Herzlichen Glückwunsch an den Größenwahnsinnigen der GDL...damit hat er sich nun unsterblich gemacht und sich in die Geschichtsbücher unseres Landes eingetragen...fast 5 Tage streiken...Respekt :D Ich glaub der schadet damit nur sich selbst und der GDL. Als wenn es dem noch um die Mitarbeiter geht, dass ist doch mittlerweile was persönliches...würde lachen wenn die Bahn durch diesen Vogel es sich bei den Kunden noch mehr verscherzt und ordentlich Aufträge mal verlieren würde. Dann wäre ich mal auf eine Stellungnahme vom GDL Heini gespannt :D
ich würde glatt als bahn sagen, sollen sie streiken, damit sägen sie an ihrem eigenen ast. die mehrkosten werden wir durch entlassungen kompensieren. und an die kunden, ich hoffe, dass möglichst viele auf fernbusse und flugzeug bzw. spedition auf LKW umsteigen. und im nahverkehr möglichst viele fahrgemeinschaften bilden. damit der umsatz wegbricht. mal sehen, wieviel lohn die arbeiter dann noch bekommen, wenn sie arbeitslos sind, weil es keine arbeit mehr gibt. und dann werden die sehen, was es gebracht hat, zu streiken. man, was bin ich schlecht gelaunt.
Ersteinmal begrüße ich als EVG-Mitglied (!) und vom Streik Betroffener (ich bin mangels Führerschein und Auto sowie mangels Fernbusalternative auf die Bahn angewiesen) die Arbeitskampfmaßnahmen der GDL. Die DB hat (wenn man sich das Ganze mal richtig durchliest) einen Entwurf für einen Tarifvertrag vorgeschlagen, der die GDL dazu nötigen sollte, mit einer Unterschrift gegen Artikel 9 Absatz 3 des deutschen Grundgesetzes zu verstoßen. Dieses sagt aus:
Zitat von Artikel 9, Absatz 3, GrundgesetzDas Recht, zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen zu bilden, ist für jedermann und für alle Berufe gewährleistet. Abreden, die dieses Recht einschränken oder zu behindern suchen, sind nichtig, hierauf gerichtete Maßnahmen sind rechtswidrig. Maßnahmen nach den Artikeln 12a, 35 Abs. 2 und 3, Artikel 87a Abs. 4 und Artikel 91 dürfen sich nicht gegen Arbeitskämpfe richten, die zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen von Vereinigungen im Sinne des Satzes 1 geführt werden.
In dem Entwurf steht sinngemäß geschrieben, dass die GDL mit der EVG zusammen Verhandlungen für die Zugbegleiter führen soll, allerdings bei keiner Einigung zwischen den beiden Gewerkschaften keinerlei Mitbestimmungsrecht am Tarifvertrag für diese Berufsgruppe bekommt und keinerlei Arbeitskampfmaßnahmen mehr durchführen darf. Dass dieser Entwurf nicht unterschrieben wird, dürfte einleuchten.
Was mir im Moment generell auffällt (und damit bin ich nicht der einzige) ist, dass die Medien (und hier insbesondere die öffentlich-rechtlichen) eine regelrechte Hetzjagd gegen die GDL veranstalten und das Ganze von den Menschen am anderen Ende der Leitung weder hinterfragt noch vernünftig bewertet wird. Die breite Masse schließt sich den Medien blind an und hetzt mit hanebüchenen Argumenten mit. "Die streiken doch andauernd", "Die streiken mehr, als das sie arbeiten" oder "Die Lokführer bekommen viel mehr als sie verdienen" sind nur 3 Beispiele.
Damit man das Ganze für sich selber bewerten kann, empfehle ich folgenden Beitrag eines Blogs, der sowohl die Geschichte der GDL als auch die aktuelle Problematik meines Erachtens sehr gut beleuchtet und aufzeigt, was aktuell schief läuft.
