ich wünsche erstmal allen Foristen ein hoffentlich gesundes und besseres Jahr 2023, denn 2022 war ja dann rückblickend nicht so umwerfend.
Traurig finde ich, dass ein öffentliches Nahverkehrsunternehmen vmtl. aus Kostengründen chinesische Busse kauft (Geiz ist immer noch geil?) und somit wieder ein Teil der Wertschöpfung aus Europa in Richtung China abwandert. Wenn dies weiterhin Schule macht, ist das EVO-Bus-Werk (ehem. Mercedes Buswerk) in Mannheim relativ schnell Geschichte, und ob das Evo-Buswerk in Neu-Ulm (ehem. Kässbohrer Werk bzw. Werke) dann auch noch lange bestehen oder endgültig komplett Richtung Osteuropa abwandern wird, ist dann wohl auch nur noch eine Frage der Zeit.
Hier rächen sich m.E. mehrere Dinge:
1) Solange es keine VRR-weite (Zwangs-) Sammelbestellungen gibt und jedes im VRR angeschlossene Verkehrsunternehmen wie vor 50 Jahren sein eigenes Beschaffungssüppchen kocht und lokale Politiker direkt oder indirekt den Einkauf beeinflussen, werden für die europäischen Bus-Hersteller keine vernünftigen Produktionsplanungen möglich sein, die dann auch Einfluß auf den Preis haben werden. Das gilt natürlich genauso für die großen Verkehrsverbünde in anderen Bundesländern und vmtl. auch im europäischen Ausland.
2) Wenn ersteinmal das letzte deutsche Omnibuswerk schließt (so wie ich mitbekommen habe, werden in Deutschland schon seit Jahren keine MAN-Busse endmontierrt) und wir wie die DDR vom Ausland abhängig sind, ist es wirklich vorbei mit "individueller Busgestaltung eines jeden einzelnen Dorf-Buskutscher al la SWK, NEW, Rheinbahn, BVR usw.).
3) Es wird allerhöchste Zeit, dass das gesamte Ruhrgebiet von einem zentralen Verkehrsunternehmen (Ruhr-Lippebahn) bedient wird und nicht von zig kleinen Buden wie HCR, DVG, Vestische usw, wo das Denken immer öfter an der Stadt- oder Kreisgrenze aufhört und der Fahrgast der Dumme ist. Das gehört dann nach meinen Erfahrungen in die Hand des RVR, der einzigen ruhrgebietsweit agierenden öffentlichen Körperschaft.
4) Die überheblich auftretende deutsche PKW-und Nutzfahrzeugindustrie hat jahrelang das Thema Elektromobilität gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Ein übriges zur Verhinderung taten möglicherweise korrupte Landes- und Bundespolitiker, die in den Aufsichtsräten der entsprechenden Hersteller saßen.
Ich kann mich noch gut erinnern , wie vor ca. 15 Jahren die Firma Toyota als erster Hersteller in Europa einen Hybrid-PKW präsentierte und die deutschen Hersteller damals den Medien vorlogen, soetwas sei Utopie und für den deutschen Markt nicht geeignet. Das waren übrigens dieselben verlogenen Unternehmen, die rund 40 Jahre zuvor (also um 1983 herum ) prophezeiten, das die Einführung eines Abgas-Katalysators und das Ende von bleihaltigem Benzin das unmittelbare Ende der deutschen Automobilindustrie heraufbeschwören würde.
Beste Grüße
Martin
Gefährlich wird es, wenn die Dummen fleissig werden!
Zitat von Martin Sch. im Beitrag #22ich wünsche erstmal allen Foristen ein hoffentlich gesundes und besseres Jahr 2023, denn 2022 war ja dann rückblickend nicht so umwerfend.
Dem schließe ich mich gerne an!
Zitat von Martin Sch. im Beitrag #22Traurig finde ich, dass ein öffentliches Nahverkehrsunternehmen vmtl. aus Kostengründen chinesische Busse kauft (Geiz ist immer noch geil?) und somit wieder ein Teil der Wertschöpfung aus Europa in Richtung China abwandert.
Wenn neben dem Preis auch die Qualität stimmt, dann sind die Unternehmen meines Wissens sogar gesetzlich dazu verpflichtet.
