Hallo, ich wollte Euch dann auch noch den "Bahnhof" Oekoven vorstellen. Oekoven liegt an der Bahnstrecke Rheydt-Köln, und hatte bis 1974 einen recht großen Bahnhof. Hier zweigte die Grubenanschlußbahn der Brikettfabriken "Gewerkschaft Neurath" ab. Zu den Betriebszeiten der Brikettfabriken wurden von Oekoven einige Tausend Tonnen Briketts durch die DB nach Neuss abgefahren. Es gab auch einen Bahnsteig, und sogar Personenzüge, die in Oekoven endeten. Köln-Oekoven und zurück. Das waren Arbeiterpersonenenzüge für die Beschäftigten in den Brikettfabriken. Nach der Einstellung der Brikettfabriken wurde auch der Bahnhof aufgehoben. 1976 siedelte sich auf diesem Areal das Feldbahnmuseum Oekoven an, was einige Jahre zuvor im Mönchengladbach auf der Erzbergerstraße gegründet worden war.

Bis heute wurde in Oekoven durch den Trägerverein eine etwa 1km lange Feldbahnstrecke aufgebaut, ein Lokschuppen und eine Museumshalle errichtet, und einige Dutzend Loks und über hundert Wagen gesammelt.

Der Reiz der Mitarbeit im Feldbahnmuseum ist schnell beschrieben:

- Man kann an "richtigen" Loks arbeiten, aber die Einzelteile sind noch ohne große Hilfsmittel zu handhaben.
- Fast alles kann man selbst machen.
- Alle Traktionsarten Dampf- Diesel- Ellok sind vertreten.
- Es gibt keine Aufsichtsbehörde, wie das EBA; die Gesetze sind einfach,
- es problemlos möglich, sich als Lokführer zu betätigen.
- Trotzdem kann man fast alles lernen, was man für die Arbeit auf einer großen Eisenbahn auch benötigt.
- Das Museum gehört dem Verein, man braucht sich nicht mit Vermietern herumzuschlagen, oder Angst zu haben, das Areal wieder räumen zu müssen.


Seit 15 Jahren im Betrieb: Jung Lok HILAX, 65PS. Eine zweite Dampflok ist derzeit in Arbeit. Einmal im Monat findet Fahrbetrieb für das Publikum statt. Dadurch erwirtschaftet das Museum die Mittel für die Restaurierung der Loks und Wagen.


Hier ein Lokzug aus unseren Motorlokomotiven. Bei Feldbahnen findet man sehr viele verschiedene Typen an Verbrennungsmotoren z.B. Zweitaktdiesel, Holzgasmotor, Luftspeichermotor... die heute nicht mehr verwendet werden. Auch die Getriebe sind sehr vielfältig: vom hydraulischen Köf-Getrieben bis zu mechanischen Getrieben wie beim Traktor ist alles vertreten, was in diesem Breich einmal entwickelt wurde.


Eine wichtige Tätigkeit im Museum ist der Gleisbau. Wer fahren will, muß Gleise legen. Dank entsprechender Arbeitsmaschinen ist das heute keine wirkliche Knochenarbeit mehr.


Die meisten Baumaßnahmen werden von den Mitgliedern in Eigenleistung vorgenommen. Hier der Bau der Museumshalle, die in diesem Jahr fertig werden soll.


Aufstezen eines Lokrahmens auf die Radsätze mit dem Radlader. Diese Lok stammt aus dem Jahr 1918, wird duch einen Benzolmotor angetrieben, und ist eine der ältesten Loks mit Verbrennungsmotor überhaupt. Wir hoffen, die Lok wieder in Betrieb nehmen zu können. Wegen der Giftigkeit des Benzols wird der Motor später mit Propangas betrieben.


Dampflok in voller Fahrt!


Neben der Feldbahn ist auch eine Ausstellung zum Thema Eisenbahn am Niederrhein in Planung. In dieser Ausstellung soll das hier zu sehende Lehrstellwerk sowie Exponate aus der Bundesbahn- und Reichsbahnzeit unserer Region ausgestellt werden.

Info:
Feldbahnmuseum:
http://www.gillbachbahn.de/

Lehrstellwerk:
http://www.gillbachbahn.de/STELLWERK.html

Viele Grüße

Marcus