Für diese Klage wurde es aber auch Zeit. Es kann im Jahre 2019 nicht angehen, das quasi in Hinterzimmern die Vergabe von ÖPNV-Leistungen über einen Zeitraum von 24 Jahren (!!) entschieden wird. Wie soll man solche Vereinbarungen in der "Direktvergabe" eigentlich nennen? Vetternwirtschaft?, Klüngel? Intransparenz?
Natürlich ist nicht garantiert, dass Private es besser machen, aber ein Vergabezeitraum über 24 Jahre ist eine Frechheit.
Gefährlich wird es, wenn die Dummen fleissig werden!
Das sehe ich eher zwiespältig. Nicht wegen Rosinenpickerei, schließlich werden die bestellten Leistungen meines Wissens unabhängig von der Auslastung bezahlt. Der Herr im Beitrag spricht bei einer Direktvergabe von Verstaatlichung, aber eigentlich handelt es sich bei der Ausschreibungspraxis um Privatisierungen. Bei diesen sind die Arbeitnehmer meistens die ersten, die die Zeche zahlen. Es sollte daher bei einer Ausschreibung zwingend verlangt werden, dass die Mitarbeiter nach demselben Tarif bezahlt werden wie bei den kommunalen Unternehmen, damit der Wettbewerb nicht über die Höhe der Löhne stattfindet. Nur dann können Mitarbeiter, die zum Gewinner wechseln, auch alle mit einer langen Betriebszugehörigkeit verbundenen Vorteile behalten (diese müssten natürlich auch zwingend vom neuen Arbeitgeber übernommen werden). Am Ende werden bei Privatisierungen auch wieder die großen Konzerne die Gewinner sein, d.h. statt dem kleinen Unternehmen aus Leichlingen werden DB, Transdev, Flixbus das Rennen machen. Nur die werden die Investitionen auf sich nehmen können, um ein größeres Busnetz zu betreiben (z.B. für Fahrzeugbeschaffung, Betriebshof, Verwaltung, etc.). Der Einfluss der lokalen Politik auf den Betreiber wird sinken. Ist in anderen Bereichen auch so gelaufen. Andererseit sind Vergabezeiträume von 24 Jahren natürlich absurd. Ehrlicher wäre es doch zu sagen: Wir wollen die Leistungen gar nicht ausschreiben. Das kommt heutzutage jedoch der Ketzerei gleich und die EU gestattet das nicht. Vielleicht sollten sich unsere Lokalpolitiker also bei ihren Vorgesetzten für eine Gesetzesänderung starkmachen.
Was macht die Rheinbahn eigentlich überhaupt so schlecht? Von Pannen wie mit den HF6 in DU, unbequemen Sitzen oder dem Kauf von Fahrzeugen, die ein Busfan nicht ausstehen kann mal abgesehen.
Ich weiß nicht wann du das letze Mal mit einem Bus der Rheinbahn gefahren bist und dir den Zustand vergegenwärtigt hast, aber wenn das nicht länger als fünf Jahre her ist, sollte sich die Frage von selbst beantworten.
Meine letzte Mitfahrt mit einem Rheinbahn-Bus dürfte irgendwann Mitte der 2000er gewesen sein. Straßen- und Stadtbahn liegen noch nicht so lange zurück. Die Frage ist durchaus ernst gemeint.
Ich finde das der Busverkehr trotzdem in kommunaler Hand bleiben sollte, da private es vielleicht besser können, es meisten aber doch vielfach schlechter tun. Das beste Beispiel dafür dürfte wohl das baden-württembergische Pforzheim liefern, wo es nach der Übernahme durch DB Regio zu einer massiven Verschlechterungen kam.
