Soeben habe ich in der Sendung Ortszeit bei Deutschland Radio Kulutur gehört, dass die Gegener von S21 nun doch an der Präsentation teilnehmen werden
Zitat Ortszeit; Deutschland Radio Kultur vom 24.07.2011, ca. 22:42 Uhr Das Aktionsbündnis gegen "Stuttgart 21" nimmt offenbar nun doch an der Präsentation des Stresstests für den geplanten Tiefbahnhof teil. Das sagte Schlichter Geißler am Abend der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. Die Bedingung der Projektgegner sei gewesen, das für Dienstag geplante Treffen zu verlegen. Es werde deshalb jetzt am Freitag statt finden, betonte der frühere CDU-Generalsekretär. Das Aktionsbündnis hatte angekündigt, die Präsentation zu boykottieren, weil es nicht imstande sei das Gutachten bis dahin qualifiziert zu prüfen.
Wenn man das genauer untersucht sieht das anders aus. Weder gute Betriebsqulität noch überzeugender Verspätungsaufbau wurden dokumentiert. Damit ist S 21 eigentlich durchgefallen beim Stresstest.
Formal ja. In dem Gutachten sind aber z.T. annehmen für Bauten gemacht worden, die es noch nicht gibt bzw. vom EBA nicht genehmigt wurden/werden. Bsp.: Flughafen Es wurde angenommen, dass alle Gleise von S-Bahnen und Fernzügen genutzt werden können. Afaik sind 2 Gleise aber wegen der Bahnsteighöhe nur für S-Bahnen gedacht.
Außerdem gibt es wohl Ungereimheiten bei den Haltezeiten. Dazu kommen wohl auch noch Abstandsprobleme zwischen 2 Zügen. Des Weiteren muss sich in der Praxis zeigen, dass die hohe Anzahl an Doppelbelegungen an den Gleisen so wie am PC funktioniert. Es gibt keine Simulation für Störungen. Man kann sicherlich nicht alles simulieren. Aber sicherlich den Ausfallen von Signalen und Weichen an neuralgischen Punkten. Auf Grund von Anforderungen des Landes sollen pro Stunde 3 Züge durch die Wendlinger Kurve. Ist nicht realisierbar ohne Baumaßnahmen, die nicht eingeplant sind.
Und selbst wenn der Stresstest bestanden ist, bleibt immer noch die Frage nach den Kosten. Die Risikoanalyse lässt wohl auf deutlich höhere Kosten schließen. Des Weiteren gibt es den Verdacht, dass die DB bei der Abstimmung im Landtag möglicherweise Kosten verheimlicht hat. Sollte das Zutreffen, ist rechtlich die Zusage des Landes BaWü in Frage.
Zitat von Lennart MüllerDie Fakten sagen was anderes. S21 hat den Stresstest bestanden und das sollte man einsehen. Wer es nicht einsieht handelt falsch!
Hier sind konkrete Fakten im Bereich Fildern aufgelistet, die zeigen, dass geschummelt wurde:
Das Eisenbahnbundesamt hat erst nach jahrelangem Zögern folgender Lösung zugestimmt: Der heutige zweigleisige S-Bahnbetrieb am Flughafen-Terminal-Bahnhof soll zukünftig ganz über die südliche Bahnsteigkante (96 cm) abgewickelt werden, die nördliche Bahnkante (76 cm) dagegen dem Regional- und Fernverkehr (den Gäubahnen) vorbehalten bleiben.
Das schweizer Büro SMA bestätigt dies in seinem Schlussbericht zum Stresstest auf Seite 135. Ganz unauffällig steht dort aber auch der Satz: „In der Simulation sind jedoch alle Gleise für alle Züge nutzbar.“ Und etwas weiter heißt es: „Die freizügige Nutzung der Bahnsteiggleise an der Station Flughafen Terminal ist im Modell unterstellt. Für die Nutzung in der Realität ist hierfür die Genehmigung erforderlich.“
Genau diese Genehmigung aber hat das Eisenbahnbundesamt strikt verweigert. Steffen Siegel dazu: „Bisher hatte ich den Schweizern besondere Seriosität zugesprochen. In diesem Fall scheinen die Gutachter aber eklatante Schwachpunkte des Systems, im Gegensatz zu allen bisherigen Bahnplänen, im Handstreich beseitigt zu haben.“
Die bisherigen Pläne – das Ergebnis eines jahrelangen Ringens – bedeuten, dass die Züge vor dem Terminal-Bahnhof höhengleich andere Gleise queren müssen und in den eingleisigen Bereichen mit dem Gegenverkehr abgestimmt werden müssen. Dies schränkt den Fahrbetrieb deutlich ein und würde beim Stresstest zu deutlich anderen Ergebnissen führen. http://www.schutzgemeinschaft-filder.de/?p=313
Interessant beim Stresstest sind auch folgende Sachen:
- man ist davon ausgegangen, dass genau so viele Fahrgäste pro Tür im Dosto aussteigen wie im Quietschie - die Abfahrtszeit des IC aus Nürnberg wurde verschoben, damit er aus der Spitzenstunde rausfällt - Regionalzüge wurden in ihrer Wagenanzahl reduziert, damit Gleise mit ihnen doppelt belegt werden können, das bedeutet aber auch vollere Züge und eine längere Haltezeit. Fraglich ist auch was passiert, wenn einer der beiden Züge verspätet ist. Wartet der eine Zug auf den anderen oder belegt er den falschen Gleisabschnitt? - ICx erhielt mehr Leistung und einen schnelleren Fahrgastwechsel, als er in Wirklichkeit hat und kann - Abfertigungszeit wurde nicht berücksichtigt: sobald Signal Ks1/Ks2 zeigt, geht die Simulation davon aus, dass der Zug sofort wegfährt - endende Fernverkehrszüge bekamen 5 Minuten Aufenthaltszeit und das soll ein Puffer von 1:30 Min. sein. Sicher, in 3:30 Min. sind alle Fahrgäste ausgestiegen, das ZUB-Gepäck draußen, der Kontrollgang gemacht und der Abfertigungsvorgang für den Leerzug abgeschlossen, ist klar... - IC-Züge als REs in der Simulation definiert, dadurch ergibt sich vermutlich eine bessere Beschleunigung und eine geringere Zuglänge - Wendlinger Kurve schafft nur 2 Züge/Std. anstatt die vom Land Baden-Württemberg gewollten 3 Züge/Std. - Verspätungen werden nur über die Haltezeit am Bahnhof abgebaut, auf den Zulaufstrecken verliert der Zug im Saldo etwas Zeit. Der Vorteil gegenüber dem Kopfbahnhof in Sachen Verspätungsabbau ist daher 1 Minute, je nachdem, wie die Situation am heutigen Kopfbahnhof ist und an der Simulation vielleicht manipuliert wurde, ist der Vorteil +/- 0 oder sogar negativ - eine Vertaktung ist gar nicht oder nur in wenigen Fällen möglich, es ist deswegen nicht ausgeschlossen, dass heutige Anschlüsse an Bahnhöfen in ganz Baden-Württemberg verloren gehen - am Flughafen Regionalbahnhof dürfen in der Simulation auf einmal alle Züge an beiden Gleisen halten, also auch die Regional- und Fernzüge an einem 96 cm hohen Bahnsteig
Das ganze heißt doch "Stresstest". Bedeutet das nicht, dass Extremfälle simuliert werden sollen? Was die DB hier gemacht hat, war nichts weiter als ein "Alltagstest" mit einigen üblichen Störungen und selbst diesen kann Stuttgart 21 offenbar nicht bestehen, ohne dass man an einigen Stellen pfuscht. Es bleiben Fragen ungeklärt: Was passiert, wenn ein Tunnelgleis gesperrt oder blockiert ist? Wie sieht das Konzept für umgeleitete S-Bahnen aus? Welches Konzept hat man, wenn ein Zug mitten im Tunnel evakuiert werden muss? Können Rollstuhlfahrer im Gefahrenfall den Bahnhof schnell bzw. überhaupt verlassen?
@Walter K. Es wundert mich, dass Stuttgart 21 so leicht 2 Sondergenehmigungen erhält. Die eine ist dafür, dass überhaupt ein Bahnhof für mind. 4,1 Mrd. € neu gebaut werden darf, der eine Neigung von 1,5 % aufweist, die andere dafür, dass Regional- und Fernzüge durch die engeren S-Bahn Tunnel fahren dürfen. Eigentlich müsste noch eine Sondergenehmigung her, dass in einem schräg liegenden Bahnhof Gleisdoppelbelegungen erlaubt sind. Ist es nicht auch so, dass das Flügeln und Teilen von Zügen nur in ebenen Bahnhöfen zulässig ist?
Man merkt übrigens, dass die Verantwortlichen anscheinend die Geduld verloren haben und dieses Projekt endlich durchboxen wollen. Das Verhalten von Volker Kefer ist auffällig: sonst ist er immer sehr ruhig und diplomatisch, in der Stresstestrunde war er bei Boris Palmers Vortrag sehr aufgebracht und hat kritisiert, dass die Gegner falsche Behauptungen aufstellen und deswegen der Vortrag keinen Sinn hätte. Er wies die Kritik oft pauschal zurück. Ging es beispielsweise um nicht berücksichtigte Prämissen, wurde einfach gesagt, diese seien enthalten. Bei Zitaten von sma bezüglich Stresstest kam sogar der Vorwurf, die Gegner hätten die Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen, um sie zu ihren Gunsten zu drehen. Man hat entgegengehalten, dass so etwas im Zeitalter des Internets sehr schnell auffallen würde.
In der Presse hat Kefer behauptet, die DB verfüge über die nötigen Planfeststellungsbeschlüsse, um Stuttgart 21 bauen zu können. Dabei liegt bis heute der Beschluss für den Planfeststellungsabschnitt 1.3 (Bereich Flughafen) nicht vor. Ohne den kann man das komplette Projekt vergessen. Erinnern wir uns mal zurück: Der damalige Innenminister Rech hat vor der Kamera gesagt, dass es kein Projekt gäbe, dass so exakt geplant und planfestgestellt ist. Was wurde spätestens in der Schlichtung aufgedeckt: Es konnte, obwohl seit Monaten gebaut wurde, kein Fahrplankonzept vorgewiesen werden und man feierte den offiziellen Baubeginn, als noch einige, teils wichtige, Planfeststellungsverfahren liefen und jetzt noch laufen.
Ich bleibe bei meiner Aussage von vor Jahren - man baut dort einen wunderbaren, überteuerten Mineralbrunnen (die geologische Beschaffenheit wird vsl. ja auch unterschätzt) aber nie und nimmer einen leistungsfähigen Bahnhof.
Gute Nacht Deutschland...
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
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Stuttgart 21 besteht Stresstest
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21.07.2011 16:54
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