Zitat von Martin Sch. im Beitrag #221) Solange es keine VRR-weite (Zwangs-) Sammelbestellungen gibt und jedes im VRR angeschlossene Verkehrsunternehmen wie vor 50 Jahren sein eigenes Beschaffungssüppchen kocht und lokale Politiker direkt oder indirekt den Einkauf beeinflussen, werden für die europäischen Bus-Hersteller keine vernünftigen Produktionsplanungen möglich sein, die dann auch Einfluß auf den Preis haben werden. Das gilt natürlich genauso für die großen Verkehrsverbünde in anderen Bundesländern und vmtl. auch im europäischen Ausland.
Zielst du darauf ab, dass das Europarecht eine Vergabe nach Ausschreibung vorschreibt (s.o.) und in China Aufträge "einfach so" vergeben werden können? Inwiefern würden Sammelbestellungen daran etwas ändern? In dem Fall werden ein bis zwei verlorene Ausschreibungen den Herstellern direkt das Genick brechen, während eine Aufteilung auf kleinere Bestellungen auch Vergaben an entsprechend viele Auftragnehmer ermöglichen.
Zitat von Martin Sch. im Beitrag #222) Wenn ersteinmal das letzte deutsche Omnibuswerk schließt (so wie ich mitbekommen habe, werden in Deutschland schon seit Jahren keine MAN-Busse endmontierrt) und wir wie die DDR vom Ausland abhängig sind, ist es wirklich vorbei mit "individueller Busgestaltung eines jeden einzelnen Dorf-Buskutscher al la SWK, NEW, Rheinbahn, BVR usw.).
Warum sollte das so sein? Individuelle Wünsche kosten auch jetzt extra und ein Laden wie BYD dürfte dazu grundsätzlich wohl auch in der Lage sein, wenn es entsprechend bezahlt wird.
BYD ist genauso ein Unternehmen wie beispielsweise Solaris, die sich in den letzten Jahren im Markt bemerkbar gemacht haben. Immerhin fahren seit 2010 E-Busse von BYD durch die Gegend, seit 2016 auch in einer größeren Anzahl in Europa.
Der Hersteller geht übrigens genauso wie die "bewährten" Hersteller auf Kundenwünsche ein. So hat man für London nur die Fahrgestelle geliefert, der Aufbau kam von Alexander Dennis aus Schottland. Ohne dieses Vorgehen würde man sich auch nicht auf die Ausschreibungen bewerben können.
Zitat von Markus Müller im Beitrag #27Mittlerweile anderthalb Monate nach dem letzten Post...scheint sich noch nichts getan zu haben :(
Nein die Neuwagen lassen noch auf sich warten.
Stattdessen wurde bekannt gegeben die Ausschreibung für 2024
Neufahrzeugausschreibung 2024!
Aktuell lassen die 17 bestellten BYD noch auf sich warten. Die Auslieferung dürfte aber bald beginnen. Währenddessen hat die Ausschreibungsgemeinschaft aus NEW mobil und aktiv (MöBus), NEW Viersen und SWN Neuss am 19.10.2023 die Fahrzeugbeschaffung für 2024 veröffentlicht. Fest Ausgeschrieben wurden 34 Solo-Elektrobusse und 6 Gelenk-Elektrobusse (+ Optionen) die sich wie folgt aufteilen:
NEW mobil und aktiv (MöBus) 30 Solo Elektrobusse 2024 (Option 2025: 11 Solo Elektrobusse, 19 Gelenk Elektrobusse) (Option 2026: 21 Solo Elektrobusse, 9 Gelenk Elektrobusse)
NEW mobil und aktiv Viersen 4 Solo Elektrobusse 2024 (Option 2025: 4 Solo Elektrobusse) (Option 2026: 4 Solo Elektrobusse)
SWN Neuss 6 Gelenk Elektrobusse 2024
Der Schlusstermin für den Eingang der Angebote oder Teilnahmeanträge ist der 20.11.2023. Voraussichtlicher Tag der Absendung der Aufforderung zur Angebotsabgabe an Ausgewählte Bewerber ist der 01.12.2023. Das Angebot muss gültig bleiben bis 15.04.2024.
Der Einsatz wird sich noch weit ins erste Quartal verzögern, da die Ladeinfrastruktur, in Folge der viel zu späten Auftragsvergabe, noch nicht fertig gestellt ist.
Zitat von Kay Joecken im Beitrag #33Der Einsatz wird sich noch weit ins erste Quartal verzögern, da die Ladeinfrastruktur, in Folge der viel zu späten Auftragsvergabe, noch nicht fertig gestellt ist.
