Willkommen in der DDR oder in China. Welche Regierung will denn noch ein Gramm Vertrauen und Glaubwürdigkeit für sich behaupten, wenn das im verlinkten Artikel Geschriebene stimmen sollte...
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
Genau das ist das Problem...der aktuellen Landes- wenn nicht sogar Bundesregierung wird in der Sache nicht mehr vertraut. Sammeln wir mal alle Argumente in Stichworten:
Pro: - Fahrzeitgewinne im 1-stelligen Minutenbereich - Schnellere Durchfahrt durch die Stadt - Flughafenanbindung - Einfahrt mit 60 bis 100 anstatt 30 km/h - 72 statt 43 Züge/Stunde möglich - städtebauliche Veränderung mit mehr Grünflächen
Contra: - ITF-Vollknoten nicht möglich (mit K21 wäre dieser möglich, da der Fahrplan in BaWü 2020 eh komplett umgestellt werden soll) - Fahrstraßenausschlüsse - Der für 2020 vorgestellte und durch ein Ingenieurbüro überarbeitete ITF für Baden-Württemberg scheitert an der begrenzten Leistungsfähigkeit der Anbindung von Stuttgart 21 und dem Flughafen, kleinste Störungen erzeugen einen Kollaps - Wartende Anschlusszüge nicht mehr möglich - maximal 2 Minuten Aufenthalt für Ein- und Aussteigevorgänge - Umsteigevorgänge dauern definitiv länger (Treppe, Rolltreppe bzw. Aufzug als Hindernis) - begrenzte Geschwindigkeiten auf den Zulaufstrecken - Diesellokverbot - ECTS als Sicherungsystem, 300000 €/Fahrzeug an Mehrkosten - Unkalkulierbare Kosten durch Tunnelbau - Schon vor dem eigentlichen Baubeginn ist eine immense Kostensteigerung vorhersehbar (Am Projektbeginn war von 2,5 Milliarden Euro die Rede, mittlerweile kursieren Summen von 4,774 Milliarden auf offizieller und über 10 Milliarden auf inoffizieller Seite) - Oberleitung ist nicht geplant worden - Kosten sollen durch sicherheitsrelevante Einsparungen gesenkt werden (dünnere Tunnelwände, engere Tunnel, schmalere Treppenauf- und -abgänge - Keine wirklich demokratische Entscheidung - Über die Neubaustrecke, die damals auch zur Beschleunigung des Güterverkehrs mitgeplant wurde, können doch keine Güterzüge rollen - Gewaltmaßnahmen seitens der Polizei gegenüber Demonstranten (dieses Wochenende waren 100000 Menschen in Stuttgart auf der Straße...die Polizei hat ihre Wasserwerfer zu Hause gelassen und es war ruhig...komisch, oder?) - Zerstörung der aktuellen Grünanlagen - Zerschneidung des Stadtbildes
1.: Neuanlage von Bahnhöfen mit schnelleren Umsteigezeiten 1. DER NEUE BAHNHOF 3. EINFACHES UMSTEIGEN 8. DER NEUE BAHNHOF FLUGHAFEN/MESSE
2.: Höhere Kapazität 2. MEHR ZÜGE IM DURCHGANGSBAHNHOF 5. MEHR REGIONALVERKEHR 7. MEHR KAPAZITÄT DURCH DEN RINGVERKEHR
3.: Denkmalschutz und positive städtebauliche Entwicklung: 4. DER BONATZ-BAU BLEIBT BAHNHOF 10. DIE STADT WÄCHST ZUSAMMEN 11. DAS EUROPAVIERTEL 12. DAS ROSENSTEINVIERTEL 13. DIE STADT WIRD SCHÖNER 16. EIN RÜCKSICHTSVOLLES BAUSTELLENKONZEPT 17. SICHERER BAUABLAUF 18. DIE MINERALQUELLEN SIND GUT GESCHÜTZT 19. DAS GRÖSSTE PROJEKT ZUM SCHUTZ DER UMWELT
4.: Geschwindigkeitsvorteil: 6. SCHNELLER DURCH DIE REGION 9. MIT HOCHGESCHWINDIGKEIT DURCH EUROPA
5.: Potential für Stuttgart und BaWü 14. MEHR EINNAHMEN, MEHR MÖGLICHKEITEN 15. INVESTITIONEN IN DIE REGION 20. DIE ZUKUNFT DER STADT 21. STUTTGART 21 IST DEMOKRATISCH ENTWICKELT UND BESCHLOSSEN
Somit sind aus 21 Argumenten in Schreischrift auf einmal 5 poplige Fakten geworden, die man ohne Weiteres zerschmettern kann...das Gleiche gilt für die Pro-Argumente weiter oben. Entweder werden die direkt wieder durch ein Contra zunichte gemacht oder sind so marginal, das der Kosten-Nutzen-Faktor einfach nicht lohnt!
