Zu einem schweren Zugunglück ist es am Freitagvormittag in Brake gekommen. Zwei Lkw wollten den Bahnübergang an der Berliner Straße überqueren, da knallte es. Ein aus Richtung Bremen kommender Regionalexpress krachte einem der Lkw seitlich ins Führerhaus und riss dieses ab.
Der 37-jährige Fahrer aus Ganderkesee wurde schwer verletzt. Der Fahrer des zweiten Lastwagens sowie der Zugführer und die fünf Insassen kamen mit dem Schrecken davon. Die Bahnstrecke Nordenham und Brake musste für die Bergungsarbeiten gesperrt werden. Auch der Zug war nicht mehr fahrtüchtig.
Hmmm… beschrankter BÜ? Riecht irgendwie nach technischem Versagen bei der Schließanlage und/oder der zuständigen Zugsicherung, denn wenn sich 2 Lkw auf dem BÜ befinden und die Schranke deshalb nicht schließen kann, müsste doch eigentlich (so stelle ich mir das als Laie vor) ein Sicherungssystem greifen, das den herannahenden Zug zum Stehen bringt, bevor er den BÜ erreicht…
Wobei man in dem Fall wohl auch eine menschliche Mitschuld sehen kann, denn für gewöhnlich zeigt die Signalanlage des BÜ schon geraume Zeit vor dem Schließen der Schranke Rot. Wer also meint, sich da noch rübermogeln zu müssen, ist zumindest teilweise selbst Schuld, wenn etwas passiert.
Das soll jetzt keine Schuldzuweisung sein. Immerhin sagt der kurze Artikel zur Crashursache herzlich wenig, daher ist das Obige vollständig meine eigene Mutmaßung.
Der BÜ liegt augenscheinlich auf freier Strecke, die Anlagen dort werden i.d.R. so geschaltet, dass beim Passieren des Einschaltpunktes der Zug genug Zeit hätte bis zum BÜ anzuhalten. Am Einschaltpunkt steht entweder ein Überwachungssignal, dass dem Lokführer die Funktionsfähigkeit der Anlage (keine Hindernisse) anzeigt oder der BÜ wird vom Fdl überwacht, der im Störungsfall Befehle erteilen muss oder ggf. einen Zug per Nothaltauftrag anhalten muss. Schranken müssen spätestens 12 Sekunden vor Passieren des Zuges geschlossen sein, auf freier Sterecke sind sie es auch nur selten wesentlich früher. Ausnahmen bilden hier vor allem BÜs in Fahrstraßenabhängigkeit, die natürlich zu sind, lange bevor das Hauptsignal Fahrt zeigt.
Nun das Problem bei automatischen BÜs: Zug passiert Einschaltstelle, BÜ funktioniert einwandfrei, Überwachunssignal blinkt. In den allermeisten Fällen schließen die Schranken erst, wenn der Zug am Überwachungssignal vorbei ist. Kommt nun ein Hindernis, dass den BÜ am Schließen hindert, sieht der Lokführer dies erst mit eigenen Augen in Sichtweite des BÜs oder an eventuell vorhandenen Signalwiederholern, die aber auch erst am BÜ stehen.
Einen Schutz gegen Hindernisse auf dem BÜ und das Verhindern einer Zugfahrt gibt es nur bei fahrstraßenabhängigen BÜs. Schließt der BÜ nicht, bleibt das Signal auf Halt und gut is...
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
Bei der Überwachung durch den Fdl spricht man im übrigen von sogenannten Fü Bü´s (Fü=Fernüberwacht). Bei dieser Bauart ist es so, dass selbst wenn die Störmeldung im Stw. eingeht und der Fdl umgehend einen Nothalauftrag absetzt, der Zug in 99,9% den Bü längst befahren hat, bis er zum halten kommt.
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Brake (Unterweser) - Zug rammt Lkw
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05.11.2010 22:04
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