Viele Grüße Kay
Dazu möchte ich lieber nichts sagen.... aber Hauptsache man hat schon mal zig Fahrzeuge die nicht fahren können... am besten noch die alten abstellen.....
Zitat von Markus Müller im Beitrag #35Da kommen die Neufahrzeuge schon mit gehöriger Verspätung und dann sind die Lademöglichkeiten nicht anwesend...schöne neue Welt...
Zitat von Markus Müller im Beitrag #35Da kommen die Neufahrzeuge schon mit gehöriger Verspätung und dann sind die Lademöglichkeiten nicht anwesend...schöne neue Welt...
Nein, eher symptomatisch für eine völlig kaputte Stadt am Niederrhein im Schatten von Düsseldorf, Neuss , Krefeld und Viersen.
Ende Oktober 2023 fuhr ich zum "Stadtbummel" nach MG und Rheydt (an einem Samstag). Um es vorweg zu nehmen: Es war ein Kulturschock - die völlig verwahrloste Rheydter City hat mich zum letzten mal gesehen, MG City tue ich mir in den nächsten Jahren auch nicht mehr an. Fazit: Die dreckigste Ecke meiner Heimatstadt Krefeld sieht noch um Längen gepflegter aus als das was MG und RY zu bieten haben .... erschreckend wie zwei Städte so verwahrlosen können und das Niveau von Duisburg-Hochfeld, Essen-Altendorf, der Dortmunder Nordstadt, Herne-Eickel oder Gelsenkirchen-Ückendorf erreicht haben. (und die dortigen Menschen den ökomomisch-sozialen Abstieg dort ebenso störrisch ertragen oder als gottgegeben hinnehmen wie das grottenschlechte ÖPNV-Angebot)
Mit dem Bus fuhr ich von MG Hbf über die Hindenburgstraße zum Alten Markt oben am Abteiberg. Spätestens ab dem unsäglichen Minto (bzw. ab C&A) begannen Verfall, Verwahrlosung und Ramschläden, die man andernorts sonst eher in Bahnhofsnähe findet. Das Antiquariat an St. Vith, wo ich regelmässig Heimat-, Geschichts- oder Verkehrsliteratur erwarb, taugt für diese Bereiche seit ca. drei Jahren auch nix mehr, Lebensmittelmärkte sah ich dort oben ebenso wenig, das Textilkaufhaus Sinn flüchtet von dieser toten Gegend demnächst in den alten Kaufhof - lediglich der kleine Wochenmarkt lockerte die Öde und Tristesse an Gladbachs ehemaliger "guter Stube " etwas auf. Ansonsten war "da oben" alles runtergekommen und mehr oder weniger für´n Ar....!
Vom alten Markt ging es schnellen Schrittes die Hindenburgstraße hinab in Richtung Minto, vorbei an Dönerbuden, Nagellackstudios, Handyläden, dubiosen Goldankäufern und Billigklamottenläden (deren Niveau auf den äußeren Blick tlw. noch unter dem von Primark, KIK und Zeemann lag). Ein kurzer Gang durch den Betonklotz Minto zeigte den üblichen, monotonen Filialisten- Einheitsbrei, den ich in 99% der deutschen Innnenstädte und Einkaufspassagen antreffe (auch in meiner Heimatstadt Krefeld - dafür brauch ich nicht mehr nach MG fahren). Ein kleines Highlight war die Thalia-Buchhandlung - das wars aber auch schon. Da ich mir die Hindenburgstraße zwischen Bismarckstraße und Hbf nicht mehr zumuten wollte (die unterscheidet sich vom Ramschladenniveau ja nicht signifikant von der oberen Hindenburgstraße) beschloß ich, ab Bismarckstraße mit dem Bus in die Rheydter Innenstadt zu fahren.
Dort war ich über 22 Jahre nicht mehr "shoppen" und war der irrigen Annahme, dort noch eine Fülle von inhabergeführten Fachgeschäften anzutreffen - abseits der Gladbacher Filialisten und Ramschläden . Ein böser und schwerer Irrtum- wie sich bald zeigte. Die Ernüchterung begann schon beim Besteigen des Busses am Bismarckplatz: Auf die Frage an den Busfahrer, ob man zum Bummeln in der Rheydter Innenstadt besser an der Hst. Hauptstraße oder an der Hst. Marienplatz aussteigt, fiel dieser in ein lautes Lachen. Eine betagte Rentnerin und ein ebenfalls anwesender Rentner fingen ebenfalls lauthals an zu lachen und gaben mir den Tipp , bis Odenkirchen sitzen zu bleiben - in den wenigen dortigen Läden würde man wenigstens meine Muttersprache verstehen.
