Für 19 Millionen Euro - Neuer Brandschutz für U-Bahnhöfe

Knapp 19 Millionen Euro kostet es die Stadt, die unterirdischen Stationen auf den neuen technischen Stand zu bringen. Mit den Arbeiten an den sechs am meisten frequentierten Bahnhöfen soll noch in diesem Jahr begonnen werden.

Der Brandschutz in den U-Bahnhöfen wird verbessert. Knapp 19 Millionen Euro wird die Stadt dafür in die Hand nehmen. In einem ersten Schritt sollen die Stationen Victoriaplatz, Nordstraße, Hauptbahnhof, Heine-Allee, Steinstraße/Kö und Oststraße auf den neuen Stand der Technik gebracht werden. Das sind die Bahnhöfe mit den meisten Fahrgästen.

Die Politiker im Ordnungs- und Verkehrsausschuss müssen in der kommenden Woche den Grundsatzbeschluss fassen. Eine reine Formsache, denn nach dem Flughafenbrand 1997 sind die gesetzlichen Anforderungen an den Brandschutz erheblich verschärft worden. Später müssen die Politiker noch den Baubeschluss fassen.

Akute Gefahr bestehe jedoch bei keinem der U-Bahnhöfe, sagte Ingo Pähler aus der Abteilung für Tunnel, Brücken und Stadtbahnbau bereits im vergangenen Jahr im Bauausschuss. Die Mängel waren bei den Planungen für den behindertenfreundlichen Umbau des U-Bahnhofs Victoriastraße aufgefallen. Er ist der letzte der zwölf Stationen, der noch nicht den Kriterien entspricht.

Neue Sitze für Straßenbahnen

Auch auf die Rheinbahn selbst kommen Kosten in Millionenhöhe zu. In 103 Straßenbahnen müssen 10.000 alte, mit rotem Kunstleder bezogene Sitze ersetzt werden. Hintergrund sind zwei neue EU-Regelwerke zum Brandschutz. Kosten: eine Million Euro. Bis März sollen die alten durch neue Stoffsitze ausgetauscht sein.

Schon in diesem Jahr soll im Zusammenhang mit der Aufzugsnachrüstung am Victoriaplatz / Klever Straße mit den Arbeiten begonnen werden. In diesem Zuge soll auch der Brandschutz verbessert werden. Bis sämtliche U-Bahnhöfe saniert worden sind, werden mehrere Jahre vergehen. Fahrgäste müssen mit Beeinträchtigungen rechnen, heißt es in der Vorlage.

Geplant sind unter anderem Rauchhalte-Vorkehrungen an Treppen, durchlässige abgehängte Decken, Brandmeldeanlagen mit automatischer Evakuierungsanlage und Wegeleitsysteme mit Fluchtweg-Hinweisen. Die Rheinbahn selbst prüft, ob sie den Brandschutz an ihren Fahrzeugen verbessern kann.

Beim Brandschutz geht es nach dem verheerenden Unglück am Flughafen vorrangig darum, Rauchausbreitung zu verhindern und sicherzustellen, dass Menschen sich selbst retten können. Zuschüsse von Land und Bund erwarten die Verkehrsexperten der Stadt nicht, so dass Düsseldorf aller Voraussicht nach die Kosten alleine tragen muss.

Zwischenfälle in U-Bahnhöfen sind selten. Zuletzt war es im Januar 2007 zu einer starken Rauchbildung im U-Bahntunnel an der Heinrich-Heine-Allee gekommen. Durch einen technischen Defekt an einer Bahn hatte sich starker Rauch entwickelt. Der Fahrer der Linie U 75 reagierte prompt, evakuierte die Fahrgäste und fuhr die Bahn auf ein separates Gleis in einem Abstellbahnhof. Verletzt wurde niemand.

Quelle: http://www.rp-online.de