auch deine Contra Argumente kann man zu wenigen Punkten zusammenfassen:
1. Ausschlüsse für zukünftige Fahrpläne und Anschlüsse: - ITF-Vollknoten nicht möglich (mit K21 wäre dieser möglich, da der Fahrplan in BaWü 2020 eh komplett umgestellt werden soll) - Fahrstraßenausschlüsse - Der für 2020 vorgestellte und durch ein Ingenieurbüro überarbeitete ITF für Baden-Württemberg scheitert an der begrenzten Leistungsfähigkeit der Anbindung von Stuttgart 21 und dem Flughafen, kleinste Störungen erzeugen einen Kollaps - Wartende Anschlusszüge nicht mehr möglich - maximal 2 Minuten Aufenthalt für Ein- und Aussteigevorgänge - Umsteigevorgänge dauern definitiv länger (Treppe, Rolltreppe bzw. Aufzug als Hindernis)
2. Fehlerhafte Planungen - begrenzte Geschwindigkeiten auf den Zulaufstrecken - Diesellokverbot - Oberleitung ist nicht geplant worden - Über die Neubaustrecke, die damals auch zur Beschleunigung des Güterverkehrs mitgeplant wurde, können doch keine Güterzüge rollen
3. Unkalkulierbare Kosten - ECTS als Sicherungsystem, 300000 €/Fahrzeug an Mehrkosten - Unkalkulierbare Kosten durch Tunnelbau - Schon vor dem eigentlichen Baubeginn ist eine immense Kostensteigerung vorhersehbar (Am Projektbeginn war von 2,5 Milliarden Euro die Rede, mittlerweile kursieren Summen von 4,774 Milliarden auf offizieller und über 10 Milliarden auf inoffizieller Seite) - Kosten sollen durch sicherheitsrelevante Einsparungen gesenkt werden (dünnere Tunnelwände, engere Tunnel, schmalere Treppenauf- und -abgänge
4. Keine demokratische Entscheidung - Keine wirklich demokratische Entscheidung - Gewaltmaßnahmen seitens der Polizei gegenüber Demonstranten (dieses Wochenende waren 100000 Menschen in Stuttgart auf der Straße...die Polizei hat ihre Wasserwerfer zu Hause gelassen und es war ruhig...komisch, oder?)
5. Zerstörung des Stadtbildes - Zerstörung der aktuellen Grünanlagen - Zerschneidung des Stadtbildes
Wie du siehst kann man also auch deine Contra-Argumente zu 5 Punkten zusammenfassen. Es kommt immer drauf an auf welcher Seite man steht und wie man zu dem Projekt steht.
Desweiteren möchte ich dir nochmals einen Teil der Contra-Argumente widerlegen:
Zitat - ITF-Vollknoten nicht möglich (mit K21 wäre dieser möglich, da der Fahrplan in BaWü 2020 eh komplett umgestellt werden soll) - Der für 2020 vorgestellte und durch ein Ingenieurbüro überarbeitete ITF für Baden-Württemberg scheitert an der begrenzten Leistungsfähigkeit der Anbindung von Stuttgart 21 und dem Flughafen, kleinste Störungen erzeugen einen Kollaps
Wie ich schon wenige Beiträge zuvor geschrieben habe wird auch mit K21 ein Vollknoten in Stuttgart nicht realistisch. Allein dadurch bedingt, dass damit der Knoten in Mannheim aufgegeben werden müsste und somit auch der Knoten in Karlsruhe, Offenburg und Freiburg, sowie die potenziellen Knoten in Frankfurt und Köln. Die Planungsunterlagen für den ITF in BaWü hätte ich gerne mal gesehen. Wäre schön, wenn du mir hier einen Link vorlegen könntest der den von dir vorgeschlagenen Vollknoten in Stuttgart Hbf verwirklichst.