Ich stieg an der Hst. Haupststraße aus und ein Flair von Duisburg-Hochfeld empfing mich. In einem Gemüseladen fragte ich den freundlichen Verkäufer, der frisches Obst in die Regale vor dem Laden einsortierte, ob ich hier auch Kaki (tlw. auch Sharon genannt) und frische Minze für Tee kaufen könne. Der nette Herr antwortete "Ische nix Deutsch- Scheffe nix da". Schade , also ohne Früchte und Minze weiter. Wie zwischen 1991 und 2002 machte ich den klassischen Rundgang: Fiedrich-Ebert-Straße - Stresemannstraße - Gartenstraße - Hauptstraße. Doch was ich jetzt sah , war eine einzige Enttäuschung: 90% der inhabergeführten Fachgeschäfte waren verschwunden, Filialisten waren mit Ausnahme von Netto Discount, Thalia/Meyersche, Fielmann-Brillen und KIK ebenso verschwunden, im Sommer 2023 hatte Tschibo seine Kaffebude in der City der ehem. 100.000 Einwohner Stadt Rheydt mangels Nachfrage geschlossen das sagt schon einiges aus!
Jetzt hatte ich das für mich nur bedingt positiv empfundene Gefühl, die Rheydter Innenstadt habe sich innerhalb von rund 20 Jahren in einen riesigen multikulturellen orientalischen Basar verwandelt, wo deutsche Bürger nur noch gelegentlich als Touristen auftauchen. Ich lernte hier die Schattenseite der multikulturellen Medaille kennen, denn wenn ich mich in meinem Heimatland als Minderheit fühlen (muss), läuft irgendetwas schief oder grundlegend aus dem Ruder. Das Nebenzentren in Schwierigkeiten geraten (z.B. Krefeld-Uerdingen, Duisburg-Rheinhausen, Bochum-Wattenscheid, Viersen-Dülken oder MG-Eicken) überrascht nicht wirklich, das aber eine große Innenstadt wie Rheydt eine Art "Bevölkerungsaustausch" mit dem nahezu völligen Verschwinden von allen deutschen Geschäften durchläuft, empfinde ich absolut nicht als notwendige oder wünschenswerte kulturelle Bereicherung, auf die die Einwohner von Rheydt, Mülfort , Odenkirchen, Giesenkirchen, Wickrath und Wanlo seit Jahrzehnten sehnsüchtig gewartet haben.
So wie die Stadtväter von MG die Entwicklung ihrer beiden Innenstädte nicht mehr im Griff haben, sowenig hat diese autogerechte niederrheinische Großstadt ihren ÖPNV / SPNV im Griff.
Falsche Prioritätssetzungen hinsichtlich Fetisch Auto, Borussia MG , Fußgängerzone Hindenburgstraße und Flughafen lähmen diese Stadt seit Jahrzehnten. Da erweist sich leider auch der jetzige rote OB als ein tiefer Griff ins Klo.....
Ich wünsche trotzdem allen Moebahn - Foristen, - Lesern und den Machern ein frohes Weihnachtsfest und ein hoffentlich besseres Jahr 2024.
Gefährlich wird es, wenn die Dummen fleissig werden!
Zitat von Martin Sch. im Beitrag #37Zitat von Markus Müller im Beitrag #35Da kommen die Neufahrzeuge schon mit gehöriger Verspätung und dann sind die Lademöglichkeiten nicht anwesend...schöne neue Welt...
Nein, eher symptomatisch für eine völlig kaputte Stadt am Niederrhein im Schatten von Düsseldorf, Neuss , Krefeld und Viersen.
