Guten Abend zusammen,

am vergangenen Samstag ging es zusammen mit Philipp Ka. und Julian nach Karlsruhe, eine Residenzstadt im sonnigen Baden. Ab Düsseldorf nutzten wir den EC 7 nach Chur, der uns im SBB-Großraumwagen durch das angezuckerte Rheintal in den Süden brachte. Gegen Mittag kamen wir in Karlsruhe an, wo wir uns dann hauptsächlich um die Straßenbahnlinie 5 gekümmert haben. Die Linie 5 verkehrt dabei von West nach Ost (und natürlich auch in Gegenrichtung) zwischen dem Rheinhafen und dem Stadtteil Rintheim und berührt dabei zentrale Punkte der Innenstadt und der inneren Stadtbezirke. Werktags verkehrt die Linie 5 alle 10 Minuten, im Früh- und Spätverkehr sowie an Sonn- und Feiertagen nur alle 20 Minuten. Zum Einsatz kommen wegen zu geringer Gleismittenabstände im Bereich Rintheim für Niederflurwagen fast ausschließlich die GT8-Lizenzbauten der DWM/ Waggon Union der Baujahre 1969, 1972 und 1978, die 1975 bzw. 1980 aus GT6 durch Einfügen eines türlosen Mittelteils und eines weiteren Drehgestells zu Achtachsern erweitert wurden.

Ich leide euch nun ein zu einer kleinen Dezember-Reise durch das sonnige Karlsruhe entlang der Linie 5, die wir von Ost nach West erkunden werden!


Während die letzten Schneereste in Rintheim der Sonne gnadenlos ausgesetzt waren, wusste Wagen 214 durch seine zeitlose Sparkassen-Werbung zu begeistern, aufgenommen zwischen den Haltestellen Forststraße und Ostring.


Selber Wagen mit der selben Werbung - nur an einer anderen Stelle: Zwischen dem Hauptfriedhof und der Rintheimer Straße konnte sich auf dem eigenen Gleiskörper eine dünne Schicht Puderzucker retten...


Machen wir nun einen großen Sprung in Richtung Westen und verlassen die überfüllte Innenstadt, die durch die Bauarbeiten zur "Kombi-Lösung" auch nicht schöner geworden ist, in Richtung Rheinhafen: Die Brauerstraße in der westlichen Innenstadt ist genau so breit, dass sie bei der tiefstehenden Dezember-Sonne die GT8 komplett ausleuchten kann. Der Wagen 208 wurde zwischen den Haltestellen Otto-Sachs-Straße und Lessingstraße glänzend wie eine Speckschwarte auf Chip gebannt.


Eine Brachfläche die derzeit bebaut wird bietet auf der Gartenstraße im Bereich der Haltestelle Lessingstraße ebenfalls eine Lücke, durch die die Sonne auf die Achtachser scheinen kann. Sonne, herrliche Fassaden im Hintergrund und ein glänzender Wagen 203 - was will man mehr?


Wir liefen noch ein Stück in Richtung Rheinhafen die Gartenstraße entlang und entdeckten vor dem Gebäude der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg wieder einen der ersehnten Sonnenplätze, den auch prompt eine Straßenbahn passierte - in diesem Fall der Wagen 202.


Die Rammbohle war noch leicht gezuckert als der Wagen 206 die große Kreuzung an der Haltestelle Entenfang passierte und die Umweltzone selbstbewusst hinter sich ließ.


Nun wurde es aber sowohl kälter als auch dunkel (Wobei wir bis heute glauben, dass das eine mit dem anderen zu tun hat^^). Da sich zwischenzeitlich auch der kleine Hunger meldete, ging es für eine gesunde Mahlzeit in Richtung Marktplatz.


Am Abend hatten wir dann noch vor, der Schleife am Rheinhafen einen Besuch abzustatten. Während der blauen Stunde fuhren wir erst vom Marktplatz durch das weihnachtlich beleuchtete Karlsruhe und umkurvten die eine oder andere Tunnelbaustelle bis wir am Rheinhafen ankamen und unser "Tourfahrzeug" 209 ablichten konnten. Im Hintergrund verläuft übrigens eine zweigleisige Betriebsstrecke zum Betriebshof West, die während unseres Besuchs von einer Gleisbaumaschine heimgesucht wurde und daher gesperrt war.



Und dann ging es im 209 auch schon wieder zurück in die Stadt. Ein letztes Mal genossen wir das Fahrgeräusch, die harten Durofol-Sitze und die pneumatisch angetriebenen DÜWAG-Falttüren bis zum Umstieg an der Mathystraße in Richtung Hauptbahnhof.

Am Hauptbahnhof hatten wir dann doch noch etwas Zeit bis unser Zug abfahren sollte, die wir dann auch genutzt haben:


Was wäre Karlsruhe ohne seine Stadtbahnen? Eisenbahnen, die die Leute aus dem weiten Umland in bequemen Zügen nach Karlsruhe bringen und dort (und auch an anderen Stellen des Netzes) dann als Straßenbahn verkehren und die Leute direkt in die Stadt bringen - und das mit kurzen Wegen und dichten Takten! Hier sehen wir den Zweisystem-Zug 914 und 892 auf Gleis 10 des Karlsruher Hauptbahnhofs als S32 von Rastatt nach Menzingen (Baden).

Im Anschluss hieß es: Abschied nehmen! Abschied nehmen von den "falschen Düwags" auf der Linie 5 und von der Dezembersonne. Im ICE 870 nach Berlin Ostbahnhof ging es bis Mannheim, dann entlang des Rheins im IC 2318 bis Köln und dann noch die letzten Meter heim im ICE 1002 in Richtung Hannover.

Das wars dann auch schon wieder von mir - ich hoffe, euch hat der Bericht aus Karlsruhe gefallen ;-)

Vielen Dank fürs Lob!

Zur S32: Der Zug verkehrte von Freudenstadt Hbf bis Rastatt als S31 und wurde ab Rastatt durchgebunden als S32 nach Menzingen (Baden).

Danke euch beiden!