Die Lokomotivführergewerkschaft GDL hat es in diesen Tagen nicht eben leicht. Ihr Vorsitzender Claus Weselsky wird in den Medien als eine Art Atilla der Lokführerkönig dargestellt, während der Streik der Eisenbahner in der veröffentlichten Meinung zum Untergang des Abendlandes hochgeschrieben wird. Hinter den Kulissen wurde zur heiligen Hetzjagd auf das Gespenst der Lokführergewerkschaft geblasen – beteiligt ist neben der Deutschen Bahn AG, den Medien und der SPD auch die DGB-Gewerkschaft EVG, die im offenen Clinch mit der GDL liegt. Dabei hat die GDL allen Grund, der EVG ein wenig Konkurrenz zu machen. Die EVG und vor allem deren Vorgängerin Transnet ist nämlich nicht gerade ein Ruhmesblatt für die Geschichte der Gewerkschaften in Deutschland.
Auch wenn die GDL erst in den letzten Jahren öffentlich wahrgenommen wurde, kann sie auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken. Nachdem die Weimarer Verfassung auch Beamten die Koalitionsfreiheit einräumte, entstand 1919 die GDL. In der Bundesrepublik gehörte die GDL dem Deutschen Beamtenbund an. Bis 2008 kannte dennoch kaum jemand die GDL. Warum ausgerechnet 2008? Um diese Frage zu beantworten, muss man ein wenig in der Zeit zurückspringen. Seit den 1990ern tobte in der Politik ein mit harten Bandagen geführter Kampf um die Privatisierung der Deutschen Bahn. Auf gewerkschaftlicher Seite spielte dabei vor allem die DGB-Gewerkschaft Transnet eine führende und durchaus unrühmliche Rolle. Transnet war damals – was für eine Arbeitnehmervertreterin durchaus ungewöhnlich ist – eine, wenn nicht sogar die, führende Befürworterin einer Teil- bzw. Kapitalprivatisierung der Deutschen Bahn. Der damalige Transnet-Vorsitzende Norbert Hansen versuchte sogar alles mögliche, um seine Partei, die SPD, von den Privatisierungsplänen des damaligen Bahnchefs Hartmut Mehdorn zu begeistern.
Auch ansonsten waren Hansen und Transnet über Jahre hinweg bei genauer Betrachtung eigentlich eher Vertreter der Arbeitgeberseite und setzten sich geflissentlich über die Interessen der Arbeitnehmer weg. Transnet ist beispielsweise dafür mitverantwortlich, dass die Deutsche Bahn systematisch Leiharbeiter als Lokführer einstellen konnte – Jahre später konnte die GDL durch ihre Streiks dieses „Geschenk“ von Transnet an Mehdorn revidieren. Zum großen Zusammenstoß mit der GDL kam es 2007, als Transnet einen Tarifvertrag mit der Deutschen Bahn unterzeichnete, der es der Bahn gestattete, über fragwürdige Vertragsbedingungen neue Lokführer zu Stundenlöhnen von 7,50 Euro einzustellen. Nicht die „Lokführergewerkschaft“, sondern Transnet war laut Vertrag für diese „Lokführer zweiter Klasse“ verantwortlich, die formaljuristisch als „Mitarbeiter mit eisenbahnspezifischer Ausrichtung“ bezeichnet wurden.
Dieser Frontalangriff weckte jedoch die Kampfeslust der GDL. Durch einen langwierigen Arbeitskampf konnte die GDL 2008 ihren ersten großen Sieg erringen und musste von der Deutschen Bahn in einem eigenständigen Tarifvertrag als vollwertige Arbeitnehmervertreterin anerkannt werden. Im gleichen Jahr unterzeichnete die Konkurrenz von Transnet ihren moralischen Offenbarungseid – der Gewerkschaftsvorsitzende Norbert Hansen wechselte ohne jegliche Übergangszeit mit fliegenden Fahnen die Seiten und heuerte im Vorstand der Deutschen Bahn AG als neuer Arbeitsdirektor an. Der Gewerkschafter, der zuvor seine Kollegen an die Deutsche Bahn verraten hatte, kassierte nun auf der Arbeitgeberseite seinen Judaslohn. Für die nicht einmal zwei Jahre, die er im Vorstand der Deutschen Bahn AG verbrachte, überwies ihm das Staatsunternehmen inkl. Abfindung stolze 3,3 Millionen Euro. Einen derart massiven Fall von Korruption (nicht juristisch, aber sehr wohl moralisch) hat es in der deutschen Gewerkschaftsgeschichte wohl noch nie gegeben.