Wenn man sich jetzt nicht total doof anstellt kann man dafür sorgen, dass die Linien in einer EU-weiten Ausschreibung trotzdem an die Rheinbahn vergeben werden. Und zwar müsste man Buslinien im Paket mit Straßenbahnlinien ausschreiben (und dann auch explizit fordern, diese mit Straßenbahnfahrzeugen zu bedienen!), dann wäre eine Vergabe an die Rheinbahn so gut wie sicher. Denn kein privates Busunternehmen wird das Experiment wagen, eine Straßenbahnlinie in Eigenregie zu betrieben.
Wettbewerb belebt das Geschäft, vielleicht kommen dadurch auch mal die kommunalen Unternehmen in die Pötte und strengen sich mal ein wenig an, weil sie wissen, dass sie nicht einfach ohne was zu tun die Linien bekommen.
Langenfeld wird aber sicherlich unabhängig von Düsseldorf ausgeschrieben, eher zusammen mit dem übrigen Kreis Mettmann?
Wie sieht es denn nun aus, was macht die Rheinbahn falsch beim Busverkehr? Bzw. in welcher Hinsicht strengen sich kommunale Unternehmen so ganz im Allgemeinen nicht genug an? Mal so nebenbei: Für die geht es in der Regel um die Existenz. Im Fall Rheinbahn mit den Buslinien in Langenfeld sicherlich nicht, doch bei einem Unternehmen wie in Pforzheim bedeutet ein Verlust der Linien eine Auflösung des Betriebs. Ob in Pforzheim jemals wieder ein städtischer Busbetrieb existieren wird, ist nun fraglich.
Ich war und bin für jede Art von Wettbewerb. Im Fall von ÖPNV halte ich Ausnahmen unter Auflagen für zwingend notwendig. Rheinbahn, KVB, MöBus etc. haben über Jahre Erfahrung gesammelt, Linien und Netze optimiert. Dieses Knowhow sollen sie jetzt abgeben und zwar an ein Unternehmen mit dem Sitz z. B. auf Bahamas, das vor allem seinen Aktionären verpflichtet sei. Das klagende Unternehmen sieht mit der Klage nicht die langfristige Auswirkung.
Sorry, man kann sich über lokale Politik aufregen, aber im Aufsichtsrat von Rheinbahn, KVB, MöBus etc. sitzen Stadträte, die wieder gewählt werden wollen. Auch die anderen Mitbestimmer sind den Düsseldorfern, Kölnern, Wickrathern …. viel näher. Sie schaffen es nicht, uns alle zu befriedigen. Ich glaube aber, sie werden es besser machen als eine fremde AG.
Wettbewerb ja, aber nicht in der Grundversorgung. Da schadet der Wettbewerb der Qualität. Sicher ist bei "den Großen" auch nicht immer alles gold, was glänzt.
Man braucht sich ja nur als Vergleich die schon weit fortgeschrittene "Privatisierung" durch den Wettbewerb in den Ausschreibungen im Schienenverkehr ansehen.
Der Verbund findet die Bahn doof.
Macht die NWB alles besser? Nöö, Ausfälle wegen Personalmangel seit Monaten. Macht Abellio alles besser? Anfangs ja, mittlerweile fallen (noch nicht in NRW aber das ist nur eine Frage der Zeit) auch da die Züge wegen Personalmangel aus. Keolis/Eurobahn? Nöö, selbes Spiel, dazu Einsatz von Ersatzzügen da die eigene Fahrzeugdecke durch Unfälle so dünn geworden ist, dass es nicht mehr reicht. National Express? Auch immer wieder Ausfälle wegen "kurzfristiger Krankmeldungen", Kurzzüge und Verspätungen ohne Ende. Selbst bei TransRegio, die eigentlich immer recht stabil unterwegs waren gibt es mittlerweile Auflösungserscheinungen durch Personalmangel.
Der Weisheit letzter Schluss ist eine Ausschreibung generell nicht, das "wie" muss in Zukunft überdacht werden.
zunächst einmal zu den Ausführungen von Marcel Hilgers:
"Der Verbund findet die Bahn doof."
