Außerdem sind ein Teil der Fahrer für den nächsten Tag eingeplant. Wegen den Lenk- und Ruhezeiten müsste das Unternehmen gucken, welche Fahrer denn überhaupt fahren könnten ohne das der Plan für den nächsten Tag über den Haufen geworfen wird. Und mal ganz ehrlich: Wer würde am Abend auf den Anruf seines Arbeitgebers reagieren, wenn er es nicht muss? Die Fahrer können sich mal zusammenreimen, was Cheffe will.
Das Problem ist nicht die Verfügbarkeit von Bussen (Taeter, ASEAG, DB hat in der Nähe des ASEAGs Hof auch Busse stehen), sondern von Fahrern.
Die Eurobahn arbeitet mit Rath zusammen. Neulich wurde aufgrund von Bauarbeiten in Mönchengladbach nur mit jeweils einem Flirt nach Venlo gefahren...an einem verkaufsoffenen Sonntag. Was macht die ERB? Bestellt spontan einen Express-Bus zwischen Viersen und Venlo zur Erhöhung der Kapazitäten. Auch bei der Orga von Ersatzverkehr im Notfall ist die ERB der DB anscheinend mehrere Schritte vorraus. Während man bei der DB meistens Stunden auf einen SEV wartet, ist der bei der Eurobahn schon nach 30 Minuten da.
Die DB arbeitet bei uns übrigens meistens mit Langen zusammen, die stellen häufig bei Bauarbeiten Ersatzverkehr (Zuletzt z.B. RB39) und fahren auch ab und zu Ersatzverkehr bei Notfällen. Ich habe neulich selber mitbekommen, wie die DB einen "Ersatzverkehr" organisiert hat nach der Oberleitungsstörung in Odenkirchen. Laut eines guten Freundes war selbst 3 Stunden nach Eintreten des Unglücks noch kein Bus des bestellten Ersatzverkehrs da! Dass die DB auch anders kann, habe ich auch schon erlebt. Wegen Bauarbeiten war planmäßig SEV zwischen Grevenbroich und Pulheim. Da sich morgens ein Tf krank meldete, konnte der Pendelzug zwischen Mönchengladbach und Grevenbroich nicht fahren. Nach 10 Minuten kamen Taxifahrer auf den Bahnsteig und sammelten entsprechend die Leute ein, die jeweils ein Ziel hatten. Das war fix reagiert...warum man allerdings neulich in Grevenbroich keine Taxen organisiert bekommen hat (es standen welche rum, welche allerdings keine Ahnung von der Situation hatten und deswegen den vollen Fahrpreis haben wollten), bleibt mir ein Rätsel. Das sind so Sachen, die sich ein Konzern dieser Größe nicht leisten kann!
Zitat von Marcel HilgersAuch bei der Orga von Ersatzverkehr im Notfall ist die ERB der DB anscheinend mehrere Schritte vorraus.
Ich würde es eher "gesammelter" nennen. Die Leitsteller der eurobahn wird das wohl schneller hinbekommen als die DB. Nehmen wir den Fall dass der Tf den Ausfall meldet, geht das direkt an die eurobahn-Leitstelle. Von hier aus, so denke ich mir das mal, wird sofort telefoniert. Bei der BAHN sieht das anders aus. Bis dort die zuständige Busabteilung informiert ist kann es schon was längern dauern. Dann wird sich dort ein Unternehmen in der Nähe herausgesucht und versucht was zu organisieren. Wenn das nicht klappt, wird das nächste Unternehmen genommen. Ne genaue Zeitangabe kann ich da nicht nennen, aber bis ein Unternehmen gefunden ist vergehen je nach Tageszeit und Auslastung der Leitstelle beim BAHNbusunternehmen bestimmt 15 Minuten. Bis der Bus dann wirklich unterwegs ist können wenige Minuten, aber auch einige Zeit vergehen, je nach dem wo der Bus hinmuss.
Zitat von Marcel HilgersDas war fix reagiert...warum man allerdings neulich in Grevenbroich keine Taxen organisiert bekommen hat (es standen welche rum, welche allerdings keine Ahnung von der Situation hatten und deswegen den vollen Fahrpreis haben wollten), bleibt mir ein Rätsel.
Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber für die Taxifahrer ist das sehr unrentabel, ausser wenn sie stattdessen stehen. Viel Geld bekommen die Unternehmen da nicht. Deswegen wird man wohl nur fahren, sofern man nichts anderes zu tun hat. Denn das normale Geschäft gibt angeblich mehr Geld ab als dieser Busnotverkehr. Da überlegt man sich als Taxifahrer zweimal ob man nicht doch Geld verdienen möchte.
Mag ja sein, dass der SEV mal flott funktioniert mal nicht, aber ich bemängel ganz klar die chaotische Organisation. Wieso lasse ich die RE4 nach massig Wartezeit in MG Hbf losfahren und mache kurz nach Abfahrt eine Durchsage in Rheydt ist Ende? Hätte man das nicht in MG sagen können? Von dort wäre man ggf. besser weg gekommen als über Rheydt und womöglich Erkelenz...
Wie kann ich der RE4 sagen, lass die Leute in Rheydt raus, die nehmen die RB33 fahren nach Erkelenz zum SEV und der RB33 sage ich es geht nach Baal zum SEV?!