Ende Oktober 2023 fuhr ich zum "Stadtbummel" nach MG und Rheydt (an einem Samstag). Um es vorweg zu nehmen: Es war ein Kulturschock - die völlig verwahrloste Rheydter City hat mich zum letzten mal gesehen, MG City tue ich mir in den nächsten Jahren auch nicht mehr an. Fazit: Die dreckigste Ecke meiner Heimatstadt Krefeld sieht noch um Längen gepflegter aus als das was MG und RY zu bieten haben .... erschreckend wie zwei Städte so verwahrlosen können und das Niveau von Duisburg-Hochfeld, Essen-Altendorf, der Dortmunder Nordstadt, Herne-Eickel oder Gelsenkirchen-Ückendorf erreicht haben. (und die dortigen Menschen den ökomomisch-sozialen Abstieg dort ebenso störrisch ertragen oder als gottgegeben hinnehmen wie das grottenschlechte ÖPNV-Angebot)
Mit dem Bus fuhr ich von MG Hbf über die Hindenburgstraße zum Alten Markt oben am Abteiberg. Spätestens ab dem unsäglichen Minto (bzw. ab C&A) begannen Verfall, Verwahrlosung und Ramschläden, die man andernorts sonst eher in Bahnhofsnähe findet. Das Antiquariat an St. Vith, wo ich regelmässig Heimat-, Geschichts- oder Verkehrsliteratur erwarb, taugt für diese Bereiche seit ca. drei Jahren auch nix mehr, Lebensmittelmärkte sah ich dort oben ebenso wenig, das Textilkaufhaus Sinn flüchtet von dieser toten Gegend demnächst in den alten Kaufhof - lediglich der kleine Wochenmarkt lockerte die Öde und Tristesse an Gladbachs ehemaliger "guter Stube " etwas auf. Ansonsten war "da oben" alles runtergekommen und mehr oder weniger für´n Ar....!
Vom alten Markt ging es schnellen Schrittes die Hindenburgstraße hinab in Richtung Minto, vorbei an Dönerbuden, Nagellackstudios, Handyläden, dubiosen Goldankäufern und Billigklamottenläden (deren Niveau auf den äußeren Blick tlw. noch unter dem von Primark, KIK und Zeemann lag). Ein kurzer Gang durch den Betonklotz Minto zeigte den üblichen, monotonen Filialisten- Einheitsbrei, den ich in 99% der deutschen Innnenstädte und Einkaufspassagen antreffe (auch in meiner Heimatstadt Krefeld - dafür brauch ich nicht mehr nach MG fahren). Ein kleines Highlight war die Thalia-Buchhandlung - das wars aber auch schon. Da ich mir die Hindenburgstraße zwischen Bismarckstraße und Hbf nicht mehr zumuten wollte (die unterscheidet sich vom Ramschladenniveau ja nicht signifikant von der oberen Hindenburgstraße) beschloß ich, ab Bismarckstraße mit dem Bus in die Rheydter Innenstadt zu fahren.
Dort war ich über 22 Jahre nicht mehr "shoppen" und war der irrigen Annahme, dort noch eine Fülle von inhabergeführten Fachgeschäften anzutreffen - abseits der Gladbacher Filialisten und Ramschläden . Ein böser und schwerer Irrtum- wie sich bald zeigte. Die Ernüchterung begann schon beim Besteigen des Busses am Bismarckplatz: Auf die Frage an den Busfahrer, ob man zum Bummeln in der Rheydter Innenstadt besser an der Hst. Hauptstraße oder an der Hst. Marienplatz aussteigt, fiel dieser in ein lautes Lachen. Eine betagte Rentnerin und ein ebenfalls anwesender Rentner fingen ebenfalls lauthals an zu lachen und gaben mir den Tipp , bis Odenkirchen sitzen zu bleiben - in den wenigen dortigen Läden würde man wenigstens meine Muttersprache verstehen.
Ich stieg an der Hst. Haupststraße aus und ein Flair von Duisburg-Hochfeld empfing mich. In einem Gemüseladen fragte ich den freundlichen Verkäufer, der frisches Obst in die Regale vor dem Laden einsortierte, ob ich hier auch Kaki (tlw. auch Sharon genannt) und frische Minze für Tee kaufen könne. Der nette Herr antwortete "Ische nix Deutsch- Scheffe nix da". Schade , also ohne Früchte und Minze weiter. Wie zwischen 1991 und 2002 machte ich den klassischen Rundgang: Fiedrich-Ebert-Straße - Stresemannstraße - Gartenstraße - Hauptstraße. Doch was ich jetzt sah , war eine einzige Enttäuschung: 90% der inhabergeführten Fachgeschäfte waren verschwunden, Filialisten waren mit Ausnahme von Netto Discount, Thalia/Meyersche, Fielmann-Brillen und KIK ebenso verschwunden, im Sommer 2023 hatte Tschibo seine Kaffebude in der City der ehem. 100.000 Einwohner Stadt Rheydt mangels Nachfrage geschlossen das sagt schon einiges aus!
