Zitat von WirtschaftwocheMilliarden-Geschäft der Bahn in NRW droht zu platzen
Dem Konzern droht der Verlust eines Milliardenauftrags. Die Konkurrenz geht gegen die Vergabe vor.
Die Freude währt wohl nur kurz. Im November feierte die Deutsche Bahn den Zuschlag zu einem Auftrag von rund einer Milliarde Euro. Nach monatelangem Streit konnte ihre Nahverkehrstochter DB Regio den Vertrag mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) über den Betrieb von S-Bahn, Regionalexpress und Regionalbahn auf Strecken in NRW bis 2023 verlängern. Doch nun droht der Deal zu platzen. Konkurrent Abellio reichte bei der Vergabekammer der Bezirksregierung Münster einen Nachprüfungsantrag ein.
Der VRR, so Abellio, hätte den Auftrag ausschreiben müssen. Bekäme der DB-Konkurrent recht, könnte nicht nur die von 2018 an geltende Verlängerung kippen, sondern sogar das derzeit noch laufende Abkommen.
Die Triebwagen der Baureihe 422 sin durch den VRR mit angeleiert worden...würde mich nicht wundern, wenn die DB die Fahrzeuge dann verleihen "muss". Ähnliches war ja auch bei der S-Bahn Stuttgart geplant. Die ersten paar Jahre nach Übernahme sollten die Fahrzeuge von DB Regio genutzt werden (bis die Eigenen geliefert werden)....gleiches galt für die Werkstätten. Allerdings stellte DB Regio da undurchsichtige Bedingungen zur Werkstattnutzung vertraglich auf, so dass die anderen EVUs sich von der Ausschreibung zurück zogen.
Man kann die S-Bahn Rhein-Ruhr ja bei der Ausschriebung in Lose einteilen und eventuell könnte der VRR ja den Fahrzeugpark ähnlich der LNVG zur Verfügung stellen. Er könnte dafür beispielsweise unter anderem die 422er der DB übernehmen. Mit gemütlichen Sitzen wären die denke ich gar nicht mal so schlecht.
Die sind mittlerweile auch so nicht mehr soooooo schlecht, wie sie geredet werden. Nach Beseitigung der Kinderkrankheiten fahren die Kisten relativ zuverlässig und sauber durch den VRR.
Der VRR geht ja mit Ausschreibung der RB 47 schon in die richtige Richtung. VRR kauft Fahrzeuge, EVU mietet/least beim VRR Fahrzeuge...
Zitat von Marcel HilgersDie sind mittlerweile auch so nicht mehr soooooo schlecht, wie sie geredet werden. Nach Beseitigung der Kinderkrankheiten fahren die Kisten relativ zuverlässig und sauber durch den VRR.
Meine ich ja auch; das einzige, was stört, sind die Sitze.
Zitat von Marcel HilgersDer VRR geht ja mit Ausschreibung der RB 47 schon in die richtige Richtung. VRR kauft Fahrzeuge, EVU mietet/least beim VRR Fahrzeuge...
Aber nur als Option. Der Betreiber kann / darf auch selber kaufen oder leasen...
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
Zitat von Andreas BeeckAber nur als Option. Der Betreiber kann / darf auch selber kaufen oder leasen...
...was ja auch nicht verkehrt ist. So bleibt dem Betreiber die Option, selber einzukaufen und eventuell durch Rahmenverträge mit Fahrzeugherstellern günstiger kalkulieren zu können. So kann z.B. die DB mit ihrem Rahmenvertrag bei Alstom LINTe abrufen...und da ein paar Euronen sparen.
Der Schienenverkehr an Rhein und Ruhr ist ein für Bahn-Unternehmen hochinteressanter Markt. Mit entsprechend harten Bandagen kämpfen zwei Wettbewerber und die Deutsche Bahn um den rund eine Milliarde Euro schweren Vertrag, den der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) im November 2009 mit der Bahn geschlossen hat.
Ausgefochten wird das größte Verfahren dieser Art vor der Vergabekammer beim Regierungspräsidium Münster. Teilt die Kammer – die Donnerstag nächster Woche entscheiden will – die Ansicht der Bahn-Konkurrenten, erklärt sie den Vertrag für ungültig. Sie dürfte dann kritisieren, dass mögliche Mitbewerber niemals aufgefordert worden seien, alternative Angebote für den Auftrag vorzulegen.
Die Anwälte der Bahn argumentierten zweigleisig. Zum einen stellten sie die Fähigkeit der "klagenden" Bahn-Unternehmen Abellio und Wersus in Frage, die notwendigen Zug-Mengen überhaupt aufs Gleis setzen zu können. Wersus sei zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe noch gar nicht am Markt gewesen. Abellio habe sich konkret nur für eine Linie, für die S 5, interessiert, heißt es im Bahn-Tower in Berlin.
Zudem fahre Abellio bislang nur als Auftragnehmer mit fest zugesagten Einnahmen und nicht – wie die Bahn – mit Beteiligung am Einnahme-Risiko. Weil bei der Pflicht zur Ausschreibung derartiger Verträge dieser Unterschied eine große Rolle spielt, betonten die Vertreter der Bahn, dass ihr Unternehmen durch eine Vielzahl äußerer Einflüsse ein hohes Risiko schwankender Einnahmen trage. Sie führten dabei Epidemien wie die Schweinegrippe, Naturkatastrophen wie den Orkan "Kyrill" oder das ICE-Unglück von Eschede an.
Einer der Anwälte der Bahn-Konkurrenten hält speziell diese These für "völlig grotesk". Im Gespräch mit unserer Zeitung verweist Clemens Antweiler, Partner in der Düsseldorfer Kanzlei Rotthege Wassermann & Partner, darauf, dass die Bahn im Regionalverkehr 36 Prozent Rendite auf das Eigenkapital erwirtschafte. Schwankungen bei den Erlösen gingen in Wirklichkeit zu Lasten des VRR.
Lothar Ebbers vom Fahrgastverband Pro Bahn fürchtet bei einem möglichen Aus für den laufenden Vertrag um die darin vereinbarten Verbesserungen bei Fahrzeugen und RE-Linien. Mehr Wettbewerb auf der Schiene sei zwar grundsätzlich gut, mit dem wachsenden Einfluss großer Bahn-Unternehmen (hinter denen zum Teil Staatsbahnen stehen) steige aber auch das Preisniveau. Mehr Wirkung erhofft sich Ebbers derzeit von der Bundesnetzagentur. Gestern untersagte die Behörde der Bahn, für die Nutzung bestimmter Nebenstrecken Preisaufschläge zu nehmen.
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Abellio geht gegen Verkehrsvertrag zwischen DB und VRR vor
18.01.2010 22:22 (zuletzt bearbeitet: 18.01.2010 22:23)
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