Es gab keinerlei weiterer Information. Großraumtaxen waren nicht buchbar, da alle unterwegs. Wie gesagt die Buslinie S1 fuhr am Bahnhof Erkelenz ein. Wieso mobilisiert man nicht alles was man hat, sondern lässt die Leute Feierabend machen. Ich meine, dass es sich um 22 Uhr auf einem fremden Bahnhof sonntags schon um eine Notsituation handelt, da man überhaupt nicht weiß, ob man da heute noch weg kommt oder sein Zelt in der Ecke aufstellen kann. Es war schlichtweg keine Ansprechperson vor Ort. In Mönchengladbach Hbf wäre das vermutlich anders gelaufen als in Erkelenz....
Vor ein paar Wochen eine ähnliche Situation in Rheydt. SEV ab Rheydt. 5 Taxen im Einsatz für x-Hundert Reisende. Nach einer Stunde Wartezeit kam der nächste Mob Reisende mit der nächsten Bahn. Nach 1,5 Stunden der erste Bus, der auch nur nach Erkelenz gefahren ist. Glücklicherweise lief der Bahnverkehr dann wieder. Das war also nicht ganz so extrem wie Sonntag Nacht!
Und um mal auf die "Rechte eines Bahnreisenden" zu sprechen zu kommen. Ja welche hat man schon in solch einer Situation? Soll da jemand nachts um 00:30 zum Hbf Aachen und da Remmi Demmi machen, ich will eine Gutschrift?! Ob das mit Studententicket überhaupt möglich ist weiß ich nicht mal....
Die DB hat mit diversen Taxiunternehmen Rahmenverträge mit Pauschalpreisen abgeschlossen. Als Taxifahrer hat man bei einem Auftrag aus der Zentrale eh keine große Wahl, eine Bezahlung erfolgt so oder so (ausgenommen selbstständige Fahrer, die allerdings extrem selten sind und hier auch nicht gemeint waren) über das Unternehmen.
Die Kommunikation im Konzern und zu den Unternehmen ist einfach mangelhaft bzw. sogar von der DB nicht gewollt. Denn sowohl ein Busersatzverkehr als auch kurzfristig organisierte Taxieinsätze kosten mehr Geld, als fristgerecht bestellte Ersatzverkehre z.B. bei Baustellen. Und das Geld lassen die Unternehmen garantiert nicht liegen...
Zitat von Marvin S.Wie gesagt die Buslinie S1 fuhr am Bahnhof Erkelenz ein. Wieso mobilisiert man nicht alles was man hat, sondern lässt die Leute Feierabend machen.
Dazu wird der Busfahrer auch nichts können. Er fährt seinen Fahrplan, und wenn er von der Leitstelle nichts anderes gesagt bekommt dann wird sich da auch nichts dran ändern lassen. Jedes Verlassen vom Linienweg kann ganz schön ärger geben, dazu die nicht vorhandene Versicherung wenn man "mal eben so nach Sonstwo" fährt. Und die WEST (sollte ja zutreffend sein) wird kaum auf eigene Kosten und der fehlenden Versicherung fahren. Das gibt es allerhöchstens im Märchen.
Zitat von Marcel HilgersDenn sowohl ein Busersatzverkehr als auch kurzfristig organisierte Taxieinsätze kosten mehr Geld, als fristgerecht bestellte Ersatzverkehre z.B. bei Baustellen. Und das Geld lassen die Unternehmen garantiert nicht liegen...
Die Frage ist inwiefern die Situation ist. Wenn es ausschließlich die Bahnverbindung gibt und keine gute Alternative, dann wird die Bahn das wohl oder übel machen müssen. Ich kann es mir nicht erlauben als Dienstleister mehrere 100 Menschen in der Pampa stehen zu lassen mit der Begründung "Ein Busnotverkehr ist uns um diese Uhrzeit zu teuer. Dann fährt halt gar nichts mehr". Würde eine solche Situation zur sofortigen Aufhebung des Verkehrsvertrages führen könnte die DB einpacken.
Ganz davon abgesehen sollte ich auch ein Unternehmen beauftragen welches "wirklich" Zuverlässig ist. Ich bin ein mal S9 Vohwinkel - Steele im SEV gefahren. Bis der Bus da war dauerte es nach Betriebseinstellung 3 Stunden!!. Der Busfahrer (gelber Bus mit Kennzeichen HER) kannte weder den Weg noch fuhr er alle Haltestellen an. Der Bahnhof Wülfrath liegt ja ein wenig versteckt. Auf Hinweis dass dort der Bahnhof ist kam als Antwort "Die sollten schon hier hin gelaufen kommen. Da hoch fahre ich nicht".
Zu Kyrill-Zeiten wussten die Fahrer auch nicht, wie sie von Odenkirchen nach Rheydt bzw. Mönchengladbach kommen. Zum Thema Auftrag: Die DB hat mit den Busunternehmen größtenteils Rahmenverträge...dass dabei nicht die teuersten und damit qualitativ hochwertigeren Unternehmen den Zuschlag bekommen, dürfte klar sein. Ich unterstelle der DB einfach, dass eine extrem hohe Wartezeit aus finanziellen Gründen in Kauf genommen wird.
Ich denke es ist eine Mischung aus finanziellen Aspekten und fehlender Flexibilität der Busunternehmen.
Je nach Uhrzeit sind bei vielen Unternehmen die Höfe leer. Und sind Fahrzeuge da, so sitzt ja keine übermäßige Anzahl an Fahrern einfach bereit da rum. Die haben ihre Ruhezeiten und werden anderweitig wieder gebraucht. Da überlege ich mir als Busunternehmer doch 3 Mal, ob ich meine Regelverkehre gefährde, um ein bissl Ersatzverkehr in der Pampa zu fahren.
Taxen dürfte da effektiv das flexiblere Mittel sein, wenn man sie denn dann gezielt bestellt...
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
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10.05.2011 18:01
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