Was bitte schön ist denn "die Bahn"? Seit 1994 tummeln sich auf der Infrastruktur von DB Netz mehr als nur ein EVU. Diese Sichtweise kenne ich nur von Kollegen eines Staatsbetriebes, der immer noch ein überkommenes Monopoldenken mit sich rumschleppt.
"Macht die NWB alles besser? Nöö, Ausfälle wegen Personalmangel seit Monaten. Macht Abellio alles besser? Anfangs ja, mittlerweile fallen (noch nicht in NRW aber das ist nur eine Frage der Zeit) auch da die Züge wegen Personalmangel aus. Keolis/Eurobahn? Nöö, selbes Spiel, dazu Einsatz von Ersatzzügen da die eigene Fahrzeugdecke durch Unfälle so dünn geworden ist, dass es nicht mehr reicht. National Express? Auch immer wieder Ausfälle wegen "kurzfristiger Krankmeldungen", Kurzzüge und Verspätungen ohne Ende. Selbst bei TransRegio, die eigentlich immer recht stabil unterwegs waren gibt es mittlerweile Auflösungserscheinungen durch Personalmangel."
Und DB Regio? Die haben die Mittel, ihre Personalengpässe zügig mit Dienstleistern zu füllen, die dann z.B. bei der S-Bahn Rhein-Ruhr für den Fahrgst nicht wahrnehmbar in DB-Dienstkleidung herumfahren. Erzähl uns also bitte nicht das Märchen, dass bei DB Regio keine Züge wegen Personalmangel ausfallen bzw. stets eine eigene ausreichende Personaldecke vorhanden ist.
Nahezu sämtliche EVU suchen Tf - und das deutschlandweit.
"Der Weisheit letzter Schluss ist eine Ausschreibung generell nicht, das "wie" muss in Zukunft überdacht werden."
Das ist richtig, aber Ausschreibungn werden leider vielzuoft dazu mißbraucht, festgefahrenene Strukturen weiter zu verfestigen - und das i.d.R. zum Nachteil der Fahrgäste.
Gerade bei kommunalen Verkehrsbetrieben habe ich die schlechte Erfahrung gemacht, dass die Aufsichtsratsmitglieder durch die Bank Mandatsträger von Kreistagen und Städten mit den entsprechenden Parteibüchern sind und den Gewerkschaften oftmals näher stehen als den Fahrgästen. Das hat dann zur Folge, dass sich bei Fahrzeugneubeschaffungen intensiv um die Belange der FahrerInnen gekümmert wird, aber nicht um die ebenso berechtigten Interessen der Fahrgäste.
Beispiel: Klimaanlage für Fahrerkabine, aber keine Klimaanlage für den Fahrgastraum.
Diese kommunlalen Aufsichtsratsvertreter, die vom ÖPNV oftmals soviel Ahnung haben wie eine Kuh vom Stricken, interessieren sich i.d.R. als letztes um die Belange der Fahrgäste.
Ein Verkehrsunternehmen wurde aber dazu gegründet, um Menschen von A nach B zu befördern, und nicht vorrangig, um Arbeitsplätze oder Aufsichtsratpöstchen zu schaffen.
Ebenso habe ich festgestellto, dass Aufsichtsratsmitglieder in kommunalen Betrieben ihren Blick eher auf die Parteiraison als auf die Fahrgäste richten. Denn man weis ganz genau, dass der Fahrgast den Entscheidungen machtlos gegenübersteht und keine Chance auf Änderung hat, Möglichkeiten wie zusätzliche Kontrollgremien wie z.B. Fahrgastbeiräte sind ja nicht vorhanden.
Daher halte ich eine Teilprivatisierung für angebracht, um alten Klüngel und Filz in den über Jahrzehnte gewachsenen kommunalen Strukturen aufzubrechen.
Meine Heimatstadt Krefeld ist ein Paradebeispiel für kommunalpolitische Intransparenz.
Grüße
Martin
Gefährlich wird es, wenn die Dummen fleissig werden!
