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Krombach. 50 Passagiere kamen bei einem Zugunfall mit dem Schrecken davon. Drei Kühe überlebten den
Zwischenfall auf Höhe der Hagener Straße nicht.

10.40 Uhr auf Höhe der Hagener Straße. 50 Menschen sitzen in der Regionalbahn Richtung Hagen. Einige
hören Musik, andere lesen entspannt. Plötzlich gibt es einen Knall. Der Zug wird erschüttert, wackelt stark.

Einige Passagiere, die im vorderen Bereich sitzen, sollen etwas vorbeifliegen gesehen haben.
„Wir haben uns an allem, was greifbar war, festgekrallt“, beschreibt Timo Heinrich die Situation in der Bahn.

Der 26-Jährige ist auf dem Weg nach Essen, als der Unfall passiert. Ein Schockmoment. „Wir dachten, der Zug
wäre entgleist und das wär’s jetzt“, erzählt er weiter. Der Lokführer leitet eine Schnellbremsung ein. Mit
100 km/h ist der Zug des Verkehrsunternehmens Abellio auf der Strecke von Siegen nach Hagen unterwegs
gewesen, teilt die Bundespolizeiinspektion Köln später mit. „Der Bremsweg war ziemlich lang“, sagt Heinrich.
Zwischen 800 Metern und einem Kilometer hat es nach Angaben von Abellio aufgrund der Witterung gedauert,
bis der RE 16 stand.

Stillstand. Stille. 15 Minuten lang weiß niemand, was genau passiert ist. Die Schaffnerin bespricht sich mit dem
Lokführer. Kühe seien auf den Schienen gewesen und überfahren worden, heißt es.

Auf Nachfrage teilt Frank Freund, Pressesprecher der Bundespolizeiinspektion Köln, mit, dass „drei Kühe getötet
wurden“. Eine Sprecherin des Verkehrsunternehmens ergänzt: „Der Lokführer fuhr um eine Kurve und plötzlichen
standen dort die Tiere. Er hat sofort eine Schnellbremsung durchgeführt. Doch es war schon zu spät.“

„Vier weitere Kühe haben sich auf den Gleisen befunden, sie wurden aber nicht verletzt“, sagt Frank Freund.
Die Tierhalterin habe die toten Kühe mit einem Traktor vom Unfallort entfernt. Ihre leblosen und zum Teil
durch den Aufprall regelrecht zerfetzten Körper lagen über die Strecke verteilt.
Schäden und Verantwortliche

Laut der Tierhalterin belaufe sich der finanzielle Schaden durch den Verlust der Kühe auf rund 6000 Euro.
Die vier weiteren Tiere wurden in Sicherheit gebracht. „Das Weidestück grenzt unmittelbar an die Gleise“,
sagt Freund. Ein Stacheldrahtzaun mit Eichenpfählen umspannt das Grundstück. Buschwerk zwischen Zaun
und Schienen bietet zusätzlichen Schutz. Wie es dazu kommen konnte, dass die Tiere auf das Bahngelände
gelangten, untersucht nun die Bundespolizei. Die Ermittler schließen nicht aus, dass die Kühe den Zaun
plattgetreten haben könnten, um zu entwischen. Die endgültige Schuldfrage wird sich jedoch erst in den
kommenden Tagen beantworten lassen.

„Der Schaden an der Lok und die Kosten der Betriebsstörung sind noch unklar“, sagt Freund. Auch das
würde die Polizei prüfen, damit weitere Maßnahmen eingeleitet werden können. „Wir sind generell gegen
solche Vorfälle versichert, aber wir wissen noch nichts Genaues“, teilt eine Sprecherin von Abellio mit.
Wichtig sei erst einmal, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind.
Einschränkungen im Bahnverkehr

Die Strecke zwischen Kreuztal und Welschen Ennest musste zwischen 10.40 Uhr und 14 Uhr gesperrt werden.
Ein Ersatzzug brachte die Fahrgäste zunächst nach Welschen Ennest. Dort stiegen sie in Ersatzbusse,
die sie nach Kreuztal brachten, wo ein weiterer Ersatzzug wartete.

Die beschädigte Bahn, die die Tiere überrollte, konnte eigenständig in die Werkstätten der Firma nach
Hagen fahren, wo sie auf weitere Schäden geprüft und repariert wird, teilte die zuständige Sprecherin mit.
Im Laufe des Nachmittags kam es zu Verspätungen auf der Unfallstrecke.