Zitat - Fahrstraßenausschlüsse
Hast du genauso bei K21
Zitat - Wartende Anschlusszüge nicht mehr möglich
Hab ich in einem vorhergehenden Beitrag auch schon was zu geschrieben. In wievielen Fällen warten denn die Anschlusszüge?
Zitat - Umsteigevorgänge dauern definitiv länger (Treppe, Rolltreppe bzw. Aufzug als Hindernis)
Folgendes Szenario: Ich steige im Kopfbahnhof aus. ICE-Wagen 35 zweiter Zugteil vom Prellbock ausgesehen. Laufweg ca. 300 m bis zum Prellbock. Will umsteigen in einen anderen Zug bei dem die erste Klasse am Prellbock steht, der erste zweite Klasse Wagen befindet sich ca. 60 m vom Prellbock entfernt. Macht dann eine Laufstrecke von ca. 400 m. Laufzeit dafür mindestens 4 minuten eher 6 da ja auch ältere Fahrgäste umsteigen wollen. Das ganze Spiel bei S21: Ich steige wieder aus Wagen 35 aus. Komme diesmal maximal 100 m von den Treppen/Rolltreppen entfernt aus. Laufe auch hier 20 m über zwei Gleise drüber, um eine zweite Treppe wieder runterzugehen und direkt an meinem zweite Klassewagen zu stehen. Laufweg maximal 250 m. Laufzeit damit 2,5 bis 3,5 Minuten. Also wo hier dein Umsteigevorgang länger dauert ist mir schleierhaft.
Zitat - begrenzte Geschwindigkeiten auf den Zulaufstrecken
Ist die bei K21 nicht auch begrenzt?
Zitat - ECTS als Sicherungsystem, 300000 €/Fahrzeug an Mehrkosten
Auch hierzu hab ich schonmal begründet, warum diese Investition auf Dauer eh auf uns zu kommt. Außerdem heißt das System ETCS (European Train Control System).
Zitat - Oberleitung ist nicht geplant worden
Das ist ja eine glatte Lüge. Das einzige was bisher nicht feststeht ist, ob man mit der geplanten Stromschiene 160 km/h fahren darf.
Zitat - Kosten sollen durch sicherheitsrelevante Einsparungen gesenkt werden (dünnere Tunnelwände, engere Tunnel, schmalere Treppenauf- und -abgänge
Die dünneren Tunnelwände stellen kein Problem dar. Hier wurde in der ersten Planung deutlich über den üblichen Normen geplant, wegen des Anhydrits. Da man aber inzwischen von anderen Tunneln weiß, dass es deutlich effektiver ist für das potenziell quellende Gestein Hohlräume vorzusehen anstatt dickere Wände zu bauen (auch diese reißen, sollte das Gestein quellen), kann man die Wanddicke problemlos zurückfahren. Zu den schmaleren Treppen: Einerseits beklagst du dich, dass der Bahnsteig an den Treppenaufgängen zu schmal ist, aber andererseits sollen dann die Treppen dafür nicht verschmäler werden? Was daran so sicherheitsrelevant ist verschleiert sich mir auch.
Zitat - Keine wirklich demokratische Entscheidung
Was ist denn dann für dich eine demokratische Entscheidung? Die Entscheidung die deiner Meinung entspricht? Das Projekt ist Jahre lang durch diverse politische Gremien gelaufen und wurde dort bestätigt. Diese Gremien wurden allesamt von den Bewohnern BaWüs gewählt, hatten also eine Mehrheit im Volk. Somit ist das Projekt auch eine demokratische Entscheidung.
Zitat - Zerstörung der aktuellen Grünanlagen - Zerschneidung des Stadtbildes
Auch hier frag ich mich, was du da als Zerschneidung des Stadtbildes empfindest, wenn alte Gleisanlagen (die die Stadt zerschnitten haben) aus dem Stadtkern verschwinden und zu Grünanlagen umgebaut werden. Die Grünanlagen wachsen sogar deutlich stärker als sie durch den Bahnhofsneubau verkleinert werden.
