Für eine bestimmte Strecke gibt es bei der Bahn oft unterschiedliche Tarife, für die man sich entscheiden kann. Doch wie übersichtlich gestaltet sich das Angebot? Eine Gruppe aus Pendlern und Gelegenheitsfahrern macht für uns den Automatencheck: Sie sollen für die Strecke Düsseldorf – Gütersloh den günstigsten Tarif finden, und das innerhalb von fünf Minuten. Anscheinend ist das eine echte Herausforderung – denn am Ende ist nur eins von gekauften fünf Tickets tatsächlich das günstigste. Liegt das nur an den Automaten?
Wir versuchen es im Internet, dieses Mal für die Strecke Wuppertal – Bayreuth. Unsere Testpersonen sollen für Hin- und Rückfahrt zu einer bestimmten Uhrzeit für zwei Personen das günstigste Ticket finden. Die Suche ergibt Ticketpreise zwischen 330 und 338 Euro. Doch in diesem Falle könnte man bis zu 80 Euro sparen – wenn man die Reise stückelt. Warum hat das die Website der Bahn nicht direkt angezeigt?
Und auch das Personal im Reisezentrum macht es in unserer Stichprobe nicht wirklich besser. Hier bietet man uns als günstigsten Tarif 320 Euro an, zweimal sogar 388 Euro. Zur Erinnerung: Das günstigste Angebot im Internet durch Stückelung der Reise betrug 258 Euro. Unser Checkurteil: Die Preise sind undurchschaubar.
Pünktlichkeit:
Bei der Deutschen Bahn gilt jeder Zug als pünktlich, der weniger als sechs Minuten Verspätung hat. Laut bahneigener Statistik trifft das auf 95 Prozent aller Züge zu. Doch die Wahrnehmung vieler Reisender ist häufig eine andere. Was stimmt denn nun? Wir machen die Probe aufs Exempel und erstellen unsere eigene Pünktlichkeitsstatistik.
Knapp 100 Leser regionaler Zeitungen haben für uns zwei Wochen lang Fahrtenbuch geführt. Anders als bei der Bahn berücksichtigen wir die Verspätung der gesamten Reise, nicht nur die einzelner Züge. In der Bahnstatistik tauchen nämlich zusätzliche Verspätungen durch verpasste Anschlusszüge oder Zugausfälle nicht auf. Bei 907 Fahrten kamen wir so auf eine Pünktlichkeitsrate von 76 Prozent, nicht etwa auf 95 Prozent.
Unser Checkurteil: Die Pünktlichkeitsstatistik ist geschönt. Sauberkeit:
Zugtoiletten haben mit einem schweren Image zu kämpfen, viele Reisende gehen von mangelnder Hygiene aus. Wir lassen acht Tester bundesweit die WCs auf ausreichend Toilettenpapier, Seife und Handtücher sowie auf den Grundeindruck überprüfen – und das jeweils vor der Fahrt. 160 von 195 Toiletten bestehen diesen Check. Ein ordentliches Ergebnis – doch wie schaut es mit der Sauberkeit in den Bord-Bistros aus? Laut Bahn unterliegt dieser Bereich den gängigen Hygienestandards normaler Gaststättenbetriebe.
Ein Lebensmittlellabor wertet von uns genommene Proben von Speisen und den Tischen aus. Backwaren wie Croissants, Schokoladenkuchen oder Sandwiches sind einwandfrei. Doch zwei von fünf Salaten unserer Stichprobe weisen eine Keimzahl auf, die den Warnwert übersteigt. Personen mit schwachem Immunsystem wie ältere Menschen oder Kinder könnten hiervon Erbrechen oder Durchfall bekommen, so Mikrobiologe Maher Korakli. Und auch bei den Tischen schließt der Experte auf mangelnde Hygiene: Sechs von zehn unserer Proben weisen eine deutlich erhöhte Konzentration an Hefe- und Schimmelpilzen auf. Unser Checkurteil: Die Sauberkeit ist ausbaufähig.