Transnet verlor unter der Ägide Hansen jeglichen moralischen Anspruch, im Namen der Arbeitnehmer zu handeln. Hansens Nachfolger, Lothar Krauß, ebenfalls ein SPD-Mitglied, musste bereits nach sechs Monaten die Segel streichen, da es bei der Basis gar nicht gut ankam, dass Krauß einem Vergütungsplan der Bahn-Spitze seinen Segen gab, der den leitenden Bahn-Managern für den Fall eines Börsengangs fette Boni zusicherte. Der moralisch bankrotten DGB-Gewerkschaft Transnet liefen die Mitglieder weg und 2010 fusionierte sie schließlich mit der kleinen Beamtengewerkschaft GDBA, die auch zuvor schon die meisten Ungeheuerlichkeiten von Transnet mitgemacht hatte, zur neuen DGB-Gewerkschaft EVG (Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft), die sich seit ihrer Gründung vor allem dadurch einen Namen gemacht hat, Seit´ an Seit´ mit der Deutschen Bahn AG gegen die GDL vorzugehen. Die zahlreichen Sünden von Transnet waren natürlich eine Steilvorlage für die GDL, die 2008 und 2011 sehr erfolgreich in harten Arbeitskämpfen mit ausgedehnten Streiks die Folgen der Fraternisation zwischen der Deutschen Bahn AG und Transnet wieder wettmachen konnte.
Einer der häufigsten Vorwürfe, der Spartengewerkschaften wie der GDL gemacht wird, ist, dass sie nur deshalb so stark sind, da ihre Mitglieder an Schlüsselstellen setzen, die bei einem Streik ganze Unternehmen lahmlegen können. Dieses Privileg werde dafür missbraucht, den eigenen Mitgliedern auf Kosten der anderen Beschäftigten Vorteile zu verschaffen. Rosinenpickerei, so lautet der Vorwurf. Doch dieser Vorwurf ist im Falle der GDL reichlich absurd. Durch einen 2007 unterzeichneten Grundlagentarifvertrag darf die GDL bei der Bahn nur für die Lokomotivführer Tarifverträge aushandeln. Doch dieser Grundlagentarifvertrag ist im Juni dieses Jahres ausgelaufen und die GDL beansprucht nun das Recht, für das gesamte Fahrpersonal Tarifverträge auszuhandeln. Zum Fahrpersonal gehören neben den Lokführern auch Zugbegleiter, Bordgastronomen, Disponenten, Rangierführer und Ausbilder. Die GDL streikt also auch, um eben keine Rosinenpickerei für eine „Funktionselite“ zu betreiben, sondern um möglichst vielen Mitarbeitern Vorteile durch die Schlagkraft der Lokführer zu veschaffen.
Wenn man sich die Zahlen anschaut, ist dieser Anspruch auch mehr als gerechtfertigt – nach Angaben der Deutschen Bahn sind in diesen Berufsgruppen 37.000 Mitarbeiter beschäftigt, von denen 19.000 Mitglied der GDL und lediglich 8.000 Mitglied der DGB-Gewerkschaft EVG sind. Die restlichen 10.000 Mitarbeiter sind nicht gewerkschaftlich organisiert.