Auch zu den Pro Argumenten möchte ich noch einige Sachen sagen: Der Fahrzeitgewinn des neuen Hbfs beträgt für die ICE 15 min. Wo du da einen einstelligen Fahrzeitgewinn siehst, weiß ich nicht.
Zitat von Matthias HeldHallo Marcel, auch deine Contra Argumente kann man zu wenigen Punkten zusammenfassen: (...) Wie du siehst kann man also auch deine Contra-Argumente zu 5 Punkten zusammenfassen. Es kommt immer drauf an auf welcher Seite man steht und wie man zu dem Projekt steht.
Sicherlich kann man das. Wenn man allerdings auf offizieller Seite keine vollwertigen 10 Argumente (die jeweils voneinenader unabhängig stehen können) für die Maßnahme zusammenbekommt, muss man sich ja nichts dazudichten. Desweiteren möchte ich dir nochmals einen Teil der Contra-Argumente widerlegen:
Zitat von Matthias HeldWie ich schon wenige Beiträge zuvor geschrieben habe wird auch mit K21 ein Vollknoten in Stuttgart nicht realistisch. Allein dadurch bedingt, dass damit der Knoten in Mannheim aufgegeben werden müsste und somit auch der Knoten in Karlsruhe, Offenburg und Freiburg, sowie die potenziellen Knoten in Frankfurt und Köln. Die Planungsunterlagen für den ITF in BaWü hätte ich gerne mal gesehen. Wäre schön, wenn du mir hier einen Link vorlegen könntest der den von dir vorgeschlagenen Vollknoten in Stuttgart Hbf verwirklichst.
Das Büro SMA & Partner wurde durch den NBBW beauftragt, den Schienenverkehr für ein Szenario ab 2020 neu zu ordnen. Das geht unter anderem aus Pressemeldungen und dem Gutachten bezüglich S21 hervor: http://www.uvm.baden-wuerttemberg.de/ser..._Partner_AG.pdf
Zitat von Matthias Held
Zitat - Fahrstraßenausschlüsse
Hast du genauso bei K21
Aber nicht in dem Ausmaßen, dass man eine ganze Bahnhofshälfte mit einer Fahrstraße blockiert. Zudem ist der jetzige Kopfbahnhof durch die Überwerfungsbauwerke schon so gut wie kreuzungsfrei.
Zitat von Matthias HeldFolgendes Szenario: Ich steige im Kopfbahnhof aus. ICE-Wagen 35 zweiter Zugteil vom Prellbock ausgesehen. Laufweg ca. 300 m bis zum Prellbock. Will umsteigen in einen anderen Zug bei dem die erste Klasse am Prellbock steht, der erste zweite Klasse Wagen befindet sich ca. 60 m vom Prellbock entfernt. Macht dann eine Laufstrecke von ca. 400 m. Laufzeit dafür mindestens 4 minuten eher 6 da ja auch ältere Fahrgäste umsteigen wollen.
Ältere Fahrgäste treffen aber in einem Kopfbahnhof in der Regel auf keine Hindernisse wie Treppenstufen, Aufzüge oder Rolltreppen. Zudem muss man in Stuttgart nicht bis zum Bahnsteigende durchlaufen, ich meine das es in der Mitte der Bahnsteige eine zusätzliche Unterführung gibt. Wenn nicht, kann man die bei K21 verwirklichen und ist schneller...
Zitat von Matthias HeldDas ganze Spiel bei S21: Ich steige wieder aus Wagen 35 aus. Komme diesmal maximal 100 m von den Treppen/Rolltreppen entfernt aus. Laufe auch hier 20 m über zwei Gleise drüber, um eine zweite Treppe wieder runterzugehen und direkt an meinem zweite Klassewagen zu stehen. Laufweg maximal 250 m. Laufzeit damit 2,5 bis 3,5 Minuten. Also wo hier dein Umsteigevorgang länger dauert ist mir schleierhaft.