Tempoversprechen:
Auf Hochgeschwindigkeitsstrecken kann ein ICE Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 300 km/h erreichen. Die Strecke Köln – Frankfurt ist so ein Beispiel. Tatsächlich fährt der ICE auf dieser Strecke im Schnitt aber nur 150 km/h, Haltestellen bereits abgezogen. Ältere ICEs, die bundesweit unterwegs sind, kommen im Schnitt sogar nur auf 130 km/h.
Um herauszufinden, wie schnell die Deutsche Bahn im Alltag wirklich unterwegs ist, treffen unsere Reporter unter anderem einen Lokführer. Der berichtet von zahlreichen "Langsamfahrstellen", wegen denen Züge ihre Geschwindigkeit häufig drosseln müssten. Baustellen können dafür ein Grund sein – aber auch immer wieder marode Stellen im Schienennetz. Und statt dieses zu erneuern, werden daraus resultierende Verspätungen oft einfach in den kommenden Fahrplan mit eingebaut.
Wir starten ein gewagtes Experiment, lassen eine Regionalbahn gegen ein Luftschiff antreten, das mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h seinem Gegner doch eigentlich unterlegen sein sollte. Doch weit gefehlt: Die Bahn verliert das Rennen. Zugegeben, das ist ein Extrembeispiel. Aber eigentlich sollte die Bahn nie gegen so ein Luftschiff verlieren – zumal der Zug auch noch pünktlich angekommen ist. Unser Checkurteil: Das Tempoversprechen ist übertrieben.
Wie ist eurer Feedback und eure Eigenmeinung über diese Dokomentation?
Im Bahn-Check bedient die ARD Klischees: Die Preise seien undurchsichtig, die Züge bisweilen schmutzig, im Bord-Bistro geht es nicht immer appetitlich zu. Doch das war's. Viele Fragen bleiben offen.
Wenn die ARD einen 45-minütigen Film ankündigt, in dem die Deutsche Bahn gründlich "gecheckt" werden soll, dann kann vor allem eines erwartet werden: 45 Minuten knallhartes Bahn-Bashing. Mit dieser Ausgangshaltung bekommen Autofahrer, Radfahrer und natürlich Bahnfahrer genau das, was sie am liebsten sehen: Beweise und Pseudobeweise dafür, dass die Bahn teuer und schmutzig ist, ihre Versprechen und Statistiken schönt und Bordbistro-Salate nur etwas für Leute mit stabilem Immunsystem sind.
Der "Markencheck" (Montag, 20.15 Uhr) von Franziska Pröber und Norman Laryea geht schon hübsch los: "Aufgrund von Störungen im Betriebsablauf verzögert sich dieser Film um wenige Sekunden. Wir bitten um Ihr Verständnis", wird eingeblendet. Nette Idee, das spricht dem Pendler aus der Seele. Der Zuschauer hat Zeit, um seine Wut zu schüren und sich zu erinnern: An die vielen, vielen Minuten, in denen er auf irgendwelchen schmuddeligen Bahnhofbänken gegen seinen Willen sitzen musste, an die labberigen Pommes und die öden Brötchen, die er essen musste, weil der Anschlusszug weg war.
Es folgen ein paar Klischees, abgegriffen von Autofahrern: Die Bahn sei teuer, ihre Streckenführung umständlich, und wenn sie mal kommt, dann zu spät, sagen Passanten, die mit dem Auto zur Arbeit fahren. Selbst wenn sie 100 Euro monatlich zuzüglich zu kostenlosen Tickets bekäme, würde sie das Auto nicht stehen lassen, betont eine Frau.
Zwei Tickets sind günstiger als eins
Und dann widmet sich die Reportage für etwa 15 Minuten der Bahn-Preispolitik, und das ist dann auch der einzige interessante und aufschlussreiche Abschnitt des Beitrags: Sechs Probanden suchen zeitgleich nach dem günstigsten Ticket für eine Nahverkehrsstrecke und haben dafür nur wenige Minuten Zeit.
Die wackelnden Helmkameras sind zwar ein bisschen lächerlich und hätten nicht unbedingt sein müssen, aber das Ergebnis spricht für sich: Es gibt für ein und dieselbe Strecke drei verschiedene Tickets und drei verschiedene Preise. Nur ein Tester findet tatsächlich den günstigsten Preis.