Jetzt hatte ich das für mich nur bedingt positiv empfundene Gefühl, die Rheydter Innenstadt habe sich innerhalb von rund 20 Jahren in einen riesigen multikulturellen orientalischen Basar verwandelt, wo deutsche Bürger nur noch gelegentlich als Touristen auftauchen. Ich lernte hier die Schattenseite der multikulturellen Medaille kennen, denn wenn ich mich in meinem Heimatland als Minderheit fühlen (muss), läuft irgendetwas schief oder grundlegend aus dem Ruder. Das Nebenzentren in Schwierigkeiten geraten (z.B. Krefeld-Uerdingen, Duisburg-Rheinhausen, Bochum-Wattenscheid, Viersen-Dülken oder MG-Eicken) überrascht nicht wirklich, das aber eine große Innenstadt wie Rheydt eine Art "Bevölkerungsaustausch" mit dem nahezu völligen Verschwinden von allen deutschen Geschäften durchläuft, empfinde ich absolut nicht als notwendige oder wünschenswerte kulturelle Bereicherung, auf die die Einwohner von Rheydt, Mülfort , Odenkirchen, Giesenkirchen, Wickrath und Wanlo seit Jahrzehnten sehnsüchtig gewartet haben.
So wie die Stadtväter von MG die Entwicklung ihrer beiden Innenstädte nicht mehr im Griff haben, sowenig hat diese autogerechte niederrheinische Großstadt ihren ÖPNV / SPNV im Griff.
Falsche Prioritätssetzungen hinsichtlich Fetisch Auto, Borussia MG , Fußgängerzone Hindenburgstraße und Flughafen lähmen diese Stadt seit Jahrzehnten. Da erweist sich leider auch der jetzige rote OB als ein tiefer Griff ins Klo.....
Ich wünsche trotzdem allen Moebahn - Foristen, - Lesern und den Machern ein frohes Weihnachtsfest und ein hoffentlich besseres Jahr 2024.
Aber mal eine ganz andere Frage... was hat das jetzt mit dem Thema zu tun? Der erste Satz hätte vollkommen gereicht. Sicherlich ist MG nicht mehr so wie es mal war, das erlebe ich ja auch jedes Mal bei meinen Rückreisen "nach Hause" nach Rheydt, und dennoch wird es immer meine Heimat bleiben. Und Krefeld und Co mit MG zu vergleichen finde ich auch nicht passend.
Ihr Krefelder wollt doch "besser" sein als andere und macht mit dem Wasserstoff-Bussen euer eiegens Ding. Jahrelang eine Gemeinschaft bei der Busbestellung und nu sowas. Okay ich bin und bleibe kein E-Bus-Freund, auch wenn ich inzwischen diese auch selbst fahren darf und zumindest beim Ebusco positiv überrascht bin. Unsere BVG in Berlin bekommt jetzt neue E-Busse (Gelenkbusse) Ende 2024 Anfang 2025, mal wieder von Solaris und mal wieder mit Panto, wie die bisherigen 17 Gelenkbsusse auch, und bin davon überhaupt nicht begeistert, weil die Solaris E-Busse sich ungewohnt mies fahren lassen (das sage ich als früherer Solaris-Fan) und die Panto-Ladung mag ich auch nicht, wel damit die Akkus schneller kaputt gehen. Einziger Vorteil die kleineren Batterieen und damit vielleicht bisschen weniger Gewicht.
Aber ich finde allgemein die "Elektrifizierung" der Busflotten nicht gut. Wasserstoff okay aber nicht mit dem E-Antrieb wie es aktuell angeboten wird. Dann lieber wieder wie früher die ersten Brennstoffzellen Citaro als Verbrenner.... Da hat der Motor wenigstens vibrietr ;-)
Aber auch das nur so am Rande....
Wäre schön, wenn man sich wieder auf das eigentliche Thema besinnen könnte...
Jeder empfindet "seine" Stadt eben als besser als andere. Aber das MG (und damit seit 1975 auch RY) den Bach runter gehen ist leider tatsächlich merklich sichtbar.... Da ändert ein "toller" ÖPNV oder verbesserter ÖPNV (und die immer wieder gewünschte Straßenbahn) auch nichts dran... :-)
Ich wünsche euch ein frohes Weihnschtsfest und natürlich einen guten Rutsch ins Jahr 2024.