Wenn ich da an eine NIAG (ca. 51% Rhenus/ 49% Kreis Wesel und weitere Gemeinden) denke, wird mir Angst und Bange vor solchen dubiosen Konstruktionen.
Warum? Ich bin kein NIAG-Kunde, daher erkläre mir doch bitte, warum Dir bei der NIAG Angst und Bange wird? Ist das Personal dort gefährlich? Entsprechen die dortigen Fahrzeuge nicht den Sicherheitsnormen? Fallen dort 90% aller Buskurse aus? Ist es "dubios", wenn man als am Markt teilnehmendes Unternehmen Gewinne erwirtschaften möchte? Sind all die Subunternehmer von BVR (ex Post- und Bahnbus) angsteinflössend? Biite erkläre doch mal genau, warum mir Angst und Bange werden sollte, wenn ich zukünftig am Königlichen Hof in Moers in einen NIAG-Bus umsteigen möchte. Sollte ich als Fahrgast im Kreis Wesel zukünftig das Taxi bevorzugen?
Nebenbei: Beschwere Dich nicht über den Fahrplan, denn die NIAG ist genauso ein "Lohnkutscher", der von der Politik bestellte Leistungen (nämlich über Kreistag in Wesel oder den VRR-Zweckverband in Essen) erbringt wie es die "Privaten" tun würden.
Wenn Du und andere wirklich langfristig den ÖPNV verändern, d.h. verbessern wollt, müsst Ihr für Veränderungen bei den Gesetzgebern in Berlin, also dem Bundestag sorgen. Denn solange dort Parteien den Ton angeben, die sich als autoaffin "bewährt" haben und der Autoindustrie nach dem Mund reden, solange werden die notwendigen Mittel zum Ausbau des ÖPNV eher zu Flinten-Uschi an den Kaukasus, in fragwürdige "Leuchtturmprojekte" oder die Subventionierung des Flugverkehrs oder der industriellen Landwirtschaft verbraten.
So werden auf dem Geldflussweg Bund => Bundesland => Kreis/Stadt wohl auch zukünftig nicht ausreichend Mittel fließen, um den ÖPNV vor Ort deutlich zu verbessern.
Bei einer Teilprivatisierung habe ich die Chance, Veränderungen anstoßen zu können, die das bisherige Geflecht aus Seilschaften, Vetternwirtschaft, politische Rücksichtnahmen, Pöstchenhascherei etc. verhindert hat.
Gefährlich wird es, wenn die Dummen fleissig werden!
Zitat von Martin Sch. im Beitrag #17Wenn ich da an eine NIAG (ca. 51% Rhenus/ 49% Kreis Wesel und weitere Gemeinden) denke, wird mir Angst und Bange vor solchen dubiosen Konstruktionen.
Warum? Ich bin kein NIAG-Kunde, daher erkläre mir doch bitte, warum Dir bei der NIAG Angst und Bange wird? Ist das Personal dort gefährlich? Entsprechen die dortigen Fahrzeuge nicht den Sicherheitsnormen? Fallen dort 90% aller Buskurse aus? Ist es "dubios", wenn man als am Markt teilnehmendes Unternehmen Gewinne erwirtschaften möchte? Sind all die Subunternehmer von BVR (ex Post- und Bahnbus) angsteinflössend? Biite erkläre doch mal genau, warum mir Angst und Bange werden sollte, wenn ich zukünftig am Königlichen Hof in Moers in einen NIAG-Bus umsteigen möchte. Sollte ich als Fahrgast im Kreis Wesel zukünftig das Taxi bevorzugen?
Fahr mal mit diversen Subunternehmer, dann wirst du merken, dass da einige Fahrer ziemlich riskant fahren.
Im Kreis Wesel bleibt dir übrigens nichts anderes übrig, als das Taxi zu nehmen. Es fährt ja oft nix mehr.