Doch das ist noch längst nicht alles. Ein Ticket von Wuppertal nach Bayreuth und zurück kostet ohne Bahncard im Internet zwischen 330 und 338 Euro, finden Probanden heraus. Allerdings ergibt die nachträgliche Überprüfung unter www.bahn.de ein anderes Ergebnis: Das Ticket kostet in der zweiten Klasse im ICE hin- und zurück ohne Ermäßigung 270 Euro. Mit Sitzplatzreservierung sind es 283 Euro. Zum Sparpreis ist es schon für 218 beziehungsweise 231 Euro zu haben. Es ist also nicht ganz klar, wo die im ARD-Beitrag ermittelten Preise zustande gekommen sind.
Die Filmemacher besuchen aber auch den Inhaber eines Bahnreisebüros, der sich auf preiswerteste Bahnfahrten spezialisiert hat und seinen häufigsten Trick verrät: Er teilt die die Strecke einfach auf. Im Beispiel wären das zwei Tickets, eines von Wuppertal nach Würzburg und eines weiter von Würzburg nach Bayreuth. Kosten: 258 Euro.
Warum der günstigste Fahrpreis nicht automatisch herausgesucht wird, weiß Bahnsprecher Achim Stauß nicht: "Im Einzelnen kann ich das nicht beurteilen." Er verweist auf seine Kollegen in den DB-Reisecentern.
DB-Reisecenter deutlich teurer als Internet-Tickets
Das lassen sich die Filmemacher nicht zweimal sagen und schicken Testkäufer in etliche Reisecenter der Republik. Das Ergebnis: Von 320 bis 388 Euro ist alles dabei, wobei das teuerste Ergebnis gleich doppelt vertreten ist. Selbst wenn 20 Euro Schaltergebühren einkalkuliert würden, sind die Preise viel zu hoch – und nicht einmal identisch. Die Erklärung des Bahn-Sprechers klingt hilflos: "Das Preissystem ist für viele Kollegen herausfordernd."
In den nächsten Abschnitten widmet sich der Film Pünktlichkeits-Statistiken und dem Sauberkeitsgrad von Bahn-WCs. Die Ergebnisse passen, wie vorhergesehen, in das Konzept des Bahn-Bashing: Die bahneigenen Statistiken seien zurecht gebogen, weil ausgefallene Züge nicht aufgenommen werden und weil nicht die Verspätung der Reisenden, sondern die Verspätung der einzelnen Züge gemessen wird, so die ARD-Markenchecker.
Wer also seinen Anschluss verpasst und deswegen ein oder zwei Stunden zu spät ankommt, wird nicht in die Statistik aufgenommen. Dass Fahrgäste immerhin ein Anrecht auf Entschädigung haben, wenn sie mehr als eine Stunde zu spät am Ziel ankommen, wird in dem Beitrag nicht erwähnt – womöglich klingt das zu positiv. Zoom auf einen einzelnen Brötchenkrümel
Der letzte Teil des Films bringt dann kaum noch neue Erkenntnisse und wirkt konstruiert. So hinterlässt eine Reporterin absichtlich Schmutz im Zug: Alte Zeitungen, Kaugummi-ähnliche Knete auf der Toilette, Brötchenkrümel auf Sitzen. Am nächsten Morgen steigt sie in denselben Zug und überprüft, was über Nacht verschwunden ist. Die sichtlich enttäuschte Antwort: Alles, bis auf einen einzigen Krümel, auf den die Kamera in ihrer Verzweiflung zoomt. Na ja.
Ein echter Aufreger findet sich dann doch noch: In zwei von fünf untersuchten Bistro-Salaten weist ein Labor eine hohe Konzentration von Darmbakterien nach. "Bedenklich" findet das der zitierte Experte, und erläutert die Krankheiten, die drohen, wenn der Salat gegessen wird: Erbrechen, Übelkeit, Durchfall. Zumindest, wenn das Immunsystem nicht das Stabilste ist.