Wenn die vermeintlich große DGB-Gewerkschaft vor allem durch ihren arbeitgeberfreundlichen Kurs aufgefallen ist, während die GDL die ureigenen Funktionen einer echten Gewerkschaft übernommen hat, sollte die GDL auch jedes Recht haben, im Namen der Arbeitnehmer Tarifverträge zu verhandeln. Dass dies der EVG nicht schmeckt, ist klar. Dass die Deutsche Bahn AG lieber nur mit einer einzigen, leicht zu händelnden, Gewerkschaft am Tisch sitzt, ist ebenfalls klar. Aber dass die Medien eine derartige Schmutzkampagne gegen die GDL fahren, ist schon erstaunlich. Noch erstaunlicher ist es jedoch, dass diese Kampagne Erfolg hat und die Bevölkerung sich nicht mit den Bahn-Beschäftigten, die ja nun weiß Gott nicht im Arbeitnehmerparadies beschäftigt sind, solidarisiert, sondern in den allgemeinen Chor der GDL-Verteufelung einstimmt. Ich bin ein GDL-Versteher und wünsche der GDL viel Erfolg beim Arbeitskampf! Mögen die Eisenbahner der geballten Propagandafront widerstehen.
Dazu kommt natürlich aktuell die werte Politik, die mit Aussagen wie "EINE Gewerkschaft für EINE Firma" beweist, dass sie von der realen Welt leider keinerlei Ahnung hat. Alleine der DB-Konzern umfasst (laut Wikipedia) 579 Unternehmen im In- und Ausland. Wer davon einen kleinen Eindruck gewinnen möchte, kann sich ja mal die Liste unter http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_U...n_im_DB-Konzern zu Gemüte führen. Neben der GDL und der EVG spielt unter anderem auch die ver.di (vertreten alleine ca. 20.000 Busfahrer in 24 Busgesellschaften des DB-Konzerns) eine Rolle im Konzern. Auch die IG Metall vertritt einige Mitarbeiter...und die will man zu Gunsten der EVG platt machen? Irgendwas läuft doch falsch in diesem Land...
Der Streik am 18. und 19. Oktober hat mit Sicherheit viel Verständnis gekostet. In der Hälfte der Bundesländer begannen oder endeten die Herbstferien. Von der DB war es ein taktisch kluger Schachzug, kurz vorher ein Verhandlungsangebot abzugeben. Die GDL hat den Fehler gemacht, von vornherein dies abzulehnen, anstatt es anzunehmen und erneut scheitern zu lassen. So bleibt in der Bevölkerung der Eindruck zurück, dass man diesen Streik unter allen Umständen wollte nach der Einstellung: Je mehr Fahrgästen geschadet wird, desto höher ist der Druck auf den Vorstand der DB.
Der GDL bleibt eigentlich nichts anderes übrig als Weselsky schnellstmöglich abzusetzen, sofern man wieder mehr Rückhalt aus der Bevölkerung bekommen möchte.
Zitat von Thomas K. im Beitrag #22Ich glaub der schadet damit nur sich selbst und der GDL. Als wenn es dem noch um die Mitarbeiter geht, dass ist doch mittlerweile was persönliches...würde lachen wenn die Bahn durch diesen Vogel es sich bei den Kunden noch mehr verscherzt und ordentlich Aufträge mal verlieren würde. Dann wäre ich mal auf eine Stellungnahme vom GDL Heini gespannt :D
Der "Heini" kann das ganz entspannt sehen. Irgendwo werden die Aufträge schließlich landen. Wenn sie alle im Lkw, Bus oder eigenen Pkw landen, dann wird Deutschland ein einziges Stauland. Bereits jetzt gibt es bei unseren Straßen hohen Sanierungsbedarf. Folglich wird, wenn die Bahn viele Aufträge verlieren sollte, ein anderes EVU profitieren. Und mit dem verhandelt dann wer? Genau, die GDL.
Zitat von Rolf Aretz im Beitrag #23ich würde glatt als bahn sagen, sollen sie streiken, damit sägen sie an ihrem eigenen ast. die mehrkosten werden wir durch entlassungen kompensieren.
Doof nur, dass die Bahn nicht nur als Selbstbeschäftigung von Herrn Grube und Kompetenzgranaten wie Pofalla existiert, sondern einen Geschäftszweck hat. D.h. irgendjemand muss die Arbeit machen. Da die Aussage der GDL, dass die Lokführer reichlich Überstunden ansammeln, meines Wissens immer noch unwidersprochen im Raum steht, dürfte sie wohl stimmen. Es ist also eher Bedarf für noch mehr Mitarbeiter vorhanden, als dass Kapazitäten frei wären, deren man sich durch Entlassungen entledigen könnte.