Zitat von Martin Sch. im Beitrag #17 Nebenbei: Beschwere Dich nicht über den Fahrplan, denn die NIAG ist genauso ein "Lohnkutscher", der von der Politik bestellte Leistungen (nämlich über Kreistag in Wesel oder den VRR-Zweckverband in Essen) erbringt wie es die "Privaten" tun würden.
Hahaha, die NIAG fährt dort nach eigenem Gusto, weil es den Kreis Wesel nicht mal ansatzweise interessiert, was dort gefahren wird. Sah man gut an der Neuaufstellung des dortigen NVPs anhand der Stadt Wesel: quasi komplette Einstellung des Stadtverkehrs abends und sonntags, Halbierung des Samstagsverkehrs. Als nachträgliche Ergänzung wurde ein jämmerliches AST-Angebot an Sonntagen im 2-Stundentakt eingerichtet. Gut, dafür ist die Politik Schuld und es zeigt ziemlich gut, dass folgendes Zitat so nicht eintreffen muss:
Zitat von Martin Sch. im Beitrag #17 Bei einer Teilprivatisierung habe ich die Chance, Veränderungen anstoßen zu können, die das bisherige Geflecht aus Seilschaften, Vetternwirtschaft, politische Rücksichtnahmen, Pöstchenhascherei etc. verhindert hat.
Stimmt, deswegen schneidet man im Kreis Wesel die Bündel so zu, dass nur noch die NIAG (und BVR) eine reelle Chance hat. So viel zum Thema Vetternwirtschaft.
Desweiteren ging es gerade mit der Teilprivatisierung mit dem Nahverkehr im Kreis Wesel ziemlich bergab - wer ernsthaft den Nahverkehr stärken möchte, sollte auf solche Aktionen dringend verzichten.
Zitat von Martin Sch. im Beitrag #17 Wenn Du und andere wirklich langfristig den ÖPNV verändern, d.h. verbessern wollt, müsst Ihr für Veränderungen bei den Gesetzgebern in Berlin, also dem Bundestag sorgen. Denn solange dort Parteien den Ton angeben, die sich als autoaffin "bewährt" haben und der Autoindustrie nach dem Mund reden, solange werden die notwendigen Mittel zum Ausbau des ÖPNV eher zu Flinten-Uschi an den Kaukasus, in fragwürdige "Leuchtturmprojekte" oder die Subventionierung des Flugverkehrs oder der industriellen Landwirtschaft verbraten.
Auf den Trichter müssten halt genug andere Leute kommen.
Zitat von Martin Sch. im Beitrag #17 So werden auf dem Geldflussweg Bund => Bundesland => Kreis/Stadt wohl auch zukünftig nicht ausreichend Mittel fließen, um den ÖPNV vor Ort deutlich zu verbessern.
Mag sein, dass ohne hinreichend kein perfekter Nahverkehr möglich ist, eine Erklärung für das miserable Angebot ist das dennoch nicht. Komischerweise wurde erst kürzlich im benachbarten Kreis Borken das Angebot deutlich ausgeweitet.
Fast jeder Bus ist besser als ein Solaris, VDL oder ein MPT E6 LE ...
Zitat von Martin Sch. im Beitrag #15Was bitte schön ist denn "die Bahn"? Seit 1994 tummeln sich auf der Infrastruktur von DB Netz mehr als nur ein EVU. Diese Sichtweise kenne ich nur von Kollegen eines Staatsbetriebes, der immer noch ein überkommenes Monopoldenken mit sich rumschleppt.
Mit "die Bahn" meine ich DB Regio, die Umgangssprache sollte bekannt sein.
Zitat von Martin Sch. im Beitrag #15Und DB Regio? Die haben die Mittel, ihre Personalengpässe zügig mit Dienstleistern zu füllen, die dann z.B. bei der S-Bahn Rhein-Ruhr für den Fahrgst nicht wahrnehmbar in DB-Dienstkleidung herumfahren. Erzähl uns also bitte nicht das Märchen, dass bei DB Regio keine Züge wegen Personalmangel ausfallen bzw. stets eine eigene ausreichende Personaldecke vorhanden ist.