Warum am Ende des Films die Reporter tatsächlich ein Luftschiff organisieren, um es gegen einen Nahverkehrszug antreten zu lassen, bleibt völlig im Dunklen, aber es sieht nett aus und liefert hübsche Bilder von kleinen Örtchen im Allgäu und einem zuckelnden Zug. Und das ist doch auch etwas. Der Markencheck dagegen ist so überflüssig wie ein verspäteter Zug.
Einige Vergleiche hinken tatsächlich, auch das mit dem Flugobjekt.
Tarifsystem: "Das Preissystem ist für viele Kollegen herausfordernd." - wenn die Mitarbeiter da nicht durchblicken, wie kann ich als Kunde dann richtig beraten werden? Meine Antwort: gar nicht.
Sauberkeit: allgemein wurde im Beitrag gar nicht so viel rumgemeckert, bis auf die Sachen an Tischen oder im Salat (gut, dass ich keinen Salat esse!). Für mich nichts überraschendes. Die Leute die im FV mal ab und zu durchgehen leisten ihren Beitrag, in Essen wird die S6 nach jeder Runde grob gereinigt... im großen und ganzen also ok würde ich sagen.
Pünktlichkeitsstatistik: da gebe ich der ARD recht. Ich habe jeden Tag das Problem mit dem RE2 von Duisburg nach Essen. Jeden Tag ist es etwas anderes, weswegen der zwischen Duisburg und Essen verspätet unterwegs ist. 8 Minuten Standzeit hat der in Essen, Problem: oftmals kommt er mit 6 an, Anschlüsse sind weg, Statistik auf Gesamtstrecke bis Münster: aber gut, weil der ist ja ab Essen wieder pünktlich. Statistiken sind dazu da um schön geredet zu werden.
Grundsätzlich ist mir der Beitrag zu viel auf den Fernverkehr ausgelegt. Auch wenn mal ab und an die Frau nach Düsseldorf gezeigt worden ist oder das Überholgleis in Wattenscheid angesprochen wird, ist das einfach zu wenig um auf die richtigen Probleme hinzuweisen, welche Leute haben die auf die Grundversorgung ÖPNV einfach angewiesen sind. Dass eine private und eigenwirtschaftliche Leistung namens Fernverkehr in den Ballungszentren einen deutlich höheren Stellenwert hat und deswegen Züge aus ihren Taktminuten gerissen werden (und damit meine ich planmäßig nach Fahrplan, und nicht wegen Verspätungen), finde ich Hohn sondergleichen.
Die Luftschiff-Nummer wird wohl einiges an Gebührengeldern gekostet haben, es hätte einfachere Wege gegeben, die Langsamkeit der Strecke Sonthofen-Oberstdorf zu zeigen. Bei der Preispolitik kann man normalerweise nur Bahn-Bashing betreiben, anders lässt sich der Irrsinn nicht erklären. Ein spontanes Beispiel ist die Strecke Karlsruhe-Suhl: Die schnellste Verbindung mit 3x ICE und 1x RE kostet 79 €, die ca. 20 Minuten langsamere Variante mit 2x ICE und 2x STB kostet 94 €.
Es wäre bei der Pünktlichkeitsstatistik schon ein großer Schritt nach vorn, wenn die Züge nach Fahrgastzahl gewichtet in die Rechnung einfließen würden, sodass am Ende eine Aussage darüber getroffen werden kann, wie viel Prozent der Fahrgäste pünktlich angekommen sind. Zur Zeit zählt eine Leistung abends um 22 Uhr genau so viel wie eine um 8 Uhr morgens. Der Sprecher schien auch teilweise nicht sehr fachkundig zu sein, so konnte er nicht plausibel erklären, warum ausgefallene Züge nicht berücksichtigt werden. Es ist natürlich problematisch, wenn die durchschnittliche Verspätung berechnet werden soll. Geht es aber nur darum zu schauen, wie viele Leistungen im Plan waren und wie viele nicht, dann ist es doch kein Problem, Ausfälle ebenfalls als verspätet zu werten.
Zitat von Moritz L. im Beitrag #3Dass eine private und eigenwirtschaftliche Leistung namens Fernverkehr in den Ballungszentren einen deutlich höheren Stellenwert hat und deswegen Züge aus ihren Taktminuten gerissen werden (und damit meine ich planmäßig nach Fahrplan, und nicht wegen Verspätungen), finde ich Hohn sondergleichen.
