Hallo,

für den 28.11., hat die HAVAG angekündigt, letztmalig ihre Tatra-T4D-C-Züge im regulären Liniendienst einzusetzen. Grund genug für mich, einen Abschiedbesuch in Halle an der Saale zu machen. Vor ein paar Tagen war ich vor Ort.

Das meterspurige Straßenbahnnetz in der größten Stadt von Schsen-Anhalt ist ausgesprochen dicht. Fast alle Stadtteile werden durch die Tram gut erschlossen; ebenso die großen Neubaugebiete im Norden (Trotha), im Süden (Südstadt; Silberhöhe), und vor allem die früherer Chemiearbeiter-Trabantenstadt Halle-Neustadt, auch HaNeu genannt. Eine Sonderstellung nimmt die Linie 5 ein, die über 30 Kilometer weit nach Süden führt, von Ammendorf über Buna, Schkopau, Merseburg und Leuna bis nach Bad Dürrenberg. In Merseburg existiert zudem noch die Stummel-Linie 15 als Rest der frühreren Geiseltallinie nach Mücheln. Im Zentrum laufen viele Linien sehr nett durch die Altstadt, die an vielen Ecken noch recht romantisch daher kommt.







Am Anhalter Platz mitten in Silberhöhe begegnet mir gleich ein schöner Tatra-Großzug auf der Linie 2. Der Stadtteil war früher wesentlich dichter besiedelt und bebaut; einige Platten sind schon weg.







Weitaus häufiger sind auf den Linien 1 und 2 allerdings die 42 MGT-K-Wagen von Bombardier (Typ Flexity), die stets als Doppeltraktion verkehren.







Die Tatra-Züge gefallen mir aber deutlich besser, besonders wenn der Herbst so schön bunt ist (S-Bahnhof Silberhöhe).







Oder wie hier...







Der Typ mit der größten Stückzahl in Halle ist aber der MGT6-D von Düwag/Siemens - 62 Fahrzeuge sind hier vorhanden, ein Großteil trägt Ganzreklame. Am Steintor am nördlichen Rand der Innenstadt laufen viele Linien zusammen; hier ist immer was los.







In den Stadtfarben an der Vogelwiese (Damaschkestraße).







Hier ein weiteres buntes Exemplar am Hallmarkt.







Nochmal der Hallmarkt, jetzt mit MGT-K-Pärchen und der Marktkirche sowie dem Roten Turm im Hintergrund.







Nur ein paar Schritte weiter passiert ein Tatrazug den Hallorenring. Die Linien 1 und 2, die das letzte Refugium der Tatras sind, werden - wie andere auch - umlaufmäßig verknüpft, so dass die Tatras noch in vielen Stadtteilen zu sehen sind.







Die Stelle am Wasserturm Nord zählte zum Pflichtprogramm.







An der historischen Saline führt die wichtige Ost-West-Strecke von/nach Halle-Neustadt vorbei.







Tatras sieht man hier noch reichlich - bis zum 28. November.







Linie 2 an der Merseburger Straße, in Höhe der ehemaligen Polizeikaserne.







Szene am Steintor. Auch ein paar MGT-K tragen Ganzreklame. Halle weist noch sehr viel alte Bebauung auf, aber etliche Gebäude, ja ganze Straßenzüge, sind noch arg heruntergekommen. Die Stadt beherbergt viel Armut, aber auch viel Potenzial, und einige Ansätze wie zum Beispiel die expandierende Universität oder der beginndende Städtetourismus (Händel und Himmelsscheibe) sind durchaus vielversprechend.







Eine "Frohe Zukunft" hatte dieser Großzug leider nicht, als der die Kreuzung am Steintor passierte.







An der Dessauer Brücke im Verlauf der Linie 1 findet sich dieses Stadtwappenschild.







Sehr schön ist das Motiv mit der Saalebrücke an der Burg Giebichenstein. Leider fahren hier kaum noch Tatras, aber die Stelle stand trotzdem auf meinem Speiseplan.







Schöner wohnen - in HaNeu.







Ein E-Zug kommt aus der Innenstadt und erreicht am Rennbahnkreuz die Neustadt.







Mit dieser Kulisse der Neustadt verabschiede ich für mich die Tatras aus Halle. Möge ein schöner, authentischer Zug für das örtliche Tram-Museum erhalten bleiben. Dann ist Halle auch noch weiterhin eine (Straßenbahn-)Reise wert.

*dem Andi zustimm*