Hallo zusammen,

ich habe drei Fragen zu Klingeln an die Spezialisten für Stellwerke unter Euch (ich finde einfach Informationen dazu):

In einigen Stellwerken gibt bzw. gab es (z.B. Herrath oder Hochneukirch) eine kleine Klingel an der Wand, die kurz vor Eintreffen eines Zuges Signale von sich gab. - "ding, ding, ding..."

An einigen Bahnübergängen der Bauart BÜS 72D kann bzw. konnte man (z.B. "Dahler Weg" in Wickrath) einige Minuten vor Durchfahrt eines Zuges Klingelsignale wie von einem Telefon hören. - "rrring..."

Die Fragen:
1) Was ist der genaue Nutzen dieser Klingeln bzw. Klingelsignale?
2) Wie funktionieren sie technisch?
3) Sind sie vorgeschrieben?

Über Antworten würde ich mich sehr freuen!

Viele Grüße
Nils

Das kann möglich sein. Ich höre es öfters am Bahnhof in Eggolsheim. Dort läutet öfters die Klinge, der meist ankündigt, dass ein Zug kommt.

Hi

Einmal als Fachmann vom Dienst:

Die "Klingel" ist in Wirklichkeit ein "Wecker". In der Stellwerkstechnik gibt es da noch mehr Unterschiede, also nicht alles, was klingelt ist hier eine "Klingel".
Richtig ist, dass es die Züge ankündigt, die auf einen Bahnhof zufahren. Gibt es aber auch noch auf ESTWs, aber die hören sich dann natülich anders an und das ganze Ding heißt dann richtig "Vorblockwecker".

Was war mit dem BÜ denn? Meinst du draußen am BÜ oder im Stellwerk?

Gruß

Im Stellwerk "klingelt" es auch wenn man eine Fahrstraße einlaufen lässt, und ein bü in dem abschnitt ist der dann zuläuft. sobald dieser verriegelt ist, geht das klingeln dann aus. und dann klingelt es noch wenn der zug im nächsten bahnhof angekommen ist. So war es zumindest bei uns im Gf. (Geilenkirchen Fdl)

zwischen Übach und Herzogenrath klingeln auch immer ALLE Fernsprecher da die BÜP´s ja bescheid bekommen und eine "Rufnummer" für alle ist^^

Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten.

Noch einige Informationen zur "Klingel" im Stellwerk:
- Das Stellwerk Hochneukirch (Hf) besaß von ca. 1970 bis 2006 ein Stellwerk SpDrL30 von Lorenz und eine Zugmeldeanlage von VSFT.
- Der Haltepunkt Jüchen wurde von Hochneukirch mitbedient, aber die zwei Bahnübergänge "Jüchener Mühle" und "Kölner Straße" wurden meiner Meinung nach vom Stellwerk Grevenbroich Nord (Gnf) gesteuert.
=> Mir scheint die Erklärung, die "Klingel" -> der Wecker sei ein sogenannter Vorblockwecker, sehr wahrscheinlich.

Zum Telefon am Bahnübergang: Das Klingelsignal kam aus dem Betonhäuschen, das unmittelbar neben dem Bahnübergang stand und den Steuercomputer beherbergte.

Wenn meine bescheidenen Kenntnisse richtig sind, gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Fernsprechern:
- Fernsprecher mit Wählscheibe: Wählleitungsverbindung in das bahninterne Telefonnetz BASA
- Fernsprecher mit Kurbel: Standleitungsverbindung zwsichen zwei benachbarten Stellwerken zur Durchgabe von Zugmeldungen
=> Kann es sein, daß die Fernsprecher an Bahnübergängen einfach parallel an einer solchen Standleitung liegen

Viele Grüße
Nils