Gemeint ist wahrscheinlich der RE 2 mit teils Auslassung von Albachten wegen Wochenend-ICs und HKX und der späteren Abfahrt aus Duisburg wegen z.B. IC 118 und EC 114, oder? Verwunderlich ist das nicht, die Strecke Duisburg-Essen agiert zeitweise am absoluten Limit, da müssen bis zu 11 Züge pro Stunde durch. Mich ärgert auch, dass der Fernverkehr eine vernünftige Taktung im Nahverkehr verhindert (siehe Essen-Düsseldorf, Duisburg-Köln oder Köln-Bonn) und dessen Pünktlichkeit teilweise in erheblichem Maße von ihm abhängt (besonders ICE 10).
Interessant wäre es auch gewesen, sofern ein ausreichend hoher Stichprobenumfang zusammenkommt, zu schauen, wie viele Fernzüge ohne Einschränkungen (mind. ein behindertengerechtes WC, alle Wagen vorhanden, Reservierungen funktionieren, gastronomisches Angebot) verkehren.
Genau solche Beispiele meine ich. Und da ist es egal ob der HKX oder DB Fernverkehr behindert wird. Der Nahverkehr dient der Grundsicherung, wird von öffentlichen Auftraggebern bestellt und genießt keinerlei Vorzüge auf der Schiene. Wer bekommt diese Vorteile stattdessen? Private Fernzüge unterschiedlicher Unternehmen, ja sogar teils Güterzüge. Geld regiert auch hier die Welt. Wenn die Verträge der freien Wirtschaft nicht so eng an Zeitpläne gebunden wären, dann bliebe der Autozug halt mal 5 Minuten stehen. Aber bei just-in-time kostet halt jede Minute ordentlich Schotter.
Es kommt in den Stoßzeiten regelmäßig vor dass NV-Züge über die S-Bahn-Strecke geleitet werden. Hier werden also die S-Bahnen teilweise aus dem Takt geworfen. Dann habe ich nämlich nicht mehr einen ICE der +10 hat, sondern dazu auch einen RE und eine S-Bahn mit jeweils +5. Planmäßig wo es zu Behinderungen mit S-Bahnen kommt ist Düsseldorf - Duisburg. Da muss nur einmal irgendwo der RE zu spät sein und schon ist die S1 mal wieder verspätet unterwegs. Oder, im umgekehrten Fall, darf der RE langsam hinterher fahren. Und hier fahren die S-Bahnen blöderweise oftmals zeitgleich mit den REs über die Strecke.
Man schafft es ja bis heute nicht einen sauberen Takt zwischen Dortmund und Düsseldorf anzubieten. RE1 und RE6 von Dortmund so zeitversetzt, dass man auf einen 20/40-Takt kommt, ab Essen wird der RE2 reingeschoben ca. 10/10/40 und der RE11, welcher in Duisburg keinerlei Nahverkehrsanschlüsse nach Düsseldorf hat, kann man also in der Auflistung gar nicht berücksichtigen, da der Folge-RE1 ja schneller als die S1 auf dem letzten Teilstück ist. Dafür fahren ab Duisburg wieder mit dem RE3 und RE5 zur Minute .36, .42, .46 und .52 in 16 Minuten vier Züge nach Düsseldorf, und da ist die S-Bahn nicht mit eingerechnet. Den Rest an Zeit belegt der Fernverkehr, seien es die Züge .53 und .00 ab Essen in den Süden oder der ICE .36 nach Köln. Ja, auch die fahren nach Düsseldorf. Sind aber nicht mit Nahverkehrstickets nutzbar und behindern nicht selten wegen Verspätung den Nahverkehr.
Die hätten sich mal lieber mit der Kamera zwei Wochen von 06:30 bis 18:30 an den Bahnsteig stellen und Filmen sollen. Sind zwar immer Verspätungen dabei und es wird nach zwei Tagen vielleicht langweilig, aber man hat die Wahrheit warum der Missmut vorallem in NRW so groß auf die Bahn ist.
