusse rollen im Kreis unter anderem schon in Rhede, Südlohn, Vreden und Heek. Diese Gemeinde war 1985 der Bürgerbus-Pionier im Lande. Bei der Versammlung am kommenden Donnerstag sind auch Vertreter des Linienbusverkehrs, des Dachverbandes „Pro Bürgerbus NRW“ und eines benachbarten Bürgerbusvereins dabei.

Erste Kontakte zu potenziellen Fahrern hat die Stadt schon geknüpft. Um einen dauerhaften Betrieb zu ermöglichen, sei ein Stamm von mindestens 30 Personen erforderlich, so Richard Robers, Fachbereichsleiter Sicherheit und Ordnung bei der Stadt. Robers glaubt an den Erfolg. Wenn der Bürgerbus erstmal rolle, hätten die wenigsten ehrenamtlichen Linien im Lande ihren Betrieb wieder eingestellt.

Quelle: Borkener Zeitung

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