Ich habe weder irgendwo geschrieben, dass es bei DB Regio keine Ausfälle gibt, noch dass es Ausfälle gibt.
Dass aktuell alle EVU personalmäßig am Minimum rumkratzen sollte mittlerweile überall bekannt sein. Da ist auch der große "Global Player" nicht von ausgenommen. Die Ursachen dafür sind vielfältig, große Faktoren sind sicherlich die vergleichsweise schlechte Bezahlung im Bezug auf die Schichtzeiten, eben diese Schichtzeiten und der Wettbewerb durch Ausschreibungen und die möglichen Verluste von Strecken.
Zitat von Martin Sch. im Beitrag #15Das ist richtig, aber Ausschreibungn werden leider vielzuoft dazu mißbraucht, festgefahrenene Strukturen weiter zu verfestigen - und das i.d.R. zum Nachteil der Fahrgäste.
Gerade bei kommunalen Verkehrsbetrieben habe ich die schlechte Erfahrung gemacht, dass die Aufsichtsratsmitglieder durch die Bank Mandatsträger von Kreistagen und Städten mit den entsprechenden Parteibüchern sind und den Gewerkschaften oftmals näher stehen als den Fahrgästen. Das hat dann zur Folge, dass sich bei Fahrzeugneubeschaffungen intensiv um die Belange der FahrerInnen gekümmert wird, aber nicht um die ebenso berechtigten Interessen der Fahrgäste.
Beispiel: Klimaanlage für Fahrerkabine, aber keine Klimaanlage für den Fahrgastraum.
Diese kommunlalen Aufsichtsratsvertreter, die vom ÖPNV oftmals soviel Ahnung haben wie eine Kuh vom Stricken, interessieren sich i.d.R. als letztes um die Belange der Fahrgäste.
Ein Verkehrsunternehmen wurde aber dazu gegründet, um Menschen von A nach B zu befördern, und nicht vorrangig, um Arbeitsplätze oder Aufsichtsratpöstchen zu schaffen.
Ebenso habe ich festgestellto, dass Aufsichtsratsmitglieder in kommunalen Betrieben ihren Blick eher auf die Parteiraison als auf die Fahrgäste richten. Denn man weis ganz genau, dass der Fahrgast den Entscheidungen machtlos gegenübersteht und keine Chance auf Änderung hat, Möglichkeiten wie zusätzliche Kontrollgremien wie z.B. Fahrgastbeiräte sind ja nicht vorhanden.
Daher halte ich eine Teilprivatisierung für angebracht, um alten Klüngel und Filz in den über Jahrzehnte gewachsenen kommunalen Strukturen aufzubrechen.
Meine Heimatstadt Krefeld ist ein Paradebeispiel für kommunalpolitische Intransparenz.[/quote]Das Problem ist hier, dass man diese Strukturen durch Ausschreibungen nicht aufbrechen können wird. Im ÖPNV auf kommunaler Ebene ist die Gemeinde/Stadt für Ausschreibungen zuständig, somit liegt die Verantwortung immer bei der Partei die gerade im Rat sitzt. Dass man nicht auf die Bedürfnisse der Bürger in Sachen Nahverkehr reagiert sehen wir seit Jahren in Mönchengladbach. Das würde auch eine Ausschreibung mit entsprechendem Wettbewerb nicht ändern, weil die bestimmende Instanz immer noch die Kommune selbst bleibt.
Zitat von Martin Sch. im Beitrag #17Bei einer Teilprivatisierung habe ich die Chance, Veränderungen anstoßen zu können, die das bisherige Geflecht aus Seilschaften, Vetternwirtschaft, politische Rücksichtnahmen, Pöstchenhascherei etc. verhindert hat.
Nachdem ich hier immer noch nichts Konkretes zu den Defiziten bei der Rheinbahn lese: Welche Veränderungen wären das genau?
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11.01.2019 21:13
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