Bahnfahrern in Deutschland drohen einem Bericht zufolge schon in der kommenden Woche Warnstreiks im viel genutzten Regionalverkehr.
Die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA wollen schon heute angesichts der bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen zu Arbeitsniederlegungen aufrufen, berichtete die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Gewerkschaftskreise. "Die Streiks werden spürbar sein", zitierte die Zeitung aus den Kreisen. Die Gewerkschaften wollen sich am Nachmittag im hessischen Fulda zu ihrem weiteren Vorgehen äußern. Dass dabei tatsächlich Warnstreiks verkündet werden, gilt als wahrscheinlich.
Warnstreiks drohten voraussichtlich der Deutschen Bahn, aber auch ihren privaten Konkurrenten im Regionalverkehr, berichtete die "FTD". Die Friedenspflicht für die Bahngewerkschaften war schon im Sommer mit den Tarifverträgen ausgelaufen. Da aber bislang keine Urabstimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern stattgefunden hat, sind bislang nur Warnstreiks möglich, die in aller Regel mehrere Stunden dauern.
Die Gewerkschaften verhandeln mit der Deutschen Bahn und deren privaten Konkurrenten seit Wochen über einen Branchen-Tarifvertrag. Damit wollen sie verhindern, dass die Löhne der Mitarbeiter im schärfer werdenden Wettbewerb zwischen Deutscher Bahn und privater Konkurrenz immer weiter auseinander gehen. Die Verhandlungen stecken aber fest. Den Privatbahnen gelang es zuletzt immer häufiger, der Deutschen Bahn im Nahverkehr ausgeschriebene Strecken abzujagen. Bei der Bahn ist das Lohnniveau in der Regel höher als bei den privaten Anbietern.
Wie gut, dass auf dem RE2 nur Beamte fahren... *lach*
Auch die Tagesschau weiß diese Vorwarnung nun zu verkünden, man sollte dennoch nochmal betonen, dass neben der DB auch jede Privatbahn betroffen sein könnte:
Die Bahngewerkschaften Transnet und GDBA planen übernächste Woche bundesweit mehrstündige Warnstreiks im Regionalverkehr. Sprecher der Gewerkschaften Transnet und GDBA bezeichneten in Fulda das bisher letzte Lohnangebot der privaten Verkehrsunternehmen im Tarifkonflikt als "nicht annehmbar". Die Streiks sollen die Deutsche Bahn, ihre Töchter und private Verkehrsunternehmen gleichermaßen treffen.
Eine Regionalbahn der Deutschen Bahn AG (Foto: picture alliance / dpa) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Von den Warnstreiks wird vor allem der Regionalverkehr betroffen sein. ] Transnet und GDBA streiten seit Monaten für einen Branchentarifvertrag, mit dem gleiche Löhne und Arbeitsbedingungen bei allen Bahnanbietern festgeschrieben werden sollen. Damit wollen die Gewerkschaften verhindern, dass der Wettbewerb auf der Schiene über die Löhne ausgetragen wird. Vor allem die privaten Bahnen wehren sich bisher gegen eine Angleichung - sie argumentieren, sie könnten bei gleichen Löhnen nicht mit der Deutschen Bahn konkurrieren.
Die privaten Bahnen zahlen ihrem Personal im Durchschnitt fünf bis 15 Prozent weniger als der Ex-Monopolist, in Einzelfällen bis zu 20 Prozent. Um nicht weitere Marktanteile zu verlieren, hat die Deutsche Bahn AG deshalb zahlreiche Tochtergesellschaften gegründet, die auf dem Markt ebenfalls mit Niedrigpreisen auftreten.
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
Zitat von Alexander SchmitzBin ich froh, dass bei der Rheinbahn keine Lokführer fahren... ;-)
Wie sicher bist du Dir da, in welcher Gewerkschaft die Rheinbahner sind?!? In München legt die GDL ja auch nicht unerheblich den innerstädtischen Verkehr lahm...
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
So leid es mir für die Pendler tut, man muss diese Streiks unterstützen. Man sollte aber lieber die Arbeitsbedingungen verbessern statt nur auf mehr Geld zu pochen. Mit ner 50h Woche (inkl. Überstunden) sollte die Woche gelaufen sein für jeden einzelnen.
12.10.2010 Im Schienenpersonen-Nahverkehr (SPNV) wird es ab der übernächsten Woche Warnstreiks geben. Dazu rufen die Gewerkschaften TRANSNET und GDBA auf. Diese Warnstreiks werden alle maßgeblichen Unternehmen im SPNV betreffen.