Zitat von Rolf Aretz im Beitrag #23und an die kunden, ich hoffe, dass möglichst viele auf fernbusse und flugzeug bzw. spedition auf LKW umsteigen.
Ich auch. Aber nur damit ich auf Reservierungen verzichten kann und es bequemer im Zug habe, während alle Fernbusfahrer im Stau stehen. ;)
Zitat von Rolf Aretz im Beitrag #23und im nahverkehr möglichst viele fahrgemeinschaften bilden. damit der umsatz wegbricht.
Der Nahverkehr wird von den EVU wie der DB nur im Auftrag der Aufgabenträger erbracht. Dafür erhält das EVU eine vorher vereinbarte Vergütung. Die Fahrgeldeinnahmen entgehen dann also nicht der DB, sondern VRR und Co. Diese kürzen dann natürlich die Leistungen, doch sollten wir das wirklich erhoffen?
Zitat von Rolf Aretz im Beitrag #23mal sehen, wieviel lohn die arbeiter dann noch bekommen, wenn sie arbeitslos sind, weil es keine arbeit mehr gibt. und dann werden die sehen, was es gebracht hat, zu streiken.
Zusammengefasst: Du fändest es geil, wenn die Lokführer arbeitslos würden, keine Einkommensteuer mehr abführten, dafür jedoch Sozialleistungen beziehen müssten. Hauptsache die DB muss nicht mehr Lohn bezahlen und es wird nicht mehr gestreikt (gibt ja auch nix mehr zu bestreiken, wenn der Betrieb mangels Arbeitskräften auf ein Minimum reduziert würde).
Zitat von Rolf Aretz im Beitrag #23man, was bin ich schlecht gelaunt.
Man merkts. ;) Ich verstehe ja, dass man sich als Betroffener ärgert, weil man nun andere Wege zur Arbeit oder wohin auch immer finden muss. Allerdings sollte man, sofern man nicht selbstständig oder Konzernvorstand ist, die Situation der Lokführer lieber auf die eigene übertragen. Es wird zwar immer die Zahl 1700 Euro netto mit Hauptschulabschluss in den Raum geworfen, doch auf wie viele Jahre Berufserfahrung und Betriebszugehörigkeit sowie welche Steuerklasse und Lebenssituation bezieht sich das? Es ist sicherlich kein Einstiegsgehalt. So richtig reich wird man als Lokführer nie, dafür muss man Schichtarbeit und offensichtlich reichlich Überstunden ertragen. Ich habe direkt nach dem Studium schon deutlich mehr als 1700 netto bekommen, bei geregelten Arbeitszeiten. Dass um den Streik so ein Tamtam gemacht wird, übrigens deutlich mehr als bei den Piloten, zeigt uns doch auch, wie wichtig es für uns ist, mobil zu sein und wie wichtig der Eisenbahnverkehr sowie natürlich dann auch die darin Beschäftigten sind. Sollte uns das nicht ein paar Kröten mehr wert sein? Was die Vertretung anderer Gruppen als die der Lokführer durch die GdL angeht: Das ist mir im Prinzip egal, solange alles mit rechten Dingen zugeht. Warum schlägt sich da fast jeder auf die Seite der DB? Als Kunde bin ich eher empört, dass die DB ihr Interesse an einem einzigen Verhandlungspartner mit Monopol und somit Kostenersparnis und Wettbewerbsverhinderung auf meinem Rücken austrägt. Wieso soll hier die GdL den schwarzen Peter erhalten, wenn sie doch nur geltende Rechte einfordert, während die DB versucht, den Status quo der Tarifautonomie mit Unterstützung der Regierung zu ändern? Apropos Regierung: Die schlägt sich natürlich auf die Seite der DB, denn diese gehört immer noch dem Staat. Die Regierung ist hier also in einem Interessenkonflikt und kann nicht als neutrale Partei angesehen werden, da sie indirekt der Arbeitgeberseite angehört. Dass die Medien gegenüber der regierenden Christsozialdemokratischen Einheitsunionspartei Deutschlands recht handzahm sind ist nix neues. Daher wundert mich auch nicht, dass sie mehrheitlich bei der Staatspropaganda von der bösen Gewerkschaft und der guten Deutschen Bahn mitmachen. Ich bin froh, dass die GdL sich nicht hat verarschen lassen.
