Nur die Preise dürften für die meisten Fahrgäste ein Hauptargument sein; auch wenn man - wenn man rechtzeitig bucht, auch (und gerade) mit der Bahn recht günstig verreisen kann.

Welcome to Britain: Der ICE in London

Die Deutsche Bahn stellte am 19. Oktober erstmals einen ICE in London vor.
überspringen: Die Deutsche Bahn stellte am 19. Oktober erstmals einen ICE in London vor.
Die Präsentation des deutschen Hochgeschwindigkeitszugs in der britischen Hauptstadt ist ein großer Schritt für den europäischen Schienenverkehr.

Am 13. Oktober hatte der ICE3 bereits eine Testfahrt im Eurotunnel absolviert: Mit 30 Kilometern pro Stunde fuhr er vorschriftsmäßig in die Verbindung unter dem Ärmelkanal. An Bord waren zahlreiche Techniker der Deutschen Bahn und des Tunnelbetreibers Eurotunnel.

Am Wochenende darauf wurde zweimal die Evakuierung von rund 300 Passagieren simuliert. Auch diese Tests verliefen erfolgreich. Weitere Zulassungsschritte sollen in den kommenden Monaten folgen, um den strengen Sicherheitsauflagen im Tunnel zu genügen. Dies sind wichtige Stationen auf dem Weg zum regelmäßigen Linienverkehr zwischen dem europäischen Festland und Großbritannien.

Am 19. Oktober 2010 um 3:07 Uhr Ortszeit rollte der erste ICE 3 in den Londoner Bahnhof St Pancras International ein.

Ab 2013 will die DB täglich drei Zugpaare zwischen Frankfurt und London über Köln, Brüssel und Lille fahren lassen. Außerdem sind Verbindungen von Amsterdam über Rotterdam und Brüssel nach London vorgesehen.

An diesen Plänen ließ DB-Chef Dr. Rüdiger Grube bei der Präsentation des Konzernflaggschiffs am Nachmittag in London keinen Zweifel: "Die Verbindung [nach London] ist uns sehr wichtig, denn es zeigen die Beispiele, zum Beispiel Stuttgart - Paris, dass wir in einer relativ kurzen Zeit bereits über vier Millionen Passagiere transportiert haben. Wir haben im Vergleich zum Flugzeug heute schon einen Marktanteil von 60 Prozent. Oder ... die Strecke Frankfurt - Saarbrücken - Paris. Dort haben wir über 30 Prozent Marktanteil. Unsere Marktanalysen haben ergeben, dass wir jährlich 1,1 Millionen Passagiere aus dem Bereich Frankfurt/Köln nach London transportieren können. Das ist ein so großes Marktvolumen, das wollen und können wir nicht links liegen lassen. ... Eine moderne Mobilität endet heute nicht mehr an nationalen Grenzen. Der Kunde will nicht an der Grenze umsteigen, er will von City zu City fahren, und ich glaube, das können wir ihm in der Zukunft zu hochattraktiven Preisen anbieten."

Dr. Peter Ramsauer, Bundesverkehrsminister: "Das ist ... ein historischer Moment heute für beide Länder, aber darüber hinaus natürlich auch für den Eisenbahnverkehr in Europa. Das britische Königreich rückt viel näher an den Kontinent heran, wie die Engländer das selber immer bezeichnen. In wenigen Stunden von Frankfurt nach London. Das ist großartig."

Theresa Villiers, Staatssekretärin im britischen Verkehrsministerium, zeigte sich beeindruckt vom deutschen Paradeschnellzug: "Ich setze mich seit langen dafür ein, dass die Reisenden vom Flugzeug in den Zug wechseln. Ich bin überzeugt, dass diese Verbindungen eine attraktive Alternative zu Kurzstreckenflügen sind. Das hat sich schon in vielen Teilen Europas gezeigt, wo eine Hochgeschwindigkeitsrevolution auf der Schiene bereits stattgefunden hat. Unsere Regierung unterstützt den Hochgeschwindigkeitsverkehr als eine effektive, effiziente und nachhaltige Form des Langstreckenverkehrs zwischen Städten im 21. Jahrhundert."

Zahlreiche Besucher waren am Nachmittag gekommen, um den weiß-roten Schienenflitzer zu bestaunen. Bislang kannten sie hier nur die gelb lackierten Eurostars.

Der ICE wird zwar erst in ein paar Jahren fahrplanmäßig Station am Bahnhof St Pancras International machen, doch mit seinem Premierenauftritt in der Londoner City hat der deutsche Hochgeschwindigkeitszug schon jetzt überzeugt.

Quelle: Deutsche Bahn AG

Jop, dafür mit auffallend sauberer Bugklappe^^

Aber nicht sauber genug für einige DSO-User...

Versifft ist aber schon was übertrieben...