„Wir haben von unseren Spitzengremien den eindeutigen Auftrag bekommen, unsere Tarifforderungen nun mit Arbeitskampfmaßnahmen zu unterstützen“, erklärten die Vorsitzenden beider Gewerkschaften, Alexander Kirchner und Klaus-Dieter Hommel. „Die Verzögerungstaktik der Arbeitgeber ist damit gescheitert. Unsere Kolleginnen und Kollegen lassen sich nicht länger hinhalten.“
Grund der geplanten Maßnahmen sind die stockenden Tarifverhandlungen sowohl mit maßgeblichen Unternehmen des Schienenpersonen-Nahverkehrs (SPNV) als auch mit der Deutschen Bahn. Im SPNV wollen TRANSNET und GDBA einen Branchentarifvertrag abschließen. Er soll das Bezahlungsniveau, das heute bereits für 90 Prozent der Beschäftigten gilt, für alle Beschäftigten verbindlich machen. Die bisherigen Angebote der Arbeitgeber „würden allerdings das Gegenteil bewirken: sie würden die Bezahlungsunterschiede sogar noch verschärfen und bieten keinen Schutz gegen Lohndumping.“
Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn war zuletzt ebenfalls keine Bewegung mehr zu erkennen. „Die Deutsche Bahn profitiert vom Status Quo im SPNV, da sie über ihre Billigtöchter ebenfalls die Lohnunterschiede ausnutzen kann“, kritisierten Kirchner und Hommel. „Von bloßen Bekenntnissen zur Verhandlungsbereitschaft können sich die Beschäftigten nichts kaufen. Sie erwarten jetzt endlich Ergebnisse.“
Konkrete Maßnahmen wollen die Gewerkschaften in den kommenden Tagen festlegen. Die beiden Gewerkschafter machten aber bereits deutlich, „dass es sich nicht nur um Nadelstiche handeln wird. Diese Warnstreiks werden weh tun.“
Bei der Deutschen Bahn und einigen Privatbahnen wird es von Ende Oktober an bundesweit Warnstreiks geben – vor allem im Regionalverkehr. Betroffen sind Strecken der Deutschen Bahn und von privaten Wettbewerbern. Grund sind die festgefahrenen Verhandlungen über einen Branchentarifvertrag. Jetzt lassen die Gewerkschaften die Muskeln spielen.
STREIK-BEGINN
Die ersten Warnstreiks sind für die am 25. Oktober beginnende Woche geplant. Einzelheiten der geplanten Warnstreiks sollen in den kommen den Tagen festgelegt werden. Zunächst soll die Arbeit stundenweise niedergelegt werden. Aber: Es soll sich nicht nur um Nadelstiche handeln. Gewerkschafter warnen bereits: „Diese Warnstreiks werden weh tun!“
WER IST BETROFFEN?
Die Streiks werden vor allem Hunderttausende Pendler zu spüren bekommen. Noch steht allerdings nicht fest, wo die Gewerkschaften zuschlagen werden. Vermutlich werden aber vor allem Ballungsgebiete betroffen sein.
HINTERGRUND
Die Gewerkschaften verhandeln mit der Deutschen Bahn und den Konkurrenten seit Wochen über einen Branchen-Tarifvertrag. Transnet und GDBA wollen einen Branchentarifvertrag für die Beschäftigten des regionalen Schienenverkehrs durchsetzen. Er soll das Einkommensniveau, das heute bereits für 90 Prozent der Mitarbeiter gilt, für alle Beschäftigten verbindlich machen. Die von der Deutschen Bahn gegründeten Tochter-Unternehmen zahlen derzeit geringere Löhne.
Ausnahmsweise stimmen die Fakten bei der Bild mal mit der Realität überein...^^
Zumal der Streik wahrscheinlich wie bei Transnet üblich von 1 bis 4 Uhr in Kleinkullukullu und Hintertupfingen stattfindet, wo es eh keinen interessiert. Und meine Linie wird eh nur von Beamten gefahren, also alles im grünen Bereich... :-D
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
So weit ich weiß, ist das Blockieren von Bahnhöfen / Strecken gar nicht zulässig, gab da doch nen Tf beim Fernverkehr, der deswegen seinen Job verloren hat. Der Streik wird so aussehen, dass die Züge morgens in der Abstellung bleiben und dadurch ausfallen, aber der Rest dann fahren kann...
Gruß aus Mönchengladbach, der einzigen Stadt mit 2 Hauptbahnhöfen, wünscht Andreas Beeck (Admin)
Ok...mindestens eine Fahrmöglichkeit in jede Richtung muss denke ich mal alleine aus dem Aspekt der Sicherheit herraus erhalten bleiben. Wenn ein dringlicher Hilfszug warum auch immer da durch muss, wäre das sonst ja blöd.
Allerdings kann man auch, wenn man den richtigen Zug in der Abstellung stehen lässt, einige andere Zugleistungen blockiereren und damit ausfallen lassen. Naja, mal abwarten, wird bestimmt wieder halb so schlimm...
Das wird bei uns eh nicht wirklich was auswirken. Denke mal, dass sich die Streiks vorerst auf das Umland von Frankfurt und Berlin konzentrieren werden...damit auch die richtigen Leute betroffen sind.
21.10.2010 Die Gewerkschaften TRANSNET und GDBA bereiten für die kommende Woche Warnstreiks im Schienenpersonen-Nahverkehr (SPNV) vor. Hintergrund sind die festgefahrenen Tarifverhandlungen mit maßgeblichen Unternehmen der SPNV-Branche als auch mit der Deutschen Bahn.
Einzelheiten werden die beiden Gewerkschaften am kommenden Montag (25. Oktober) bekannt geben.
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Bahnfahrern drohen ab kommender Woche Warnstreiks
12.10.2010 14:52 (zuletzt bearbeitet: 12.10.2010 14:54)
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