Kameras in Bussen und Bahnen

Die Rheinbahn investiert zehn Millionen Euro für mehr Sicherheit. Ein Großteil der Flotte wird mit Videokameras ausgerüstet. In 50 Busse und Bahnen wurden sie bereits eingebaut. Im Mai wird die Technik scharf geschaltet.

Die Rheinbahn wird in den kommenden zehn Jahren einen Großteil ihrer Fahrzeuge mit Videokameras ausrüsten. In 30 Busse und 20 Bahnen wurde die neue Technik bereits eingebaut, im Mai sollen die Kameras scharf geschaltet werden.

Das Verkehrsunternehmen lässt sich das Programm rund zehn Millionen Euro kosten. Damit soll die Sicherheit der Fahrgäste und Fahrer erhöht werden. Außerdem sagt die Rheinbahn der Zerstörungswut den Kampf an. Jedes Jahr entstehen Schäden von rund 1,5 Millionen Euro.

Mit diesem Schritt stößt die Rheinbahn in eine neue Dimension der Überwachung vor. Zwar wurden vor Jahren bereits Stadtbahnen mit Videokameras ausgestattet. Aber das System gilt als anfällig und technisch nicht ausgereift. Die Qualität der Aufnahmen lässt zu wünschen übrig. Außerdem zeichnet es dauerhaft auf, ausgewertet werden die Bänder aber nur, wenn Fahrer einen Zwischenfall bemerkt haben und ihn melden. Künftig werden die Kameras nur aktiviert, wenn Fahrgäste einen Notknopf im Wagen drücken.

Die Bilder aus den Kameras sind dann in der Rheinbahn-Leitstelle zu sehen – von dort aus wird gegebenenfalls die Polizei verständigt. Die Aufnahmen werden nach 24 Stunden gelöscht, es sei denn, die Polizei benötigt sie als Beweismittel. In Bussen werden bis zu fünf, in Bahnen bis zu zehn Kameras installiert. Überwacht werden bereits Haltestellen, Betriebshöfe und Tunnelrampen. Mehr als 475 Kameras sind im gesamten Stadtgebiet installiert.

Immer häufiger werden Fahrer Opfer von Gewalt. Erst Ende Februar war war ein 56-jähriger Rheinbahner mit dem Kopf auf die Gleise gestürzt. Jugendliche Graffiti-Sprüher hatten ihn gestoßen, nachdem er sie zur Rede gestellt hatte. Viele Fahrer versuchen, sich selbst zu schützen. "Bei manchen Touren nehme ich ein Weichenstelleisen mit. Vor allem abends", sagt ein Busfahrer. "Damit kommt mir keiner, der Streit sucht, so schnell zu nahe."

Verschärft werden Konflikte zwischen Fahrgästen und Rheinbahnern durch das Ess- und Trinkverbot in Bussen und Bahnen. Immer wieder kommt es zu Auseinandersetzungen. Manche enden handgreiflich – allein im vergangenen Jahr wurden mehr als 20 Fälle registriert.

Vorstandssprecher Dirk Biesenbach hatte in einem RP-Interview vor zwei Jahren angekündigt, dass die Rheinbahn der wachsenden Zerstörungswut nicht länger tatenlos zusehen werde. Außerdem würden mehr Kräfte in den Bussen und Bahnen und an den Stationen für Sicherheit sorgen. Der 24-köpfige Security-Dienst kostet das Verkehrsunternehmen jährlich rund eine Million Euro.

Die Überwachung auf Bahnhöfen sowie in Bussen und Bahnen ist nicht unumstritten. Nach Ansicht von Bettina Sokol, der Landesbeauftragten für Datenschutz, ist der Verkehrsbereich deshalb besonders sensibel, weil eine flächendeckende Überwachung durch Kameras Bewegungsbilder einzelner Personen ergeben könne. "Ein Kamerasystem, das so etwas ermöglichen würde, wäre unzulässig", sagte sie der RP in einem früheren Gespräch.

Quelle: http://www.rp-online.de

In Bussen & Bahnen - Fahrer & Fahrgäste können Kameras selbst starten

Ein Knopfdruck und Film ab: Die Rheinbahn investiert zehn Millionen Euro in moderne Kameras.

Diese zeichnen das Geschehen in Bussen und Bahnen aber nur auf, wenn sie ein Fahrgast oder der Fahrer aktiviert. Innerhalb von zehn Jahren soll mehr als die Hälfte aller 700 Fahrzeuge mit der neuen Technik bestückt werden.

In 30 Bussen und 20 Bahnen haben wir die Knopfdruck-Kameras bereits installiert“, verrät Rheinbahnsprecher Eckhard Lander. „In Betrieb genommen werden sie aber erst jetzt – die technische Umsetzung ist aufwendig.“ Bis zum Jahresende sollen 115 Busse und 40 Bahnen ausgestattet sein.

Was steckt hinter der teuren Kamera-Kampagne? „Wir wollen das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste erhöhen“, erklärt Lander. „Außerdem haben die Kameras einen Abschreckungseffekt.“

Durch Vandalismus in den Verkehrsmitteln entstehen nach Rheinbahn-Angaben jährlich Schäden in Höhe von 1,5 Millionen Euro, vom bunten Graffitifleck bis zum aufgeschlitzten Sitz. Derartige Zerstörungswut, aber auch aggressives Verhalten gegenüber dem Fahrer oder den Fahrgästen soll zukünftig eingedämmt werden – in Bussen mit fünf, in Bahnen mit bis zu zehn Überwachungskameras.

Funktionieren sollen die Geräte wie Notrufsäulen an Bahnsteigen. Drückt jemand auf den Notknopf, wird die Kamera aktiv und überträgt das Bild in die Rheinbahn-Leitstelle. Von dort aus kann dann die Polizei verständigt werden.

In einigen Düsseldorfer U-Bahnen wird schon seit mehreren Jahren gefilmt – dauerhaft. Ausgewertet werden die Bänder nur, wenn ein Bahnfahrer einen Zwischenfall meldet. Ansonsten werden die Aufnahmen nach 24 Stunden gelöscht. „Dieses System ist nicht mehr zeitgemäß“, findet Eckhard Lander. „Es kommt zu viel Datenmüll zusammen.“

Bettina Gayk, Sprecherin der Datenschutzbeauftragten in NRW, begrüßt die Notfall-Kameras: „Die Variante mit dem Aktivierungsknopf ist wesentlich datenschutzfreundlicher als eine dauerhafte Überwachung.“

Quelle: http://www.express.de

Dabei dürfte es sich um die Wagen mit den Nummern 4284 bis 4288 handeln, welche bereits seit mehreren Jahren überwacht durch Düsseldorf düsen.