Ganz einfach...geh mal als älterer Mensch mit Krückstock durch S21. Entweder, du quälst dich 5 Minuten lang die Treppe hoch und die gleiche Zeit wieder runter oder wartest unter Umständen pro Höhenstrecke 3 Minuten auf Platz im Aufzug (die wahrscheinlich aus Kostengründen zu klein gebaut werden). Zack, hat man wieder den Kopfbahnhof im Vorteil.
Zitat von Matthias Held
Zitat - begrenzte Geschwindigkeiten auf den Zulaufstrecken
Ist die bei K21 nicht auch begrenzt?
Bis zum Einfahrsignal so gut wie gar nicht. Dann 40 bis 60 in den Weichen und ab Bahnsteiganfang dann 30. Das lässt sich durch schnellere Weichen im Zuge der vollendeten Entflechtung des Vorfeldes weiter steigern.
Zitat von Matthias Held
Zitat - ECTS als Sicherungsystem, 300000 €/Fahrzeug an Mehrkosten
Auch hierzu hab ich schonmal begründet, warum diese Investition auf Dauer eh auf uns zu kommt. Außerdem heißt das System ETCS (European Train Control System).
Mein ich doch...aber glaubst du wirklich, dass die DB mehr Fahrzeuge wie unbedingt möglich mit dem System ausrüsten wird? Es wird auf absehbare Zeit keine EU-Pflicht, das System flächendeckend einzuführen...und in BaWü muss man das dann haben?
Zitat von Matthias Held
Zitat - Oberleitung ist nicht geplant worden
Das ist ja eine glatte Lüge. Das einzige was bisher nicht feststeht ist, ob man mit der geplanten Stromschiene 160 km/h fahren darf.
Darf man aktuell nicht, da sie dafür nicht zugelassen ist. Das geplante System zieht bei den geplanten Geschwindigkeiten Lichtbögen zwischen Stromabnehmer und Oberleitung, die auf die eventuell feuchte Tunneldecke (die ja aus Spargründen dünner wird) überspringen können.
Zitat von Matthias Held
Zitat - Kosten sollen durch sicherheitsrelevante Einsparungen gesenkt werden (dünnere Tunnelwände, engere Tunnel, schmalere Treppenauf- und -abgänge
Die dünneren Tunnelwände stellen kein Problem dar. Hier wurde in der ersten Planung deutlich über den üblichen Normen geplant, wegen des Anhydrits. Da man aber inzwischen von anderen Tunneln weiß, dass es deutlich effektiver ist für das potenziell quellende Gestein Hohlräume vorzusehen anstatt dickere Wände zu bauen (auch diese reißen, sollte das Gestein quellen), kann man die Wanddicke problemlos zurückfahren.
Ich lach mich schief, wenn die Tunnel nach nem Jahr Betrieb langsam eingedrückt werden...
Zitat von Matthias HeldZu den schmaleren Treppen: Einerseits beklagst du dich, dass der Bahnsteig an den Treppenaufgängen zu schmal ist, aber andererseits sollen dann die Treppen dafür nicht verschmäler werden? Was daran so sicherheitsrelevant ist verschleiert sich mir auch.
Der ganze Bahnhof ist zu schmal geplant. Neben den Treppen war anfangs ein Meter Platz zum Vorbeigehen. Jetzt hat man die Planung im Gesichtspunkt der Sicherheit geändert...aber nicht einfach die Bahnsteige verbreitert, nein, man hat das Ganze kostengünstig von der Treppe abgezogen.
Zitat von Matthias Held
Zitat - Keine wirklich demokratische Entscheidung
Was ist denn dann für dich eine demokratische Entscheidung? Die Entscheidung die deiner Meinung entspricht? Das Projekt ist Jahre lang durch diverse politische Gremien gelaufen und wurde dort bestätigt. Diese Gremien wurden allesamt von den Bewohnern BaWüs gewählt, hatten also eine Mehrheit im Volk. Somit ist das Projekt auch eine demokratische Entscheidung.
Die Entscheidung der Mehrheit ist demokratisch. In Stuttgart entscheidet momentan eine Minderheit in Form von CDU, DB-Vorstand und Immobilienhaien über das Wohlergehen des Stuttgarter Verkehrs. Nach aktuellen Umfragen hat die CDU als Landtagsbestandteil nach der letzten Wahl 7,2 % verloren. Insgesamt sind 51 Prozent der BaWüler gegen das Projekt und gerade mal 26 Prozent dafür. Die restlichen 23 Prozent waren unentschlossen (Quelle: Handelsblatt Online vom 1. September). Die Meinung der Menschen bezüglich der Parteien kann sich durch solche Projekte schnell ändern...schade, dass das bei der Politik nicht ankommt.