@Markus Ü.: Das würde nichts bringen. Regierung und DB-Vorstand geht es ja nicht um die Person Weselsky, sondern um die Forderungen der Gewerkschaft. Auch wenn sein Nachfolger schlauer ist, so lange er dieselben Forderungen stellt, wird der Dreiklang aus Regierung, DB-Vorstand und Medien weiterhin auf die GdL einprügeln.
1700 Euro netto Grundgehalt ist ein realistischer Wert bei einem Lokführer mit LF 5 Stufe 2 und Steuerklasse 1. Heißt also national eingesetzter Lokführer mit einer Berufserfahrung zwischen 5 - 10 Jahren.
Zitat von Thomas K. im Beitrag #22Ich glaub der schadet damit nur sich selbst und der GDL. Als wenn es dem noch um die Mitarbeiter geht, dass ist doch mittlerweile was persönliches...würde lachen wenn die Bahn durch diesen Vogel es sich bei den Kunden noch mehr verscherzt und ordentlich Aufträge mal verlieren würde. Dann wäre ich mal auf eine Stellungnahme vom GDL Heini gespannt :D
Der "Heini" kann das ganz entspannt sehen. Irgendwo werden die Aufträge schließlich landen. Wenn sie alle im Lkw, Bus oder eigenen Pkw landen, dann wird Deutschland ein einziges Stauland. Bereits jetzt gibt es bei unseren Straßen hohen Sanierungsbedarf. Folglich wird, wenn die Bahn viele Aufträge verlieren sollte, ein anderes EVU profitieren. Und mit dem verhandelt dann wer? Genau, die GDL.
Zitat von Rolf Aretz im Beitrag #23
Ich glaube nicht das er es entspannt sehen kann, denn wie man hört gibt es ja schon in den eigenen Reihen der GDL Kritik gegen Herrn Weselskys Streikpolitik und dem neuen Streik dieser Woche. Und wenn ein anderes EVU davon profitieren kann, also ein Privates, dann wird es zu 100% nicht die Ausmaße annehmen die wir jetzt bei der DB haben. Ein privates EVU kann es sich kaum leisten zu streiken, erst recht nicht wie jetzt bei der Bahn fast 5 Tage lang. Dann werden die Kunden ihre Aufträge zurückziehen und das private EVU kann den Laden zu machen. So sieht es aus...und dann kann der Heini der GDL machen was er will. Der kann doch zur Zeit nur daraum den Max machen, da die DB noch immer die Monopolstellung in Deutschland hat was die Eisenbahn angeht. Ansonsten wäre dieser "Arbeitskampf" der GDL absolut nicht möglich!!!!!!! Viele Leute bei der DB denken doch teilweise Sie seien das Non Plus Ultra was die Eisenbahn hier im Lande angeht. Die Kutscher der DB sollten einmal bei einem privaten EVU anheuern, dann wüssten Sie einmal wie gut es Ihnen bei der Deutschen Bahn geht. Das ist doch teilweise Jammern auf ganz hohem Niveau. Und das höre ich häufig von Kollegen die von einem privaten EVU zur DB gewechselt sind. Die sind teilweise nur mit dem Kopf am schütteln was die Einstellung einiger Leute bei der DB angeht.
Zitat von Thomas K. im Beitrag #29Ich glaube nicht das er es entspannt sehen kann, denn wie man hört gibt es ja schon in den eigenen Reihen der GDL Kritik gegen Herrn Weselskys Streikpolitik und dem neuen Streik dieser Woche.
