Ich komme Andis Wunsch gerne nach und zeige dieses Mal ein Foto aus einer anderen Stadt. Ob es dort schöner ist als an der Mündung der Düssel in den Rhein bleibt jedem selbst überlassen.
So zeigt sich der Fußgängertunnel im Bahnhof von Coesfeld (Westf) am 11. Oktober 2008: Niederige Decken, eine schummrige, sehr kalte Beleuchtung, abgenutzte Boden- und Wandfliesen... Nur der, für den Rhein-Ruhr-Raum typische, Geruch aus verschiedenen Körperflüssigkeiten und -feststoffen fehlt. Ebenso die üblicherweise anzutreffenden Graffities, die diese lange Röhre lebendiger gestalten würden, trauen sich wohl hier nicht freiwillig rein. Gemütlichkeit oder gar Beharglichkeit und Wärme kommen hier sicher nicht auf. Aber das ist er nunmal: Der moderne, börsenfähige Bahn-Konzern. Der Fußgängertunnel in der Provinz als Synonym für die Konzern-Zentrale, die sich ganz weltoffen "Bahn-Tower" schimpft? Wohl kaum! Und was bringt dem gemeinen Beförderungsfall (lat. gemeinus Beförderungskasus) der westfälischen Provinz die tollkühne Architektur in der Metropole Berlin?