Aber mal eine ganz andere Frage... was hat das jetzt mit dem Thema zu tun? Der erste Satz hätte vollkommen gereicht. Sicherlich ist MG nicht mehr so wie es mal war, das erlebe ich ja auch jedes Mal bei meinen Rückreisen "nach Hause" nach Rheydt, und dennoch wird es immer meine Heimat bleiben. Und Krefeld und Co mit MG zu vergleichen finde ich auch nicht passend.
Ihr Krefelder wollt doch "besser" sein als andere und macht mit dem Wasserstoff-Bussen euer eiegens Ding. Jahrelang eine Gemeinschaft bei der Busbestellung und nu sowas. Okay ich bin und bleibe kein E-Bus-Freund, auch wenn ich inzwischen diese auch selbst fahren darf und zumindest beim Ebusco positiv überrascht bin. Unsere BVG in Berlin bekommt jetzt neue E-Busse (Gelenkbusse) Ende 2024 Anfang 2025, mal wieder von Solaris und mal wieder mit Panto, wie die bisherigen 17 Gelenkbsusse auch, und bin davon überhaupt nicht begeistert, weil die Solaris E-Busse sich ungewohnt mies fahren lassen (das sage ich als früherer Solaris-Fan) und die Panto-Ladung mag ich auch nicht, wel damit die Akkus schneller kaputt gehen. Einziger Vorteil die kleineren Batterieen und damit vielleicht bisschen weniger Gewicht.
Aber ich finde allgemein die "Elektrifizierung" der Busflotten nicht gut. Wasserstoff okay aber nicht mit dem E-Antrieb wie es aktuell angeboten wird. Dann lieber wieder wie früher die ersten Brennstoffzellen Citaro als Verbrenner.... Da hat der Motor wenigstens vibrietr ;-)
Aber auch das nur so am Rande....
Wäre schön, wenn man sich wieder auf das eigentliche Thema besinnen könnte...
Jeder empfindet "seine" Stadt eben als besser als andere. Aber das MG (und damit seit 1975 auch RY) den Bach runter gehen ist leider tatsächlich merklich sichtbar.... Da ändert ein "toller" ÖPNV oder verbesserter ÖPNV (und die immer wieder gewünschte Straßenbahn) auch nichts dran... :-)
Ich wünsche euch ein frohes Weihnschtsfest und natürlich einen guten Rutsch ins Jahr 2024.
"Aber mal eine ganz andere Frage... was hat das jetzt mit dem Thema zu tun? Der erste Satz hätte vollkommen gereicht."
Nein, hätte überhaupt nicht gereicht.
Auch Du gehörst wohl zu jenen Zeitgenossen , die Zusammenhänge nicht erkennen oder nicht erkennen wollen. Das "Downgrading" der Rheydter Innenstadt (neudeutsch für Verwahrlosung) löst eine vielfältige Abwärtsspirale in Rheydt aus:(Meine Verwandten aus Odenkirchen und Giesenkirchen meiden die Rheydter City mittlerweile wie der Teufel das Weihwasser)
- sinkende Mieten - zunehmender Sanierungsstau bei Bestandsimmobilien - fehlende Bereitschaft von Investoren/Geldgebern zu Neubauten - verstärkter Zuzug von Menschen in prekären Lebens- und Verdienstverhältnissen - ausbleibende auswärtige Besucher und Kunden
mit der üblen Folge, dass Politik und Verwaltung das ÖPNV-Angebot in solchen "sozialen Brennpunkten" wie die Rheydter Innenstadt (also jetzt Römerbrunnen 2.0) nicht im Sinne der Verkehrswende stärken und ausweiten, sondern eher einkürzen!!
"Sicherlich ist MG nicht mehr so wie es mal war, das erlebe ich ja auch jedes Mal bei meinen Rückreisen "nach Hause" nach Rheydt, und dennoch wird es immer meine Heimat bleiben. Und Krefeld und Co mit MG zu vergleichen finde ich auch nicht passend."
Wie bitte? Womit soll ich die ehemalige selbständige Industriestadt denn sonst vergleichen? Etwa mit Dörfern wie Liedberg, Frimmersdorf oder Wanlo? Welcher Vergleich wäre Deiner Meinung nach denn passender? Auf Deine Antwort bin ich gespannt.