Das hat aber doch gar nichts mit eventuellen Auftragsverlusten der DB zu tun? Die Kritik aus den eigenen Reihen ist übrigens bisher nur anonym in der Presse vorhanden, öffentlich war von niemandem etwas zu lesen. Die Entscheidung für die Streiks fiel außerdem in einer Urabstimmung, d.h. der Weselsky hat das nicht einfach selbst entschieden, sondern die Mitglieder haben in einem demokratischen Prozess dafür gestimmt. Für eine nennenswerte Anzahl interner Gegner fehlt hingegen jeder Beweis, das kann also auch gut von den Medien aufgebauscht sein.
Zitat von Thomas K. im Beitrag #29Und wenn ein anderes EVU davon profitieren kann, also ein Privates, dann wird es zu 100% nicht die Ausmaße annehmen die wir jetzt bei der DB haben. Ein privates EVU kann es sich kaum leisten zu streiken, erst recht nicht wie jetzt bei der Bahn fast 5 Tage lang.
Es streiken nicht Unternehmen wie DB oder ein privates EVU, sondern sie werden von den Mitarbeitern bestreikt. Und das geht natürlich auch bei den privaten. Die Auswirkungen sind freilich bei der derzeitigen Verteilung der Verkehrsleistungen vor allem mit der DB als einzigem nennenswerten Fernverkehrsanbieter vergleichsweise lächerlich gering. Bei einer anderen Verteilung der Aufträge bzw. einem starken Konkurrenten im Fernverkehr würde das wieder anders aussehen. Diese Überlegungen sind ohnehin rein theoretisch, weil es auf absehbare Zeit keinen gleichwertigen Konkurrenten für die DB geben wird, u.a. mangels Trennung von Netz und Betrieb. Aber wie gesagt: GDL ist ungleich DB, die GDL vertritt auch Mitarbeiter in anderen Unternehmen, also selbst wenn es so käme - warum sollte die GDL Angst bekommen?
Zitat von Thomas K. im Beitrag #29Dann werden die Kunden ihre Aufträge zurückziehen und das private EVU kann den Laden zu machen. So sieht es aus...und dann kann der Heini der GDL machen was er will. Der kann doch zur Zeit nur daraum den Max machen, da die DB noch immer die Monopolstellung in Deutschland hat was die Eisenbahn angeht. Ansonsten wäre dieser "Arbeitskampf" der GDL absolut nicht möglich!!!!!!!
Es geht bei dem Streik darum, Druck auf den Arbeitgeber auszuüben und nicht darum, ganz Deutschland zu ärgern. Der Druck auf den Arbeitgeber wäre natürlich auch bei einem kleineren Unternehmen vorhanden, wenn das kleine EVU den Laden so schnell zumachen müsste, dann erst recht. Die Auswirkungen für die Fahrgäste wären allerdings deutlich geringer. Dass sie bei der DB so groß sind, hat natürlich mit deren marktbeherrschender Stellung zu tun, aber die kann man wohl kaum der GDL vorwerfen. Man sieht jedoch: Es ist nicht im Interesse der Allgemeinheit, wenn ein Unternehmen den Markt so beherrscht wie die DB und im Fernverkehr fast gar keine Konkurrenz hat sowie im Nahverkehr immer noch den Großteil der Leistungen erbringt. Entweder man sorgt für richtigen Wettbewerb und eine kleinere DB, dann sind die Streikauswirkungen geringer. Das will jedoch in der Politik anscheinen auch niemand, denn man hat jegliche Maßnahmen unterlassen, die den Wettbewerb fördern würden, etwa den Entzug des Geschäftsbereichs Netz und dessen Ausgliederung in eine neutrale, staatliche Agentur. Oder man verstaatlicht den Bahnbetrieb auch de jure wieder und versetzt alle Lokführer ins Beamtentum, dann dürfen die auch nicht mehr streiken.
Zitat von Thomas K. im Beitrag #29Viele Leute bei der DB denken doch teilweise Sie seien das Non Plus Ultra was die Eisenbahn hier im Lande angeht.
Hä? Was hat das jetzt wieder mit den Streiks zu tun?
Zitat von Thomas K. im Beitrag #29Die Kutscher der DB sollten einmal bei einem privaten EVU anheuern, dann wüssten Sie einmal wie gut es Ihnen bei der Deutschen Bahn geht.