Zitat von Matthias Held
Zitat - Zerstörung der aktuellen Grünanlagen - Zerschneidung des Stadtbildes
Auch hier frag ich mich, was du da als Zerschneidung des Stadtbildes empfindest, wenn alte Gleisanlagen (die die Stadt zerschnitten haben) aus dem Stadtkern verschwinden und zu Grünanlagen umgebaut werden. Die Grünanlagen wachsen sogar deutlich stärker als sie durch den Bahnhofsneubau verkleinert werden.
Wenn man durch NRW fährt, sieht man mitten in den Städten riesige Brachflächen an Stellen, wo früher mal Güterbahnhöfe oder andere bahnbetriebliche Anlagen vorhanden waren. Hier wollte man immer großartig Bauland verkaufen und bauen. Was ist draus geworden? Birkenwälder...anders wird es auf einem Großteil der als Bauland vorgesehenen Fläche in Stuttgart auch nicht sein. Und ehrlich gesagt kann ich auf einen Park mit Stahl-Glas-Kuppeln mitten in den Wiesen verzichten.
Zitat von Matthias HeldAuch zu den Pro Argumenten möchte ich noch einige Sachen sagen: Der Fahrzeitgewinn des neuen Hbfs beträgt für die ICE 15 min. Wo du da einen einstelligen Fahrzeitgewinn siehst, weiß ich nicht. Viele Grüße Matthias
Drehen wir die Frage um: Wo siehst du die 15 Minuten? In der Geschwindigkeit der Neubaustrecke, die durch die direkten Zulaufstrecken im Stadtgebiet wieder zunichte gemacht wird? Oder in den Zügen, die auf der Gäubahn 5 Minuten länger brauchen werden? Würde man die NBS direkt an den Kopfbahnhof anschließen, könnten die 15 Minuten stimmen...aber nicht mit dem eingleisigen Hickhack, der mit gerade mal so viel Weichen ausgestattet wird, wie man unbedingt braucht...
So nebenbei würde es mich freuen, auch mal von anderen die Meinungen zu hören. Ich versuche übrigens nicht, als Admin andere User eine Meinung aufzuzwingen...zumindest ist das nicht meine Absicht. Aber drüber diskutieren möchte ich schon...
Ich glaube hier haben sich die zwei einzigen Leute gefunden, die mit Fakten für und gegen das Projekt sprechen können, ohne Lügen, Wasserwerfer und Pfefferspray auspacken zu müssen. Schade, dass ihr nicht in den Entscheidungsebenen sitzt, da wäre glaube ich mehr zu holen als mit den derzeit dort vertreten Vakuumaufpassern...
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
Danke für die Einladung zum Diskutieren. :) Aber ich für meinen Teil halte mich da weitestgehend raus, da ich von den Einzelheiten zu wenig Ahnung habe. Was die „demokratische“ Legitimation angeht, muss man aber nach Allem, was da in letzter Zeit ans Tageslicht gefördert wurde, arg bezweifeln, dass die damalige Entscheidungsfindung, die wohl durch Schönrechnen und anscheinend gezieltes Weglassen von Informationen, was meiner Meinung nach schon hart an arglistige Täuschung grenzt, zugunsten der Planer ausging, bei Vorlage aller relevanten Daten genauso ausgefallen wäre.
Die Grünen sind übrigens nach Umfragen in Baden-Württemberg bei 32 %, zusammen mit der SPD bei 19 % würde, wenn jetzt Wahlen wären, eine rot-grüne Regierung zu Stande kommen. Das muss man sich auch mal vorstellen: in einem Bundesland, das politisch immer eine CDU und FDP Hochburg war, hat eine grün-soziale Koalition eine absolute Mehrheit. Mappus und Konsorten sollten sich mal im Klaren sein, dass unter den Demonstranten auch ihre eigenen Leute sind, also (ehemalige) Stammwähler.