"Ihr Krefelder wollt doch "besser" sein als andere und macht mit dem Wasserstoff-Bussen euer eiegens Ding. Jahrelang eine Gemeinschaft bei der Busbestellung und nu sowas. Okay ich bin und bleibe kein E-Bus-Freund, auch wenn ich inzwischen diese auch selbst fahren darf und zumindest beim Ebusco positiv überrascht bin. Unsere BVG in Berlin bekommt jetzt neue E-Busse (Gelenkbusse) Ende 2024 Anfang 2025, mal wieder von Solaris und mal wieder mit Panto, wie die bisherigen 17 Gelenkbsusse auch, und bin davon überhaupt nicht begeistert, weil die Solaris E-Busse sich ungewohnt mies fahren lassen (das sage ich als früherer Solaris-Fan) und die Panto-Ladung mag ich auch nicht, wel damit die Akkus schneller kaputt gehen. Einziger Vorteil die kleineren Batterieen und damit vielleicht bisschen weniger Gewicht."
Vorweg: Als langjähriger ÖPNV-Nutzer konnte ich Busse noch nie leiden - nichts geht über den Komfort eines Schienenfahrzeuges. Ich war vor zwei Wochen für vier Tage dienstlich in Berlin und heilfroh, in diesen Tagen kein einziges Mal in die unangenehme Verlegenheit zu kommen, einen BVG-Bus nutzen zu müssen. S-Bahn, U-Bahn und Straßenbahn sind nun mal eindeutig die besseren Busse - in Berlin genauso wie in Krefeld oder auch der autogerecht ausgebauten Stadt MG.
Wasserstoffbusse sind ein totaler Irrweg, diese Erkenntnis wird sich auch noch in Krefeld durchsetzen. ich lehne Wasserstoffantrieb aus diversen Gründen als eine Fehlentwicklung ab, die sich m.E. nicht durchsetzen wird. Im Bereich Schienenfahrzeuge ist das Wasserstoff-Ende bereits jetzt absehbar, bevor es überhaupt erst richtig begonnen hat.
"Aber ich finde allgemein die "Elektrifizierung" der Busflotten nicht gut. Wasserstoff okay aber nicht mit dem E-Antrieb wie es aktuell angeboten wird. Dann lieber wieder wie früher die ersten Brennstoffzellen Citaro als Verbrenner.... Da hat der Motor wenigstens vibrietr ;-)"
Ob die Brennstoffzelle klassischer Art noch mal extra für Dich zurückkommt? Da fahren vmtl. eher wieder Herlitschka-Busse im Kreis Neuss.
"Aber auch das nur so am Rande....
Wäre schön, wenn man sich wieder auf das eigentliche Thema besinnen könnte..."
Jeder empfindet "seine" Stadt eben als besser als andere. Aber das MG (und damit seit 1975 auch RY) den Bach runter gehen ist leider tatsächlich merklich sichtbar.... Da ändert ein "toller" ÖPNV oder verbesserter ÖPNV (und die immer wieder gewünschte Straßenbahn) auch nichts dran... :-)
Siehst Du, und deshalb steht die Verwahrlosung der Rheydter City und ihr immer noch fehlender S-Bahn-Anschluß in direktem kausalen Zusammenhang mit dem grottenschlechten Angebot von Stadtwerke MG / MöBus / NEW oder wie der Laden zukünftig heißen wird. Da hilft mir auch nicht der dritte Busbahnhof innerhalb von 30 Jahren am Hbf MG, wenn dort grottenhafte Busse in einem unterirdischen Takt mich in verwahrloste Stadtbezirke befördern wollen :-((
Gefährlich wird es, wenn die Dummen fleissig werden!
@Martin Sch. Zusammenhänge erkennen ist das eine. Aber was zum Teufel hat das mit dem Thema Neufahrzeuge 2023 zu tun?
Nur weil die Infrastruktur noch nicht da ist und die Fahrzeuge später kamen oder kommen?
Das hat mir der Innenstadt von Rheydt und so nichts zu tun!!!
Ich habe mir Mönchengladbach bzw Rheydt nur noch familiär was zu tun. Glaubst du hier in Berlin sieht es anders aus?? Und ich verbitte mir hier in irgendeiner Form als Zeitgenosse oder jemand der die Zusammenhänge nicht erkennen (will) betitelt zu werden.
MöBahn.de - Das etwas andere Forum für den ÖPNV
»
ÖPNV in Deutschland, Europa und der Welt
»
Tram, Bus und Co.
»
Mönchengladbach / Bedienungsgebiet NEW'
»
Mittlerer Niederrhein Ausschreibung Neufahrzeuge 2023
15.12.2023 23:29 (zuletzt bearbeitet: 16.12.2023 16:23)
Foren-Chat
0
Thema drucken
Antworten