Der Beitrag vom ARD ist daher in meinen Augen nicht wirklich Bahnbashing - da gibt es noch viele Punkte die offen bleiben, das wurde ja auch gesagt, ABER: auch hier würde wohl alles ins Negative gehen und nicht für das "gute Bild" der Bahn beitragen. Jemand der zugibt, dass das System für die eigenen Mitarbeiter schon nicht durchsichtig ist, den kann man einfach nicht für voll nehmen. Das zeigt entweder, dass ich mir die falschen Mitarbeiter gesucht habe, oder das System scheisse ist.
Wenn ihr richtig zugehört hättet, wüsstet ihr auch, dass die selber zugegeben haben, dass der Vergleich Luftschiff - Bahn sehr zugespitzt ist und eigentlich hinkt; die genaue Formulierung weiß ich jetzt nicht mehr. Aber sowas muss die DB sich auch mal sagen lassen. Auch der Teil mit Wattenscheid, wo das Überholgleis abgebaut wurde oder die Neusser! Stelle an der nur Langsamfahrt erlaubt ist, zeugen nicht unbedingt vom Service und der Pünktlichkeit der Bahn, egal ob im Fern- oder Regionalverkehr. Man rühmt sich mit seinen Vorzeigestrecken (ICE Köln - Frankfurt) und lässt "unwichtige", weil nicht öffentlichkeitswirksame Strecken/Bahnhöfe/... abranzen. Ist das Bestandteil der DB-Qualitätsoffensive oder was?! Auch der Plan, die Autos des Autozuges auf LKWs zu laden und die Leute mit dem Zug fahren zu lassen ist eine echte Schnapsidee á la DB, war aber leider nicht Teil dieses Tests. Wenn ich mir die Bahn so anschaue, frage ich mich eig. woher das Vorurteil der deutschen Pünktlichkeit kommt, durch die Deutsche Bahn wurde es auf jeden Fall nicht gepflegt.
Zur Preispolitik und dem Service noch: Wenn ich von Neuss nach Köln fahren will und ein Schoko-Ticket besitze, brauche ich ja erst das VRS-Ticket ab Dormagen...blöd aber nur, dass da der Fahrkartenautomat nicht mitmacht, der lässt mich nämlich nur Fahrkarten ab Neuss kaufen; ich müsste hier also für die VRR-Strecke Neuss - Dormagen mitzahlen. Bis ich das nach soundso vielen Versuchen herausgefunden habe und mein Ticket (ab Dormagen!) am Schalter gekauft habe (falls der denn offen ist) ist mein Zug wahrscheinlich weg... Am Schalter geht das nämlich, außer die Schlange ist zu lang ;-) Übrigens, kleiner Fun-Fact am Rande: Der Haltepunkt Dormagen-Bayerwerk (bzw. Dorm.-Chempark) liegt auf Kölner Stadtgebiet. @ Philip J.: Toll, dass sich die Spinger-Presse wieder auf sowas stürtzt, der Welt-Artikel ist echt, naja...
Die Preise kommen ja nicht alle nur von der Bahn, richtig undurchsichtig wirds ja erst durch die ganzen kleinen Verbundtarife... Ansonsten ists halt simpel, es gibt für jede Strecke einen Normalpreis und je nach Verfügbarkeit mit Fernverkehr Sparpreise... Kommt natürlich immer auf die Verbindungen an, kilometerintensivere Strecken sind halt teurer als kürzere... Jede Statistik die Verspätungen betreffend ist nicht allgemein aussagekräftig. Was wird von der DB erwartet? Das sie die Reisewege jedes einzelnen Kunden kennt und personengenaue Statistiken führt? Man frage mal die Datenschützer, was die davon halten würden. Es können halt nur die Züge gemessen werden... Und@Simon : Du kannst auch in Neuss dein 2b-Ticket für Dormagen - Köln lösen, du hast dein bis Dormagen gültiges Schokoticket, das VRS-Ticket gilt dann im Anschluss daran. Musst halt bei einer Kontrolle nur beide Tickets vorweisen können.