Um nochmal auf die Bahnsteige einzugehen: 8,5 m Breite für den Stuttgarter Hbf ist für mich eine Fehlplanung. Man hat die Wahl, was man enger machen möchte: entweder den Abstand zwischen Rolltreppe und Sicherheitsstreifen oder die Treppenbreite. Inzwischen hat man sich für Letzteres entschieden. Ich glaube nicht, dass ein Umstieg mit dem neuen Bahnhof so viel schneller geht als mit dem Kopfbahnhof, wenn nicht sogar der Umstieg länger dauert.
Viele Fahrgäste müssen nach dem Ausstieg ja alle die Treppen hoch. Wenn die so schmal sind, dann werden die schnell mal zum Nadelöhr. Am Düsseldorfer Hbf erlebe ich das. Wenn ich zum Beispiel aus dem RE 1 aussteige, komme ich die Treppen nur langsam herunter, wobei ich das zur Mittagszeit beobachtet habe. Interessant wäre es mal, wie es in der Rush Hour aussieht.
Wobei die Treppen im Düsseldorfer Hauptbahnhof verhältnismäßig breit sind. Die Bahnsteige (Gl. 15/16 und 17/18) sind da eher problematisch weil zu schmal.
Der Vermittler im Streit um Stuttgart 21, Heiner Geißler, ist im Bemühen um einen Dialog zwischen Gegnern und Befürwortern des Bahnhofprojekts einen Schritt vorangekommen.
Die Deutsche Bahn prüft nach Angaben des früheren CDU-Generalsekretärs, ob vielleicht doch ein kompletter Baustopp während der Schlichtung möglich ist. Dies hatten Grüne und das Aktionsbündnis gegen das Milliarden-Vorhaben zur Bedingung für die Teilnahme an dem für Freitag geplanten ersten Gespräch gemacht.
Die SPD-Bundesspitze diskutierte am Montag in der baden- württembergischen Landeshauptstadt über Stuttgart 21. Parteichef Sigmar Gabriel sagte, es führe kein Weg an einer Volksbefragung vorbei. Am Abend wollten wieder zehntausende Stuttgart-21-Gegner auf die Straße gehen.
Geißler sagte im ARD-"Morgenmagazin", die bereits begonnene oberirdische Verlegung von Rohren für die Regulierung des Grundwassers könne möglicherweise unterbrochen werden. "Ich habe gestern Abend drei Stunden mit dem Bahnchef Dr. (Rüdiger) Grube geredet und die eruieren jetzt eben, ob tatsächlich dieses Grundwassermanagement in der Zeit der Schlichtung, also in den nächsten Wochen auch tatsächlich durchgeführt werden muss. Das müssen die jetzt untersuchen, und ich kriege im Laufe des morgigen Tages die Antwort", sagte der erfahrene Tarifschlichter.
Geißler hatte am vergangenen Donnerstag für Irritationen gesorgt, weil er gesagt hatte: "Es dürfen keine vollendeten Tatsachen geschaffen werden, während wir verhandeln." Das hatten Befürworter und Gegner als kompletten Baustopp während der Schlichtung verstanden. Daraufhin hatte Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU), der Geißler berufen hatte, die Äußerung des Vermittlers dementiert. Am Freitag erklärten Mappus und Geißler dann gemeinsam, der Großteil der Bauarbeiten werde ausgesetzt - nur das Grundwassermanagement gehe weiter. Grünen-Fraktionschef Winfried Kretschmann hatte dies zunächst akzeptiert, ruderte dann aber zurück.
Der SPD-Landeschef Nils Schmid begrüßte das Engagement Geißlers zwar, schränkte aber im Bayerischen Rundfunk ein: "Das ist ein nicht auflösbarer Gegensatz. Entweder es wird gebaut oder nicht zu Ende gebaut - da wird es keinen Mittelweg geben." Deshalb könne Geißler nur die Vorbereitung für eine Volksentscheidung führen. Auch Gabriel sagte vor der Präsidiumssitzung: "Es geht jedenfalls nicht gegen die Bevölkerung." Grundsätzlich müsse darüber diskutiert werden, ob die Bürger bei Großprojekten nicht stärker beteiligt werden müssten.