Also ist die DB doch das Nonplusultra?
Zitat von Thomas K. im Beitrag #29Das ist doch teilweise Jammern auf ganz hohem Niveau. Und das höre ich häufig von Kollegen die von einem privaten EVU zur DB gewechselt sind. Die sind teilweise nur mit dem Kopf am schütteln was die Einstellung einiger Leute bei der DB angeht.
Also arbeitest du bei einem der privaten EVU und bist unzufrieden mit den Zuständen dort? Neid ist ein schlechter Ratgeber. Dass bei der DB nicht das Paradies herrscht, dürfte angesichts der immer noch unwidersprochen im Raum stehenden Überstundenzahl offensichtlich sein. Anstatt dich solidarisch zu zeigen mit Kollegen, siehst du in ihnen Konkurrenten, wie es dein Arbeitgeber tut. Du solltest stattdessen bedenken, dass ein höherer Tarifabschluss bei der DB gerade wegen deren Größe auch (für die Arbeitnehmer positive) Auswirkungen auf die Abschlüsse bei kleineren EVU haben wird. Denn die DB wird immer als Referenz herhalten. Aber nein, in Deutschland wird von den Arbeitgebern wieder erfolgreich eine Arbeitnehmergruppe gegen eine andere ausgespielt, obwohl beide eigentlich gemeinsame Interessen haben. Teile und herrsche.
Vom GDL-Streik betroffen sind auch alle Sonderverkehre zu Fußballspielen und Großereignissen wie der Allerheiligenkirmes in Soest. Die An- und Abreise der Fans und Besucher kann durch die DB nicht sichergestellt werden.
Linienübersicht der DB Regio in NRW:
Folgende RE- und RB-Linien der DB Regio AG, Region NRW fallen aufgrund des Streiks aus:
Zitat von Christopher Lambers im Beitrag #35Habe im Ris nachgeschaut. Streik endet vorzeitig am Samstag um 18uhr.
Punkt 1: Solche Angaben stehen nicht im RIS. Punkt 2: Laut diversen Medienberichten hat Herr Weselsky nach dem Urteil in zweiter Instanz (Streik = rechtmäßig) erklärt, den Streik bereits Samstag um 18 Uhr enden zu lassen. Eine offizielle Bestätigung in Form einer Pressemeldung oder Mitteilung via FB gibt es aber seitens der GDL noch nicht.
Sicherlich ist das jetzt ein sehr kluger Schachzug. Man hat das Urteil der zweiten Instanz in der Tasche und kann jetzt gegenüber den Fahrgästen ein bisschen guten Willen zeigen. Mal sehen, was die nun folgenden Verhandlungen (sofern es sie geben wird) bringen...
Zitat von GDL Köln bei Facebook----> Achtung noch keine offizielle Bestätigung!!
Klar, dass dieser Teil der Nachricht auf dem Weg zu DSO wieder auf der Strecke geblieben ist... Bin mal gespannt, ob das was ergibt oder die DB stur ihren Notfallplan durchziehen möchte.
Zitat von GDL Köln bei FacebookDie laufenden Streikmaßnahmen enden vorzeitig am Samstag, den 08.November 2014 bereits um 18:00 Uhr.
Als Geste der Verhandlungsbereitschaft und gegenüber der Bevölkerung wird die GDL die laufende Streikmaßnahme früher als geplant beenden.
Ungeachtet von den Urteilen, welche unabhängig voneinander die Arbeitskampfmaßnahme der GDL für rechtmäßig erklärt haben, beenden wir vorzeitig unsere laufende Arbeitskampfmaßnahme am Samstag, den 08. November 2014 um 18:00 Uhr! Diese Geste spiegelt unsere andauernde Verhandlungsbereitschaft wieder und sorgt in der Öffentlichkeit hoffentlich für eine Gemütsentspannung in Richtung aller Bahnmitarbeiter.
Weiter Informationen werden in der Pressemitteilung der GDL bekannt gegeben!
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04.11.2014 15:57
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