Sicher, dass das preislich das Selbe ist? D.h. wenn ich das Ticket Dorm. - Köln lösen würde hätte ich ein 2b-Ticket? Wobei das gerade ein bisschen ins OT geht
Zitat von Christian Kapteina im Beitrag #8Was wird von der DB erwartet? Das sie die Reisewege jedes einzelnen Kunden kennt und personengenaue Statistiken führt? Man frage mal die Datenschützer, was die davon halten würden. Es können halt nur die Züge gemessen werden...
Das ist soweit auch verständlich. Nur bringt mir die viel beworbene Pünktlichkeit der DB nichts, wenn das passiert was ich mit dem RE2 angesprochen habe: Standzeiten inmitten der Fahrt bis X ausgenutzt, viele Anschlüsse passen dann auf den Unterwegshalten nicht, aber in der Statistik war der Zug vielleicht sogar zu 100% pünktlich, obwohl er zwischendurch für Anschlussverlusste von bis zu einer Stunde gesorgt hat. Soetwas ist nicht repräsentabel gegenüber den Kunden, welcher genau diese Probleme ständig hat.
Zitat von Simon Dö. im Beitrag #9Sicher, dass das preislich das Selbe ist? D.h. wenn ich das Ticket Dorm. - Köln lösen würde hätte ich ein 2b-Ticket? Wobei das gerade ein bisschen ins OT geht
Jep, das müsste hinhauen. Siehe den folgenden Text:
ZitatFahrten zwischen Verbundräumen mit Verbundtickets
Bei Fahrten zwischen den Verbundtarifräumen in NRW gilt grundsätzlich der NRW-Tarif, wenn nicht im Nahbereich eine Übergangsregelung zwischen 2 Verbünden eingerichtet wurde („Tarifkragen”). Dennoch benutzen vielfach Kunden für ihre Zugfahrt über die Grenzen der Tarifräume hinweg die Tickets der durchfahrenen Verkehrsverbünde.
Die Praxis des „Anstoßen von Verbundtickets” in Nahverkehrszügen wird allgemein geduldet, wenn für jeden Abschnitt der Fahrt ein gültiges Ticket nach dem jeweiligen Verbundtarif vorliegt. D.h. die Geltungsbereiche der beiden Tickets müssen in einem Punkt „anstoßen” oder „überlappen”. Sind Tickets vor Fahrtantritt zu entwerten (z. B. Einzel-, Mehrfahrten- oder Tagestickets), dürfen diese grundsätzlich nicht bereits im benachbarten Tarifraum entwertet werden (Ausnahme: Verkehrsbeziehungen mit „Entwertung im Fremdverbund”, siehe unten). Eine Entwertung während der Fahrt im Zug ist nicht möglich.
Weitere Regelungen und Hinweise:
Bei bestimmten Verkehrsbeziehungen wird die Entwertung vor Fahrtantritt im Nachbartarifraum anerkannt (sogenannte „Entwertung im Fremdverbund”):
Bei der Entwertung im Fremdverbund verlängert sich die in den Tarifbestimmungen des jeweiligen Verbundtarifs festgelegte Geltungsdauer des Tickets um 60 Minuten.
Nee, wat is dat kompliziert ;-D Darüber muss man sich dann natürlich im Vornherein informiert haben, damit der reibungslosen Reise nichts mehr im Wege steht, außer die Deutsche Bahn... Man könnte aber auch an den Automaten die Starthaltestelle änderbar machen, aber das wär ja zu schwierig. Ich bin seit so mancher Erfahrung eh kein Fan mehr von Automaten jeglicher Art, aber das gehört wirklich nicht mehr hier hin.
Für die Reisendenpünktlichkeit braucht man im Übrigen keine individuellen Kundendaten, sondern kann auf aggregierte Verkehrserhebungen und Vertriebsdaten zurückgreifen. Auch die DB sollte wissen, wie viele Reisende typischerweise bestimmte Umsteigerelationen nutzen. Wenn diese Anschlüsse flöten gehen, geht eben die Reisendenpünktlichkeit runter.
MöBahn.de - Das etwas andere Forum für den ÖPNV
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ARD / WDR Markencheck: Der DB-Check
09.09.2014 19:40 (zuletzt bearbeitet: 09.09.2014 19:40)
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