Bahnchef Grube wollte sich am Montagabend erstmals seit dem umstrittenen Polizeieinsatz gegen eine Demonstration vor eineinhalb Wochen öffentlich vor Stuttgarter Publikum äußern. Das 4,1 Milliarden Euro teure Projekt Stuttgart 21 sieht den Umbau des Stuttgarter Kopfbahnhofs in eine unterirdische Durchgangsstation und deren Anbindung an die geplante ICE-Neubaustrecke nach Ulm vor.
Zitat von Alexander SchmitzWobei die Treppen im Düsseldorfer Hauptbahnhof verhältnismäßig breit sind. Die Bahnsteige (Gl. 15/16 und 17/18) sind da eher problematisch weil zu schmal.
Die Treppen in Stuttgart werden ja noch schmaler, da sie zwischen 2 Rolltreppen liegen werden und die Bahnsteige nur 8,5 m breit sind. Rolltreppen kann man nicht mal eben schmaler machen. Sonderwünsche bearbeiten die Firmen gerne mit hohem Aufpreis. Ebenso wäre es keine Lösung, eine Rolltreppe für beide Richtungen zu machen. Bei der jetzigen Planung ist für mich das Nadelöhr vorprogrammiert. Bei Großveranstaltungen könnte es im schlimmsten Fall zur Massenpanik kommen.
Damit dürfte die Schlichtung wohl erstmal gescheitert sein, die DB hat heute die Tunnelbauaufträge ausgeschrieben. Erstaunlich nur, da die Politik gerade wach zu werden schien, dass nun die Bahn damit der große Buhmann werden wird...
P.S.: 17 Tage zwischen Ausschreibung und Angebotsfrist sprechen einmal mehr für Klüngelei, so schnell kann man wohl kein ANgebot erstellen. Da hat bestimmt schon wer den Zuschlag und die Ausschreibung ist nur pro forma...
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
Tja...ich würd sagen Neupflanzen an gleicher Stelle und direkt den Bonatzbau wieder aufbauen...dann Akten irgendwo vergraben (damit man die Tunnelausschreibung doch noch einem sinnvollen Zweck widmen kann) und fertig.
Das Verwaltungsgericht Stuttgart hat der Deutschen Bahn am Donnerstag eine Rüge erteilt. Die Baumfällarbeiten für Stuttgart 21 sind laut Gericht nur erfolgt, weil die Bahn wichtige Unterlagen vorenthalten habe. Sonst wäre einem Eilantrag des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) stattgegeben worden.
Bei dem fehlenden Papier handelt es sich um ein Schreiben des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA); nach diesem hätte das Roden bis zur Vorlage von Artenschutz-Plänen für den im Schlossgarten lebenden seltenen Juchtenkäfer aufgeschoben werden müssen.
Das Gericht rügte die Bahn, weil sie das Gericht auf die Existenz des offensichtlich für das Eilverfahren relevanten Schreibens nicht hingewiesen habe; dabei habe das EBA sie schon in mehreren Schreiben "unmissverständlich" aufgefordert, vor der Rodung weitere Untersuchungen zu dem Käfer vorzulegen.
Die Deutsche Bahn als Projektbetreiberin muss die Kosten des Verfahrens (Az.: 13 K 3749/10) tragen. Die Richter ließen trotz der Kritik offen, ob die Baumfällarbeiten ohne Vorlage der Unterlagen rechtswidrig waren.
Der BUND begrüßte die Rüge: "Deutlicher hätte die Ohrfeige des Verwaltungsgerichts Stuttgart gegenüber der Deutschen Bahn nicht ausfallen können", sagte die Landesvorsitzende des Verbands, Brigitte Dahlbender. Eine Bahnsprecherin verwies darauf, dass das Gericht "in der Sache" keine Entscheidung getroffen habe.
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
Habe ja jetzt länger hier nicht mitgelesen. Habe eine Frage bezüglich der aufgeführten Contra-Argumentation von dir, Marcel. Mit was will man in den Tunnel fahren? Mit Draisinen? Wenn weder Dieselzüge/Loks reindürfen, noch eine Oberleitung im Tunnel vorhanden ist
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11.10.2010 12:03 (zuletzt bearbeitet: 11.10.2010 12:06)
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